24 Stunden ohne Schlaf: Das passiert mit Ihrem Körper

Sicherlich waren Sie auch schon einmal eine lange Zeit am Stück wach und sind irgendwann völlig erschöpft ins Bett gefallen. Was wäre eigentlich passiert, wenn Sie 24 Stunden ohne Schlaf bleiben würden? Oder 48? Oder gar 76 Stunden? Wir haben die hypothetische Frage gestellt, was mit dem Körper passieren würde, wenn wir nicht schlafen.

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Ein Schlafmangel kann sich auf unsere kognitiven Fähigkeiten auswirken. 

Unser Körper ist sowohl robust als auch fragil. Schnittwunden, Knochenbrüche, Prellungen und Stauchungen: Von alldem können wir uns mehr oder weniger problemlos erholen. Andererseits drohen Körperfunktionen schon bei 24 Stunden ohne Schlaf und leichtem Schlafmangel nicht mehr richtig zu funktionieren.

Noch schlimmer wird es, wenn Sie regelmäßig unter Schlafmangel leiden. Wir haben das Gedankenspiel einmal weitergespielt und nennen Ihnen drei Zeitpunkte, an denen Ihr Körper den Schlafentzug immer stärker spürt.

Das passiert mit Ihrem Körper, wenn Sie nicht mehr schlafen 

Für diese Theorie haben wir uns Ihren Körper nach 24, 48 und 72 Stunden einmal angeschaut.

Nach 24 Stunden ohne Schlaf

Nach 24 Stunden ohne Schlaf lässt zunächst Ihre geistige Leistungsfähigkeit nach. Ihre Aufmerksamkeitsspanne wird durch den Schlafmangel kürzer, das Langzeitgedächtnis wird schlechter. Zudem werden Sie immer nachlässiger und unachtsamer. Autofahren stellt jetzt schon ein enormes Risiko dar und es ist dringend davon abzuraten.

Weiterhin werden Sie empfindlicher gegenüber lauten Geräuschen, aber gleichzeitig auch risikobereiter, da zum einen Ihre Fähigkeit zur Selbsteinschätzung leidet und zum anderen die Einschätzung der Gefahrenlage sinkt.

Nach 48 Stunden ohne Schlaf

Nach 48 Stunden sind Sie nur noch halb so leistungsfähig wie ausgeschlafen. Ihr Körper steht nun Tag und Nacht unter Stress und schüttet Cortisol aus. Das zeigt sich auch an Ihrer Atmung, Ihrem Blutdruck und Ihrem Herzschlag.

Es wird Ihnen zunehmend schwerer fallen, zu sprechen, da Sie Worte und ganze Wortbildungen vergessen. Außerdem sinkt Ihre Körpertemperatur und Sie fangen an zu frieren. Es kommt immer wieder vor, dass Sie in einen Sekundenschlaf sinken. Sollten Sie dann noch im Auto sitzen, gefährden Sie massiv Ihr Leben und das Leben anderer.

Nach 72 Stunden ohne Schlaf

24 Stunden ohne Schlaf können noch ganz amüsant sein. Bei 72 Stunden ohne Schlaf steigt jedoch das Risiko für ernsthafte Konsequenzen. Sollten Sie nach 72 Stunden noch immer keinen Schlaf gefunden haben, ist Ihr Gehirn kaum noch für irgendetwas zu gebrauchen. Sie sind nicht mehr ansprechbar und schlafen quasi mit offenen Augen. Das Risiko für Halluzinationen steigt drastisch an. Es können sich erste depressive Verstimmungen bemerkbar machen.

Das war es aber noch nicht. Weitere Folgen des Schlafentzugs treten nun auf. Jetzt kann schon Gehen und Stehen für Sie zum Problem werden. Besonders ernst ist dies vor dem Hintergrund, dass Sie höchstwahrscheinlich immer mehr in eine Paranoia verfallen, aber nicht mehr weglaufen können. Dies steigert die Angstzustände. Letztlich macht das aber alles nichts aus, weil es passieren kann, dass Sie sich nicht einmal mehr an Ihren Namen erinnern.

Droht bei dauerhaftem Schlafentzug der Tod? 

Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft sieht es danach aus. Allerdings ist es nicht möglich, freiwillig unbegrenzt lange wach zu bleiben. Irgendwann fallen wir einfach um und schlafen, ob wir wollen oder nicht. 24 Stunden ohne Schlaf sind da noch eine Kleinigkeit.

Anders ist es bei Krankheiten, bei denen der Körper nicht in den Schlafmodus geht oder dauerhaft unter Schlafstörungen leidet. Wie etwa bei der fatalen familiären Insomnie, auch tödliche familiäre Schlaflosigkeit oder „Letale Insomnie“ genannt. Bei dieser sehr seltenen Erbkrankheit sind Betroffene nicht nur 24 Stunden ohne Schlaf, sondern Tag und Nacht. Solange, bis sie ins Koma fallen und letztendlich sterben.

Kann ich Schlaf nachholen? 

Wenn man unter Schlafmangel leidet, kann man den Schlaf an einem anderen Tag nachholen? Diese Frage hat sich wohl schon jeder Mensch gestellt, der einmal hundemüde war. Die Antwort ist: Ja und nein. Kurzfristigen Schlafentzug kann unser Gehirn durch genügend Schlaf noch ausgleichen. 24 Stunden ohne Schlaf können Sie in der nächsten Nacht also noch nachholen.

Langfristigen Schlafmangel oder auch Schlafstörungen kann unser Körper allerdings nicht mehr aufholen. Wer langfristig unter Schlaflosigkeit leidet, sollte unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um langfristige körperliche Beeinträchtigungen des Gehirns und Körpers zu vermeiden. 

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Lässt sich ein Schlafdefizit so einfach ausgeichen?

Fazit: Das bedeutet es, 24 Stunden ohne Schlaf zu sein 

24 Stunden ohne Schlaf können sich negativ auf Ihren Körper und Ihre geistige Verfassung auswirken. Der Körper benötigt Schlaf, um sich zu regenerieren und verschiedene Funktionen zu optimieren. Ein kompletter Tag ohne Schlaf kann zu Erschöpfung, verminderter Konzentration, schlechter Stimmung und kognitiven Beeinträchtigungen führen. Langfristig können Schlafmangel und Schlafstörungen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.