Vitamin D im Öko-Test: Häufig zu hoch dosiert

Im Winter sind hierzulande die Vitamin-D-Speicher vieler Menschen oftmals leer. Um einer Unterversorgung deshalb vorzubeugen, nehmen viele zusätzlich Vitamin D ein. Öko-Test hat jetzt verschiedene Präparate untersucht und ist zu einem erschreckenden Ergebnis gekommen: Nur zwei der insgesamt 23 überprüften Supplemente sind "sehr gut". Die Gründe sind zu hohe Dosierungen und/oder bedenkliche Inhaltsstoffe. 

Vitamin D im Öko-Test© Adobe Stock/yanadjan
Mehr schlecht als recht: Viele Vitamin-D-Präparate fielen im Öko-Test durch.

Öko-Test hat 23 verschiedene Vitamin-D3-Präparate, darunter Tabletten, Tropfen und Kapseln, untersucht. Alle Produkte waren zur täglichen Einnahme bestimmt. Nur zwei der getesteten Präparate erhielten die Bestnote, während weitere vier immerhin als "gut" bewertet wurden. Insgesamt 9 Mal gab es ein "ungenügendes Gesamturteil" – das sind die Gründe:

Punktabzug gab es für alle Nahrungsergänzungsmittel, die mehr als 20 Mikrogramm (μg) bzw. 800 Internationalen Einheiten (I.E.) enthalten. Diese Bewertung basiert auf den Richtlinien des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), das empfiehlt, nur Präparate mit maximal 20 μg pro Tag einzunehmen. Laut BfR ist diese Menge, unter Berücksichtigung anderer Vitamin-D-Quellen, "langfristig gesundheitlich unbedenklich".

Von allen getesteten NEMs liegen bis auf vier Produkte die höchsten empfohlenen Tagesdosen über diesem Wert. Das bedeutet, dass die höchste empfohlene Tagesdosis aller Produkte im Test bei 100 μg pro Tag liegt, was fünfmal höher ist als die Empfehlung des BfR.

Eine dauerhafte Überdosierung kann zu gesundheitlichen Problemen führen und Beschwerden wie Übelkeit, Bauchkrämpfen oder gar Nierenschäden hervorrufen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, dass Nahrungsergänzungsmittel mit einer Dosierung von mehr als 20 μg nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden sollten.

Umstrittene Zusatzstoffe in Vitamin-D-Supplemente

Im Test wurden zudem problematische Inhaltsstoffe in einigen Vitamin-D-Präparaten identifiziert. Besonders auffällig waren Gelier- und Verdickungsmittel wie Carrageen und Carboxymethylcellulose. Carrageen hat in Tierstudien negative Auswirkungen auf den Verdauungstrakt und das Immunsystem gezeigt, während Carboxymethylcellulose zu entzündlichen Veränderungen der Darmflora führen kann. Aufgrund dieser Erkenntnisse haben wir beide Stoffe zusammen mit Phosphatverbindungen und dem künstlichen Süßstoff Sucralose um eine Note abgewertet. Phosphate werden mit Nierenschäden in Verbindung gebracht und künstliche Süßstoffe stehen im Verdacht, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen.

Diese Vitamin-D-Präparate sind im Öko-Test durchgefallen

Insgesamt gab es neunmal ein "Ungenügend" für die insgesamt 23 getesteten Produkte – zu den Testverlierern gehören unter anderem:

  • Alsiroyal Vitamin D pflanzlich 3000 I.E., Schmelztabletten
  • Taxofit Vitamin D3 2.500 I.E, Mini-Tabletten
  • Vigantolvit Vitamin D3 Öl, Tropfen