Rückruf-Aktion bei Kaufland: Verletzungsgefahr durch Glassplitter in Gemüsekonserve
Der Hersteller I. Schroeder KG (GmbH & Co) hat einen Rückruf für den „K-Bio Zarter Gemüsemais“ im 360g-Glas gestartet. Betroffen sind Produkte mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 15.09.2027, 18.09.2027 und 19.09.2027, die bundesweit bei Kaufland verkauft wurden. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist auf dem Deckelrand der Gläser aufgedruckt.
Die Warnung ist ernst zu nehmen: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich in den genannten Chargen Glassplitter befinden. Diese können beim Verzehr zu schweren Verletzungen im Mund- und Rachenraum sowie im Verdauungstrakt führen. Besonders gefährdet sind Kinder und ältere Menschen.
Was sollten Verbraucher jetzt tun?
Vom Verzehr des betroffenen Produkts wird dringend abgeraten. Wer den Gemüsemais gekauft hat, kann ihn in jeder Kaufland-Filiale zurückgeben – auch ohne Kassenbon wird der Kaufpreis erstattet. Die betroffenen Gläser wurden bereits aus dem Verkauf genommen.
Für Fragen steht der Kundenservice der I. Schroeder KG zur Verfügung: telefonisch unter 040-334604027 (Montag bis Freitag, 9–16 Uhr) oder per E-Mail an complaint@iskg.de.
Warum kommt es trotz Kontrolle zu Glasverunreinigungen in Lebensmitteln?
Trotz strenger Kontrollen und moderner Technik kommt es immer wieder zu Glasverunreinigungen in Lebensmitteln. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Technische Grenzen der Detektion: Die Erkennung von Glas-in-Glas-Verunreinigungen – also Glassplitter in Glasverpackungen – ist für Hersteller besonders herausfordernd. Selbst optimierte Fertigungsprozesse und moderne Detektionssysteme können kleine Splitter übersehen, vor allem wenn sie ähnliche Dichte und Struktur wie das Verpackungsglas haben.
- Produktionsbedingte Risiken: Glasverpackungen können während der Produktion durch Vibrationen auf Transportbändern, Gegendruck, falsch ausgerichtete Abfüllköpfe oder zu fest angezogene Verschlüsse beschädigt werden. Dabei entstehen Splitter, die in das Lebensmittel gelangen können.
- Verunreinigungen im Ausgangsmaterial: Schon im Herstellungsprozess des Glases können metallische Einschlüsse oder andere Fremdkörper entstehen, die später nicht immer entfernt werden können.
- Menschliches und organisatorisches Versagen: Trotz klarer Vorgaben und Kontrollen können Fehler im Ablauf, bei der Wartung oder bei der Überwachung von Produktionslinien auftreten, die das Risiko von Glasbruch erhöhen.
- Grenzen der Qualitätssicherung: Auch mit umfassenden Maßnahmen zur Qualitätssicherung lässt sich das Restrisiko nicht vollständig ausschließen. Die Vielzahl an möglichen Fehlerquellen – von der Ernte über die Verarbeitung bis zur Verpackung und dem Transport – macht eine hundertprozentige Sicherheit praktisch unmöglich.