
Schlafmangel steht im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen
Studien geben Hinweise darauf, dass andauernder Schlafmangel das Risiko für zahlreiche chronische Erkrankungen erhöht. Laut einer Langzeitstudie, die in Großbritannien durchgeführt wurde, sind vor allem Menschen betroffen, die langfristig weniger als fünf Stunden schlafen.
Die Studie untersuchte die Schlafdauer von Menschen im Alter von 50, 60 und 70 Jahren sowie deren chronische Erkrankungen. Personen mit durchschnittlich unter fünf Stunden Schlaf entwickelten zum Beispiel häufiger Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Herzerkrankungen. Darüber hinaus stieg auch die Wahrscheinlichkeit für psychische Erkrankungen.
Zu diesen körperlichen Symptomen kann Schlafmangel führen
Schon nur eine Nacht zu wenig Schlaf kann Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit und Belastbarkeit haben. Folgen mehrere Nächte mit unzureichendem Schlaf aufeinander, verschlechtert sich die Leistungsfähigkeit stark. Folgende Symptome deuten darauf hin, dass die betroffene Person zu wenig oder unruhig geschlafen hat:
- Tagesschläfrigkeit
- Sekundenschlaf
- Konzentrationsprobleme
- Nervosität
- Gereiztheit
Welche langfristigen Auswirkungen gibt es?
Neben den kurzfristigen und sofort spürbaren Effekten von Schlafmangel müssen Betroffene auch mit langfristigen Folgen rechnen. Zusätzlich zu Herzkrankheiten und Diabetes mellitus Typ 2 neigen sie eher dazu, Übergewicht zu entwickeln oder Bluthochdruck zu bekommen. Außerdem steigt ihr Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte.
Welche psychischen Probleme können durch Schlafmangel entstehen?
Dass sich fehlender Schlaf auch psychisch bemerkbar macht, kann jeder feststellen, der sich eine Nacht nur in den Laken gewälzt hat. Denn am nächsten Tag ist die schlechte Laune vorprogrammiert. Dagegen hilft eine Nacht wieder richtig zu schlafen und die Batterien wieder aufzutanken. Wer aber viele Nächte viel zu wenig schläft, kann infolgedessen eine Depression entwickeln.
Auch Suchterkrankungen werden durch zu kurze Nächte begünstigt. Menschen, die an innerer Unruhe leiden, vernehmen durch Schlafstörungen oft eine Verstärkung der Symptome. Das wiederum macht es ihnen noch schwerer, abends einzuschlafen.
Was sind die Ursachen für Schlafstörungen?
Da Schlafstörungen ein so großes gesundheitliches Risiko darstellen, sollten sie immer ernst genommen werden. Hierbei spielt die Ursachenforschung eine wichtige Rolle. Folgende Faktoren können zu einem unruhigen Schlaf oder zu Einschlafproblemen führen:
- Stress im Alltag bringt das Gedankenkarussell in Gang und verhindert, dass wir abends zur Ruhe kommen.
- Ein zu hoher Alkoholkonsum kann sich ebenfalls negativ auf die Schlafqualität auswirken.
- Schlafstörungen können aber auch auf bestehende körperliche Erkrankungen wie zum Beispiel Schilddrüsenprobleme hindeuten.
- Manche Medikamente rauben uns nachts den Schlaf. Wer regelmäßig Tabletten nehmen muss, sollte einmal einen Blick auf den Beipackzettel werfen und gegebenenfalls seinen Arzt konsultieren.
- Die obstruktive Schlafapnoe ist eine Erkrankung, die zu nächtlichen Atemaussetzern führt. Infolgedessen wachen Betroffene immer wieder auf. Oft können sie sich am nächsten Tag nicht daran erinnern, fühlen sich aber dennoch wie gerädert.
Wann sollte ich zum Arzt?
Wenn es gelegentlich zu Schlafstörungen kommt und Stress oder innere Unruhe die Auslöser sind, können sich Betroffene oft selbst helfen, indem Sie gezielt Entspannung suchen und sich zum Beispiel mithilfe von Achtsamkeitsübungen, Yoga oder progressiver Muskelentspannung aus dem Dauerstress befreien. Auch eine gute Schlafhygiene wirkt manchmal Wunder. Damit ist zum Beispiel gemeint, dass sich Betroffene vor dem Schlafengehen von schwerem Essen, Alkohol und Bildschirmen fernhalten. Auch die Einführung von Ritualen kann Teil der Schlafhygiene sein. So weiß der Körper, dass er sich langsam auf den Schlaf vorbereiten kann.
Wenn das alles nichts hilft und die Schlafstörungen für länger als vier Wochen andauern und sich an mindestens drei Nächten in der Woche bemerkbar machen, sollte ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden. Gegebenenfalls liegen organische Ursachen vor oder Medikamente müssen neu eingestellt werden. Durch eine Anamnese, eine körperliche Untersuchung und das persönliche Gespräch mit dem Patienten kann der Arzt auf Erkrankungen schließen, die möglicherweise die Ursache für den Schlafmangel sind, und diese entsprechend behandeln.