Darum sollten Sie vor dem Einschlafen keine Schäfchen zählen

Schäfchen zählen kennt jeder von uns noch aus der Kindheit. Doch anders als oft angenommen, bringt uns die beliebte Methode gar nicht schneller ins Land der Träume. Wir erklären, warum Sie vor dem Einschlafen keine Schäfchen zählen sollten.

Frau liegt wach im Bett© LumiNola/iStock
Es gibt unzählige Methoden, um schneller einzuschlafen – aber hilft auch das altbekannte Schäfchen zählen?  

Vor dem Fernseher sind einem fast die Augen zugefallen, doch sobald man im Bett liegt, ist man plötzlich hellwach – dieses Gefühl kennen viele Menschen. Probleme beim Einschlafen sind keine Seltenheit und können durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden. Dazu zählen unter anderem Schichtarbeit, Stress, psychische Belastung, Koffein- oder Alkoholkonsum, Erkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente.

Wer nicht einschlafen kann, der hat verschiedene Möglichkeiten, um nachzuhelfen – neben Einschlafhilfen wie Melatonin-Spray oder dem Verzehr schlaffördernder Teesorten sind besonders Entspannungstechniken bekannt dafür, dass wir mit ihnen leichter ins Land der Träume finden. Beliebt sind etwa Meditationen, Atemübungen oder autogenes Training. Eine bekannte Methode, die uns beim Einschlafen helfen soll, kennen wir noch aus der Kindheit – die Rede ist vom Schäfchen zählen. Warum Sie dieses jedoch nicht vor dem Einschlafen tun sollten, erklären wir genauer.

Darum sollten Sie vor dem Einschlafen keine Schäfchen zählen

1, 2, 3, 4 ... Jeder von uns hat als Kind schon mal gesagt bekommen, dass er Schäfchen zählen soll, um besser einzuschlafen. Schließlich lässt uns die Eintönigkeit dabei schneller ins Land der Träume gleiten. Oder etwa doch nicht? Zwar kann uns die altbewährte Methode von negativen Gedanken, die bei vielen Menschen für Einschlafprobleme verantwortlich sind, abhalten – allerdings kann uns das Schäfchen zählen ebenso vom Einschlafen abhalten. Denn es kostet uns Konzentration und diese kann uns unter Umständen wach halten, insbesondere, wenn wir länger zum Einschlafen brauchen und höhere Zahlen erreichen.

Dass Schäfchen zählen auch hinderlich beim Einschlafen sein kann, ergab auch eine Studie der Oxford University aus dem Jahr 2003, die unterschiedliche Einschlafmethoden untersuchte. Das Ergebnis: Studienteilnehmer, die zum Einschlafen Schäfchen zählten, brauchten deutlich länger, um in den Schlaf zu finden. Wer also unter Einschlafproblemen leidet, sollte stattdessen lieber auf andere Einschlafhilfen zurückgreifen.

Eine wirksamere Alternative zum Schäfchen zählen ist es, sich an einen schönen Ort zu träumen. Ja, Sie haben richtig gelesen! Wer an etwas Schönes und Entspannendes denkt, kann schneller einschlafen. In der bereits erwähnten Studie schliefen TeilnehmerInnen, die sich eine individuelle angenehme Szene vorstellten, im Durchschnitt 20 Minuten früher ein.