Ursachen: Wie entsteht Mundgeruch?
Laut der Bayerischen Landzahnärzte Kammer leidet jeder vierte Deutsche unter Mundgeruch (Halitosis). Wobei nicht nur vorübergehend schlechter Atem zählt, beispielsweise nach dem Verzehr von Zwiebeln, Knoblauch oder bestimmten Gewürzen.
Es gibt viele Gründe für Mundgeruch: Die meisten Ursachen sind unserer Mundflora zuzuordnen. In unserem Mund siedeln unzählige Bakterien und andere Mikroorganismen, die dort in dem feucht-warmen Milieu die perfekten Lebensbedingungen vorfinden. Bakterien sind auf und zwischen den Zähnen, in Vertiefungen, auf der Schleimhaut und vor allem auf der Zunge zu finden. Aufgrund von mangelnder Hygiene oder Zahn- und Zahnfleischproblemen können sich die Bakterien äußerst gut vermehren, sodass das natürliche Gleichgewicht der Mundflora ins Wanken gerät und der Atem zunehmend an Frische verliert.
Die Bakterien in der Mundhöhle ernähren sich von Essensresten und abgestorbenen Zellen. Beim Zersetzen entstehen Schwefelverbindungen, die für den schlechten Geruch verantwortlich sind. Vor allem fett- und eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Milch, Käse oder Fisch liefern den Bakterien Nahrung.
Mundgeruch: Achten Sie auf gründliche Mundhygiene
Von daher ist regelmäßiges und gründliches Zähneputzen Pflicht, um Entzündungen und Kariesbildung vorzubeugen. Zu Ihrer Mundhygiene gehört auch das Reinigen Ihrer Zunge mit einem Zungenschaber sowie das Säubern Ihrer Zahnzwischenräume mit Interdentalbürstchen oder Zahnseide.
Auch ein reger Speichelfluss ist wichtig für eine gesunde Mundflora, der Essensreste aus dem Mundraum spült. Fließt zu wenig, vermehren sich die Bakterien leichter. Daher haben die meisten Menschen morgens einen schlechten Atem. Wenn wir nachts schlafen, produzieren wir weniger Speichel und der Mund trocknet aus.
Erkrankungen in Nase, den Nasennebenhöhlen oder im Rachen können ebenfalls Mundgeruch verantworten. Auch ein kranker Verdauungstrakt – seien es Nahrungsmittelallergien, Darmverschluss, Magengeschwür, Magenschleimhautentzündung, Speiseröhrenentzündung und Sodbrennen – kann Mundgeruch verursachen.
Wenn Sie länger oder andauernd unter Mundgeruch leiden, sollten Sie dem Problem nachgehen und ärztlichen Rat einholen.
Diese Hausmittel helfen bei Mundgeruch
1. Frische Kräuter
Nach einem geruchsintensiven Gericht und bei fiesem Mundgeruch hilft es, wenn Sie ein paar Blätter Petersilie, Minze, Fenchelsamen oder Kamille kauen. Das enthaltene Chlorophyll und die ätherischen Öle in den Kräutern sind geruchsbindend und sorgen im Nu für einen frischen Atem.
2. Apfelessig
Mischen Sie einen Esslöffel Apfelessig in ein Glas lauwarmes Wasser und gurgeln Sie für ein paar Minuten mit dem natürlichen Mundwasser. Apfelessig ist bekannt für seine antibakterielle Wirkung und kann so Mundgeruch vorbeugen. Wenn Sie keinen Apfelessig zur Hand haben, essen Sie einen Apfel. Dessen sekundäre Pflanzenstoffe wirken ebenfalls gegen Bakterien.
3. Backpulver
Eine Spülung mit Backpulver neutralisiert schlechten Atem, entfernt schonend Beläge auf der Zunge und bringt den pH-Wert im Mundraum wieder ins Gleichgewicht. Geben Sie einen halben Teelöffel in ein Glas mit lauwarmen Wasser und spülen Sie Ihren Mund zweimal täglich gründlich durch.
4. Ingwer
Ingwer wirkt entzündungshemmend sowie antibakteriell und ist daher ein beliebtes Hausmittel bei Erkältungen. Aber auch gegen schlechten Atem hilft die Knolle prima. Entweder Sie bereiten den Ingwer als Tee zu oder knabbern ein kleines Stückchen.
5. Zitrone
Die saure Frucht ist für seine antibakterielle Wirkung bekannt. Zudem sorgen die ätherischen Öle der Zitrone für einen frischen Atem. Lutschen Sie für einige Minuten an einem Zitronenstück – greifen Sie zu ungespritzten Früchte. Das Lutschen regt zudem den Speichelfluss an, was für den Abtransport der geruchsbildenden Bakterien sorgt.
6. Ölziehen
Haben Sie schon mal vom Ölziehen gehört? Sie nehmen vor dem Zähneputzen einen Schluck kalt gepresstes Oliven-, Kokos- oder Leinöl, bewegen es fünf bis zehn Minuten durch den Mund und ziehen es durch die Zahnzwischenräume. Beim Ölziehen werden der Mundschleimhaut Giftstoffe entzogen, die nach der Anwendung mit dem Öl ausgespuckt werden. Langfristig soll so das Bakterienwachstum reduziert werden.
7. Auf Zucker verzichten
Zucker fördert Karies und bildet die Nahrungsgrundlage für Bakterien. Versuchen Sie daher, Ihren Zuckerkonsum zu reduzieren, um den Bakterien keinen Nährboden zu ermöglichen und für eine gesunde Mundflora zu sorgen. Ein Tipp: Nach dem Verzehr von zuckerhaltigen Getränken und Speisen sollten Sie ein Glas Wasser trinken, um einen Teil des Zuckers aus dem Mund zu spülen.