
Kostenfreies Mittagessen für alle Kinder in Kitas und Schulen
Studien belegen, dass ein gesundes Mittagessen Übergewicht und Diabetes bei Kindern reduziert. Wenn Kinder das Richtige essen, kann sich ihre geistige Leistung um bis zu 40 Prozent verbessern. Aus diesem Grund sollte das Mittagessen für alle Kinder kostenlos sein, weil es Aufgabe des Staates ist, dafür zu sorgen, dass Kinder gesund bleiben!
Bewusstes Einkaufen leicht gemacht durch ein staatliches Pflicht-Label Fast drei Viertel der Deutschen sind durch die vielen Food-Labels völlig verunsichert. Und das derzeitige Ampel-System des Nutriscores ist völlig unzureichend. Besser ist ein Gesund-Label nach dem vierstufigen NOVA-System. Es klassifiziert Food nach dem Grad seiner Verar- beitung.
Lebensbedingungen und Herkunft von Tieren transparent darstellen Wir benötigen auch ein Tier- wohl-Label. Dazu noch ein seriöses, verlässliches Öko-Label. Sie alle müssen aber separate, differenzierende Label sein. Die verwirrende Vielfalt bestehender Labels muss weg. Was wir brauchen, ist aussagefähige Food-Klarheit.
Weitergabe von genießbaren Lebensmitteln durch den Handel
Das ist eine Frage der Mitmenschlichkeit. Und die sollte unbedingt
verpflichtend für den Handel sein! Ein gangbarer Weg ist z. B., den Preis von Lebensmitteln am Rande der Mindesthaltbarkeit (MHD) zu halbieren.
Neuer Steuerkurs für Lebensmittel
Ich fordere nachdrücklich von der Politik, Gemüse grundsätzlich preiswerter zu machen, bestimmte Gemüsesorten wegen ihres ausgewiesenen, hohen Gesundheitswerts sogar steuerlich zu entlasten. Hochverarbeitete Milch- und Fleischersatz-Produkte z. B. mit Kunst-Aromen, viel Zucker und künstlicher Phosphatbeimengung sollten stärker besteuert werden. Genauso wie alle industriell hoch verarbeiteten Lebensmittel, die der Gesundheit nachweislich schaden.
Gesundes, angepasstes Essen in Kli- niken, Senioren-, Pflegeinrichtungen Wir liegen alle mal in der Klinik, werden alt, vielleicht pflegebedürf- tig. Was es dort zu essen gibt, ist ein Skandal! Nur ein Prozent der Pfle- geheime und vier Prozent der Klini- ken bieten ein Essen an, das den Kriterien der Deutschen Gesell- schaft für Ernährung entspricht. Das muss der Gesetzgeber wirklich dringend ändern!
Gesetzliches Mindestalter von 18 Jahren für Kauf von Energy-Drinks Mich schaudert es, wenn ich beden- ke, wie Hersteller überhaupt diese gewissenlosen, absolut gesund- heitsgefährdenden Energy-Drinks konzipieren konnten. Schon ein Softdrink pro Tag erhöht das Risiko für Fettleber, Krebs, Übergewicht, Diabetes, Herzrhythmusstörungen. Eigentlich muss auf dem Etikett ein Totenkopf stehen. Deshalb: Wenn schon Konsum, dann erst für mün- dige Menschen ab 18 Jahren.
Dr. Matthias Riedl ist bekannt als Ernährungs-Doc aus dem NDR-Fernsehen. Der Facharzt für Innere Medizin und Diabetologe leitet das medicum Hamburg, Deutschlands größtes Zentrum für Ernährungsmedizin und Diabetologie (medicum-hamburg.de).