
Nach Herzinfarkt und Krebs gilt der Schlaganfall in Deutschland als dritthäufigste Todesursache. Meist werden zwei Arten der Erkrankung unterschieden: der Hirninfarkt und die Hirnblutung. Bei beiden Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt es zu einer Mangeldurchblutung bestimmter Hirnareale, die eine unzureichende Sauerstoff- und Nährstoffversorgung zur Folge hat. Dadurch kommt es wiederum zu Ausfallerscheinungen bestimmter Körperfunktionen und in vielen Fällen zu bleibenden Schäden.
Diese 5 Schlafprobleme erhöhen das Schlaganfallrisiko
Viele Menschen leiden unter Schlafstörungen, die sich durch unterschiedliche Probleme beim Schlafen äußern können. Innerhalb einer internationalen Langzeitstudie mit dem Namen Interstroke analysierten Wissenschaftler die Daten von 4.496 Menschen, die jeweils einen ersten Schlaganfall erlitten hatten. Deren Angaben wurden mit denen von Menschen ohne Schlaganfall verglichen. Unter anderem wurde das Schlafverhalten der Probanden untersucht – mit einem eindeutigen Ergebnis.
Die Auswertung der Daten ergab, dass verschiedene Schlafprobleme das Risiko für einen Schlaganfall steigern können. Laut Studienautorin Christine Mc Carthy verfünffacht sich das Schlaganfallrisiko sogar, wenn mehrere dieser Risikofaktoren zusammenkommen. Zu diesen gehören:
- Zu wenig Schlaf (unter fünf Stunden)
- Zu viel Schlaf (über neun Stunden)
- Einschlafprobleme
- Schnarchen
- Schlafapnoe (Atemaussetzer)
Neue Studie zeigt Zusammenhang zwischen häufigem Mittagsschlaf und hohem Blutdruck
Laut einer weiteren Studie besteht bei Erwachsenen, die regelmäßig ein Nickerchen machen, ein um 12 % erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und ein um 24 % erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall im Vergleich zu denen, die keine Nickerchen halten. Zwar ist ein Mittagsschlaf an sich nicht ungesund, jedoch kann er ein Indikator für eine beeinträchtigte Schlafqualität sein, die wiederum mit diesen Risiken in Verbindung gebracht werden kann.
Risikofaktoren für einen Schlaganfall
Neben steigendem Alter gibt es verschiedene Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen können. Dazu zählen vor allem ein erhöhter Blutdruck, Rauchen, erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht, Bewegungsmangel sowie die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus. Treten mehrere dieser Risikofaktoren gemeinsam auf, steigt das Schlaganfallrisiko exponentiell an. Aber auch die Schlafqualität spielt eine wichtige Rolle in Bezug auf das Schlaganfallrisiko, wie nun Forscher herausfanden.
Häufigkeit eines Schlaganfalls in Deutschland
In Deutschland erleidet statistisch gesehen etwa alle 4 Minuten eine Person einen Schlaganfall. Das bedeutet, dass jedes Jahr rund 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall erleiden.
In Bezug auf die Häufigkeit nach Alter und Geschlecht zeigt sich, dass Schlaganfälle häufiger bei älteren Menschen auftreten, besonders ab dem 65. Lebensjahr. Männer erleiden häufiger einen Schlaganfall als Frauen, jedoch haben Frauen im höheren Alter oft ein höheres Risiko, an den Folgen eines Schlaganfalls zu sterben.