
Ökotest 2025 enthüllt Schadstoff-Übergang bei Pizza
Von den zehn untersuchten Pizzakartons wiesen neun eine Belastung mit BPA auf, acht enthielten zusätzlich BPS. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass diese Chemikalien nicht nur in den Kartons nachgewiesen wurden, sondern auch auf die Pizza übergehen können. In vier von neun Fällen wurde ein Übergang von BPA auf die simulierte Pizza festgestellt, bei BPS sogar in allen acht belasteten Kartons.
Gesundheitsrisiken nicht zu unterschätzen
Bisphenole stehen im Verdacht, erhebliche gesundheitliche Risiken zu bergen. BPA wird mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko, Übergewicht und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern in Verbindung gebracht. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) warnt zudem, dass BPA bereits in sehr geringen Mengen das Immunsystem beeinträchtigen kann.
Regulatorische Lücken
Obwohl seit dem 20. Januar 2025 der Einsatz von BPA und BPS in Lebensmittelverpackungen verboten ist, gilt diese EU-Verordnung nicht für Papier. Diese Lücke in der Gesetzgebung ermöglicht es, dass diese Stoffe weiterhin in Pizzakartons vorkommen können.
Welche Pizzakartons haben die niedrigsten Bisphenol-Werte?
Laut den aktuellen Testergebnissen von Öko-Test haben zwei Pizzakartons die niedrigsten Bisphenol-Werte:
- Pizza Hut: Der Pizzakarton von Pizza Hut ist der einzige im Test, der komplett frei von Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) war.
- Call a Pizza: In diesem Karton wurde zwar BPA gefunden, es ging jedoch nicht auf die Pizza über. Die Belastung wird als sehr gering eingestuft.
Der Grund für die niedrigen Werte bei diesen beiden Anbietern liegt in der Verwendung von Frischfasern für ihre Kartons. Pizza Hut nutzt ausschließlich Frischfasern, während Call a Pizza nach eigenen Angaben ebenfalls Frischfasern für ihre Kartons verwendet. Diese Ergebnisse heben sich deutlich von den anderen getesteten Pizzakartons ab, bei denen fast alle mit BPA und BPS belastet waren und diese Stoffe oft auch auf die Pizza übergingen
Hormonaktive Stoffe in Pizzakartons: Handlungsempfehlungen für Verbraucher
Um das Risiko einer Exposition gegenüber diesen Chemikalien zu minimieren, empfehlen Experten:
- Pizza möglichst schnell aus dem Karton nehmen und auf einen Teller umlagern.
- Auf Lieferdienste zurückgreifen, die alternative Verpackungen anbieten.
- Selbst gemachte Pizza bevorzugen und auf umweltfreundliche Alternativen setzen.
Die Ergebnisse des Ökotests 2025 unterstreichen die Notwendigkeit strengerer Regulierungen für Lebensmittelverpackungen. Verbraucher und Umweltorganisationen fordern nun ein Umdenken in der Verpackungsindustrie und eine Ausweitung des BPA- und BPS-Verbots auf alle Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.