Tödliches Risiko durch Intervallfasten – Studie gibt Anlass zur Sorge

Viele Menschen machen Intervallfasten, um von dessen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren. Doch nun haben Forscher aus China das Intervallfasten für gefährlich erklärt.

Obst und Gemüse auf einem Teller© iStock/Sonja Rachbauer
Ist Intervallfasten nicht so gesund wie angenommen?

Tödliches Risiko durch Intervallfasten? Was Sie wissen müssen

Eine neue Studie der Shanghai Jiao Tong University in China ergab, dass Intervallfasten das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, erhöhen könnte. Die Ergebnisse basieren auf der Analyse der Essgewohnheiten von 20.000 US-Amerikanern über einen Zeitraum von acht Jahren.

Das alarmierende Ergebnis der Studie: Teilnehmer, die ihre Nahrungsaufnahme auf ein tägliches Acht-Stunden-Fenster beschränkten und die übrige Zeit fasteten, wiesen ein drastisch erhöhtes Sterberisiko auf – es stieg um 91 Prozent. Die Sterblichkeit von Probanden mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die ihre Mahlzeiten innerhalb eines Zeitfensters von weniger als zehn Stunden pro Tag einnahmen, erhöhte sich um 66 Prozent.

Deutsche Experten und Expertinnen äußern jedoch erhebliche Zweifel an der Methodik und Aussagekraft der Untersuchung. Sie weisen darauf hin, dass wichtige Faktoren wie die Art der aufgenommenen Nahrung, die Motivation für das Auslassen von Mahlzeiten und mögliche Störfaktoren wie sozioökonomischer Status, Rauchen oder Bewegungsmangel nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Zudem betonen sie, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, die keine kausalen Zusammenhänge beweisen kann.

Trotz der Kritik an der Studie warnen einige Mediziner davor, Intervallfasten leichtfertig anzuwenden. Sie weisen darauf hin, dass intensive Diäten oder Fastenperioden Nährstoffmängel zur Folge haben können, was besonders für Menschen mit bestehenden Gesundheitsproblemen eine Belastung darstellen kann.

Was genau ist Intervallfasten?

Intervallfasten ist eine Ernährungsform, bei der man regelmäßig eine Zeit lang auf Nahrung verzichtet. Eine beliebte Methode ist das 16:8-Fasten, bei dem man in einem 8-Stunden-Fenster isst und 16 Stunden fastet. Intervallfasten gilt als gesundheitsfördernd, da es laut Studien positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben kann. Es soll beim Abbau von gefährlichem Bauchfett helfen, den Blutdruck senken, Cholesterinwerte regulieren und vor oxidativem Stress und Entzündungen schützen.

Zudem kann es die Insulinempfindlichkeit verbessern und somit das Risiko für Typ-2-Diabetes senken. Einige Untersuchungen deuten auch darauf hin, dass Intervallfasten das Risiko für Krebs, Alzheimer und Autoimmunerkrankungen reduzieren und die Gehirnfunktion positiv beeinflussen könnte. Allerdings ergab eine chinesische Studie nun, dass das Intervallfasten auch Gefahren birgt.