
Ursachen für Schlafstörungen
Es gibt viele Ursachen für eine Schlafstörung. Seien es ungünstige Schlafgewohnheiten, zu viel Stress, negative Gedanken, Konflikte, äußere Einflüsse wie der Lärm der neuen Nachbarn oder zu viel Koffein. Sobald Ihr also bemerkt, dass etwas mit eurem Schlaf-Wach-Rhythmus nicht stimmt, solltet ihr euch so schnell wie möglich um eine Behandlung kümmern. Denn eine Schlafstörung ist nicht nur frustrierend, sondern wirkt sich auch negativ auf den Alltag des Menschen aus. In der Nacht liegt der Betroffene wach und kann einfach nicht schlafen, während er sich tagsüber kaum wach halten kann. Außerdem leidet er auch oft unter Konzentrationsstörung, Erschöpfung sowie schlechter Laune und Kopfschmerzen. Viele Menschen greifen dann zu Medikamenten und Schlafmitteln. Die Problematik bei einem Schlafmittel ist jedoch, dass es das Problem des mangelnden Schlafes nur vorübergehend löst. Damit Ihr trotzdem wieder erholsame Nächte und einen durchgehenden Schlaf genießen könnt, haben wir neun gesunde Hausmittel gegen Schlafstörungen für euch zusammengestellt.
1.Baldrian
Das Expertengremium für pflanzliche Arzneimittel und die ESCOP (The European Scientific Cooperative) empfehlen die Verwendung der Baldrianwurzel bei Unruhe und nervös bedingten Einschlafstörungen. Die Wirkung entfaltet sich aufgrund der Inhaltsstoffe der Pflanze, die auf die chemischen Botenstoffe im zentralen Nervensystem einwirken.
Baldrian enthält hauptsächlich ätherische Öle, wie die so genannte Valerensäure und Alkaloide, die in ihrem Zusammenspiel eine beruhigende Wirkung auf den Körper haben, weshalb Baldrian besonders hilfreich bei Schlafstörungen ist.
Rezept: Tee mit loser Baldrianwurzel
Nehmt einen Teelöffel der losen Baldrianwurzel und übergießt das Kraut mit 150 ml kochendem Wasser. Lasst den Tee 10-15 Minuten ziehen und trinkt ihn nachts, bevor ihr schlafen geht.
Baldrian als Badezusatz
Übergießt 100 g Baldrianwurzel mit 2 Liter Wasser und lasst die Mischung 10 Minuten ziehen. Seiht anschließend das Wasser ab und gebt den Sud zum Badewasser hinzu. Die Kombination aus warmem Wasser und den Dämpfen des Baldrians wird euch zu einer geruhsamen Nacht verhelfen.
Baldriantropfen
Vor dem Schlafen können auch einige Tropfen Baldrian für eine erholte Nacht sorgen. Die beruhigenden Tropfen können wahre Wunder für einen gesunden Schlaf wirken.
2. Melisse
Melisse ist eine Heilpflanze, die seit Jahrtausenden in der Phytotherapie Anwendung bei Angespanntheit, Unruhe und Nervosität sowie bei nervös bedingten Schlafstörungen findet. Inhaltsstoffe der Pflanze, die für die beruhigende Wirkung auf den Körper zuständig sind, sind ätherische Öle (ätherisches Melissenöl), Kaffeesäureverbindungen (Rosmarinsäure), Flavonoide, Bitterstoffe und Gerbstoffe.
Rezept: Tee mit Melissenblätter
Nehmt 5 TL Melissenblätter, übergießt diese mit 150 ml kochendem Wasser und lasst den Tee zugedeckt etwa 10 Minuten ziehen. Trinkt den Tee abends, bevor ihr ins Bett geht, damit ihr entspannt einschlafen könnt. Eine noch bessere Wirkung bei Einschlafproblemen erhaltet ihr, wenn dem Tee noch etwas Baldrian (1 Teelöffel) hinzugefügt wird.
Melissen-Bad
Übergießt 50 bis 60 g Melissenblätter mit 1 Liter Wasser und bringt die Mischung zum Sieden. Nach ca. 10 Minuten wird der Aufguss abgeseiht und ihr könnt ihn dem Vollbad zufügen.
3. Lavendel
Mit Lavendel werdet ihr besser schlafen können. Er wird in der Phytotherapie häufig als Tee als Hilfe zum Einschlafen und bei Unruhezuständen verwendet. Das ätherische Öl der getrockneten Lavendelblüte ist der Hauptwirkstoff und die Inhaltsstoffe, die im Zusammenspiel die beruhigende Wirkung auf das Nervensystem auslösen, sind Cumarine, Gerbstoffe, Kaffeesäureverbindungen sowie Flavonoide.
Rezept: Tee mit Lavendelblüten
Nehmt 1-2 TL getrocknete Lavendelblüten und übergießt diese mit 150 ml kochendem Wasser. Den Aufguss 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Trinkt eine Tasse Tee vor dem Schlafengehen, um die Schlafstörung zu bekämpfen.
Lavendel-Bad
Nehmt am Abend ein warmes Fußbad mit Lavendel. Das Fußbad sollte nicht länger als 15 Minuten dauern.
Lavendelkissen oder Lavendelöl
Alternativ zum gefüllten Lavendelkissen, dass Iihr einfach mit zu euch ins Bett nehmen könnt, damit euch das beruhigende Aroma zu einem angenehmen Schlaf verhilft, könnt ihr ein paar Tropfen Lavendelöl auf euer Kopfkissen träufeln und die ausgleichende und beruhigende Wirkung nachts spüren. Auch eine Duftlampe mit Lavendelöl kann ein gutes Schlafmittel sein.
4. Passionsblumenkraut
Passionsblumenkraut wird hauptsächlich bei nervöser Unruhe, Reizbarkeit, Anspannnung, und Einschlafproblemen eingesetzt, doch auch bei depressiven Verstimmungen findet es Verwendung. Zur Entfaltung der beruhigenden Wirkstoffe, die das Einschlafen fördern, sind Flavonoide, cyanoge Glykoside und ätherisches Öl zuständig.
Rezept: Tee mit Passionsblumenkraut
Nehmt 1 TL loses Passionsblumenkraut, übergießt dieses anschließend mit 150 ml kochendem Wasser und lasst den Aufguss 10 Minuten ziehen. Trinkt 2-3 mal täglich eine Tasse Tee und eine Stunde vor dem Schlafengehen.
Weitere Tipps findet ihr auf der nächsten Seite.

5. Warme Milch mit Honig
Warme Milch mit Honig ist ein Klassiker unter den Hausmitteln, den wahrscheinlich so gut wie jeder kennt. Milch enthält eine wichtige Aminosäure, Tryptophan. Diese ist eine Ausgangssubstanz für den Botenstoff Serotonin und das Hormon Melatonin. Für die Regelung des Schlaf-Wach-Rhythmus im Körper sind Serotonin und Melantonin verantwortlich. Zudem liefert der Honig Kohlenhydrate, die zur Anregung der Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse beitragen, was wiederum den Tryptophantransport anregt und sich deshalb positiv auf den Schlaf-Wach-Rhythmus im Körper auswirkt. Ein weiteres Hausmittel ist heiße Milch, die ihr einfach zusammen mit einer Zwiebel aufkocht und anschließend vor dem Schlafen trinkt.
6. Ansteigende Fußbäder
Pfarrer Sebastian Kneipp stellte schon früh fest, dass Fußbäder eine positive Wirkung auf Körper, Geist und Seele haben und so euer Schlafproblem beseitigen und für besseren Schlaf sorgen können. Ihr solltet vor dem Schlafengehen ein Fußbad nehmen. Dadurch wird die Durchblutung gefördert, indem die Gefäße in Füßen und Beinen erweitert werden.
Schritt 1: Duschwanne bzw. Eimer mit etwa 34°C warmen Wasser füllen.
Schritt 2: Füße ins Wasser eintauchen und heißes Wasser hinzugeben bis die Temperatur 40°C beträgt.
Schritt 3: Abschließend die Füße kalt abwaschen.
Schritt 4: Füße abtrocknen, eincremen und warme Wollsocken überziehen.
Vorsicht: Solltet ihr unter Beschwerden des Venensystems und unter Krampfadern leiden, dann solltet ihr auf Bäder über 34°C verzichten. Auch bei Fieber ab 39°C, Kreislaufproblemen oder Herzerkrankungen sind Fußbad-Anwendungen nicht zu empfehlen.
7. Aminosäuren
Aminosäuren habe eine sehr beruhigende Wirkung und verhelfen zu einem besseren Schlaf. Sie tragen zur Leistungsfähigkeit bei, indem sie den Körper entgiften. Neben Arginin sind insbesondere Glutamin und Carnitin wichtig. Aminosäuren sorgen außerdem dafür, dass das Zellgift Ammoniak, welches sehr schlafhemmend ist, abgebaut wird und sorgen so für ein leichteres Einschlafen.
8. Rosenöl
Träufelt 5 Tropfen Rosenöl auf ein Taschentuch oder auf euer Kopfkissen um nachts besser schlafen zu können.
9. Vanille
Das kostbare, ätherische Öl der Vanille wird oft in der Aromatherapie bei Schlaflosigkeit als Therapie verordnet. Einfach ein bis zwei Stunden vor dem Einschlafen eine Kleinigkeit essen und diese mit Vanille würzen.