So beeinflusst Fasten unsere Schlafqualität

Der Verzicht auf Nahrung ist derzeit ein beliebter Trend. Fasten soll nicht nur unser Immunsystem stärken, den Blutdruck senken und die Zellerneuerung ankurbeln, sondern auch unsere Schlafqualität positiv beeinflussen. In diesem Artikel erklären wir, welchen Einfluss der Nahrungsverzicht auf unseren Schlaf-Wach-Rhythmus hat.

Intervallfsten© iStock/clubfoto
Bewusster Verzicht auf Nahrung kann unsere Schlafqualität positiv beeinflussten. 

Was ist Fasten?

Fasten ist der freiwillige Verzicht auf Nahrung über einen bestimmten Zeitraum. Jeder von uns fastet im Grunde genommen während des Schlafs, doch immer mehr Menschen verlängern diesen Zeitraum, um ihre Essgewohnheiten tagsüber zu ändern. Während Fasten früher häufig kulturelle und religiöse Gründe hatte, stehen heutzutage oftmals die gesundheitlichen Vorteile im Vordergrund. Doch unabhängig vom Grund des Fastens wirkt sich der Nahrungsverzicht sowohl körperlich als auch geistig auf unseren Körper aus.

Eine beliebte Form des Fastens ist das sogenannte intermittierende Fasten, auch Intervallfasten genannt. Hierbei handelt es sich um eine Ernährungsweise, bei der man in einem festgelegten Zeitfenster Nahrung zu sich nimmt und in anderen Zeiten auf Nahrung verzichtet. Einige Menschen fasten 8, 10, 12 oder 16 Stunden und nutzen die restlichen Stunden zum Essen, während andere 24 Stunden an zwei bis drei Tagen in der Woche fasten.

Wie wirkt sich Fasten auf die Schlafqualität aus?

Ein gesunder Schlaf kann durch falsche Essgewohnheiten negativ beeinflusst werden, vor allem wenn man zu viel oder zur falschen Zeit isst. Wenn man kurz vor dem Schlafengehen noch eine Mahlzeit zu sich nimmt, sind die Verdauungsorgane noch aktiv, während der Körper sich bereits auf die Nachtruhe vorbereitet. Die späte Verdauung kann unseren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus stören, was sich negativ auf die Schlafqualität auswirkt.

Wir alle unterliegen einer inneren Uhr – dem sogenannten zirkadianen Rhythmus –, der unseren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Dieser sorgt dafür, dass wir tagsüber wach und nachts schläfrig sind. Neben Licht und Dunkelheit ist auch die Nahrungsaufnahme ein wichtiger externer Faktor für die Taktung dieser inneren Uhr. Sobald wir schlafen, schaltet der Körper in einen sogenannten Nüchternstoffwechsel. In diesem Zustand kann er sich auf die Erholung und Reparatur der Organe konzentrieren, da er nicht mit der Verdauung beschäftigt ist. Wird jedoch spätabends noch Nahrung aufgenommen, stellt sich der Körper auf eine Art „Notprogramm“ um, um die Mahlzeit zu verdauen. Dies unterbricht wichtige Regenerationsprozesse, die nicht mehr optimal ausgeführt werden können.

Fasten hilft, die innere Uhr ins Gleichgewicht zu bringen

Intermittierendes Fasten kann den Schlaf verbessern, indem es den zirkadianen Rhythmus wieder ins Gleichgewicht bringt. Eine besser synchronisierte innere Uhr sorgt dafür, dass es uns leichter fällt, einzuschlafen, durchzuschlafen und regelmäßig erholt aufzuwachen. In einer Studie wurde zudem festgestellt, dass regelmäßiges Fasten nächtliches Erwachen reduziert und die Beinbewegungen verringert, die den gesunden Schlaf stark stören können.

Weitere gesundheitliche Vorteile des Fastens

Neben der Verbesserung der Schlafqualität wird Fasten auch mit einer Vielzahl potenzieller gesundheitlicher Vorteile in Verbindung gebracht, darunter:

  • Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit
  • Schutz vor Fettleibigkeit und damit verbundenen chronischen Krankheiten
  • Regulierung des Blutzuckers
  • Förderung der Herzgesundheit
  • Reduzierung von Entzündungen
  • Verbesserung der allgemeinen Fitness
  • Unterstützung der Gewichtsabnahme
  • Verringerung des Risikos von Stoffwechselkrankheiten
  • Mögliche Unterstützung bei der Krebsprävention