Kribbeln in den Fingerspitzen: So erkennen Sie ernsthafte Probleme

Ein gelegentliches Kribbeln in den Fingerspitzen kennt fast jeder - sei es nach dem Aufwachen oder wenn man längere Zeit in einer unbequemen Position gesessen hat. Meist verschwindet dieses Gefühl schnell wieder und ist harmlos. Doch was, wenn das Kribbeln häufiger auftritt oder gar zum Dauerzustand wird?

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Kribbeln in den Fingerspitzen kann ein Warnsignal für verschiedene gesundheitliche Probleme sein.

Häufige Ursachen für Kribbeln in den Fingerspitzen

Kribbeln in den Fingerspitzen ist ein häufiges Phänomen, das viele Menschen gelegentlich erleben. Während es oft harmlos ist und schnell verschwindet, kann es in einigen Fällen auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen, die einer genaueren Untersuchung bedürfen:

1. Karpaltunnelsyndrom

Eine der häufigsten Ursachen für Kribbeln in den Fingern ist das Karpaltunnelsyndrom. Hierbei wird der Mittelnerv (Nervus medianus) im Handgelenk eingeengt, was zu Kribbeln, Taubheitsgefühlen und Schmerzen in Daumen, Zeige- und Mittelfinger sowie der daumenseitigen Hälfte des Ringfingers führt. Typischerweise verstärken sich die Symptome nachts oder bei bestimmten Handhaltungen.

2. Engpass-Syndrome

Ähnlich wie beim Karpaltunnelsyndrom können Nerven auch an anderen Stellen eingeklemmt werden, etwa im Ellenbogen (Kubitaltunnelsyndrom) oder im Nackenbereich (zervikale Radikulopathie). Dies kann ebenfalls zu Kribbeln in den Fingern führen.

3. Durchblutungsstörungen

Mangelnde Durchblutung der Hände, etwa bei Raynaud-Syndrom oder Arteriosklerose, kann Kribbeln verursachen.

4. Vitamin-B12-Mangel

Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu Nervenschäden führen, die sich unter anderem durch Kribbeln in den Extremitäten bemerkbar machen.

5. Diabetes mellitus

Bei Diabetes kann es zu einer Schädigung der Nerven (diabetische Neuropathie) kommen, die oft mit Kribbeln in den Fingern und Füßen beginnt.

6. Multiple Sklerose

Bei dieser Autoimmunerkrankung des Nervensystems können Kribbeln und Taubheitsgefühle zu den ersten Symptomen gehören.

Kribbeln in den Fingerspitzen: Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Gelegentliches, kurzzeitiges Kribbeln ist meist harmlos. Sie sollten jedoch einen Arzt konsultieren, wenn:

  • Das Kribbeln häufig auftritt oder anhaltend ist
  • Es von Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Schwäche begleitet wird
  • Die Symptome Ihre täglichen Aktivitäten beeinträchtigen
  • Das Kribbeln nach einer Verletzung auftritt
  • Sie Diabetes haben und Kribbeln in den Extremitäten bemerken

Kann man Kribbeln in den Fingerspitzen vorbeugen?

Um diesem unangenehmen Gefühl vorzubeugen, ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, die reich an Vitamin B12, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren ist. Regelmäßige Pausen bei Tätigkeiten, die repetitive Bewegungen der Hände erfordern, können ebenfalls helfen, einer Überbeanspruchung vorzubeugen. Ebenso ist es förderlich, ergonomische Arbeitsbedingungen zu schaffen und Übungen zur Stärkung der Handmuskulatur durchzuführen.