Frieren im Bett: Was die Ursachen sind und was dagegen hilft

Es gibt kaum etwas Schlimmeres als Frieren im Bett. Da liegt man schön eingemummelt unter der Decke und friert trotzdem noch. An Einschlafen ist da nicht zu denken. Wir nennen fünf Gründe, warum Sie im Bett frieren und sorgen für Abhilfe.

Frau erfriert auf dem Bett© Was führt zu frieren im Bett? Wir nennen verschiedene Ursachen. Bild: iStock/nicoletaionescu
Was führt zu frieren im Bett? Wir nennen verschiedene Ursachen.

Gerade wenn Sie müde sind, ist es völlig normal, dass Ihnen am Anfang kalt ist. Matratze und Decke sind noch kalt, weil sie noch Raumtemperatur besitzen und Sie sind müde. Müdigkeit senkt den Blutdruck, wodurch sich das Blut schlechter im Körper verteilt. Und das führt zu frieren im Bett.

Sollte Ihnen nach einer Weile aber immer noch kalt sein, dann sollten Sie der Ursache auf den Grund gehen. Frieren beim Einschlafen hat meist ganz simple Gründe, die sich leicht beheben lassen. Beispielsweise kann gerade Schlafmangel dazu führen, dass Sie so kälteempfindlich sind und anfangen zu frösteln, dass Sie nicht einschlafen können.

6 Ursachen für Frieren im Bett

1. Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit sollte im Schlafzimmer zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Darunter wird die Luft zu trocken und das schadet Ihren Nasenschleimhäuten. Darüber ist die Luft zu feucht und kann sich nicht richtig erwärmen. Das führt zu einer kalten Umgebungstemperatur und das kann zu frieren im Bett führen.

Abhilfe schafft ein Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmesser. Ist es zu kalt oder zu warm? Mit einem Temperaturmesser können Sie genau kontrollieren, wie es um das Raumklima in Ihrem Schlafzimmer bestellt ist – und damit besser schlafen.

2. Bettdecke

Klingt simpel, wird aber gerne mal übersehen. Gerade im Winter nutzen viele Menschen eine zu dünne Decke. Auch das Material der Bettdecke spielt eine wichtige Rolle. Hält es die Wärme fest und ist trotzdem atmungsaktiv?

Die richtige Bettdecke hält schön warm, lässt die Feuchtigkeit aber entweichen und kann damit Ihren Schlaf optimal unterstützen. Wie wäre es beispielsweise mit einer kuschelig-warmen Daunendecke?

3. Nährstoffmangel

Ihre Decke ist warm, die Luftfeuchtigkeit ist optimal, Sie sind auch nicht völlig übermüdet und trotzdem ist an Schlaf nicht zu denken, weil Ihnen kalt ist? Dann fehlen Ihnen vielleicht wichtige Nährstoffe, denn auch das kann zu frieren im Bett führen.

Am besten gehen Sie zu einem Arzt und lassen ein Blutbild machen. Damit können Sie schnell feststellen, ob Sie unter einem Vitamin- oder Nährstoffmangel leiden. Ein großes Blutbild kostet durchschnittlich rund 100 Euro, wird aber nicht von den Krankenkassen übernommen. Häufig haben Menschen mit Untergewicht auch einen Nährstoffmangel und frieren im Bett. Dagegen hilft eine gesunde Ernährung und in ernsten Fällen Nahrungsergänzungsmittel. Sprechen Sie sich aber besser mit Ihrem Arzt ab

Übrigens: Ein Nährstoffmangel macht sich nicht nur durch Frösteln bemerkbar. Auch ständige Müdigkeit, rissige Fingernägel, eine farblose Haut und entzündetes Zahnfleisch können Hinweise auf einen Nährstoffmangel sein.

4. Zu niedrige Raumtemperatur

Sie lieben es, mit offenem Fenster zu schlafen und fühlen Sie sich beim Einschlafen durch Ihre Decke auch gut eingemummelt? Trotzdem kann die Temperatur in der Nacht zu kalt sein. Vor allem auch, weil die Außentemperatur in der Nacht stark fällt.

Und was Ihnen dann beim Einschlafen noch kuschelig warm vorkam, kann mitten in der Nacht richtig kalt werden und Sie zitternd aufwachen lassen. Deswegen besser nicht mit offenem Fenster schlafen und die Schlafzimmertemperatur zwischen 16 und 19 Grad halten. Das ist für unseren Körper optimal und weder zu kalt noch zu warm.

5. Ihre Temperatur sinkt

Was viele Menschen nicht wissen, was aber ganz normal ist: Ihre Körpertemperatur sinkt während der Schlafphasen um bis zu 1,5 Grad. Nein, das hat nichts mit irgendeiner Erkrankung oder zu niedrigem Blutdruck zu tun.

Deswegen kann es passieren, dass Sie aufwachen, weil Ihnen kalt ist. Passiert vor allem, wenn Sie eine zu dünne Decke haben. Auch wenn Sie nackt schlafen sollten, nutzen Sie unbedingt eine dickere Decke, weil Ihre Körpertemperatur sinkt.

6. Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion

Möglicherweise können aber auch ernsthafte Gründe hinter dem Frieren stecken. Wenn Ihnen ständig kalt ist, könnten Sie möglicherweise eine Schilddrüsenunterfunktion haben. Bei einer Unterfunktion produziert die Schilddrüse nicht genügend Hormone, die für den Stoffwechsel und die Körpertemperaturregulation wichtig sind. Dadurch kann es zu einer verlangsamten Stoffwechselrate kommen, was wiederum zu einer niedrigeren Körpertemperatur führen kann.

Darüber hinaus kann eine Schilddrüsenunterfunktion auch zu einer schlechten Durchblutung führen, da die Schilddrüsenhormone auch die Blutgefäße beeinflussen. Wenn Sie vermuten, dass Sie an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Ich friere im Bett, bin ich krank?

Natürlich kann es auch sein, dass Ihnen kalt ist, weil Sie krank sind. Verschiedene Erkrankungen sorgen dafür, dass Sie frieren. Das kann von einem leicht kalten Gefühl über Frösteln bis hin zu Schüttelfrost jede erdenkliche Form annehmen.

Meist gehen neben dem Frieren im Bett aber auch noch andere Beschwerden einher, wie etwa Fieber, Husten und Schnupfen. Sie werden also ziemlich genau wissen, ob Sie frösteln, weil Sie eine zu dünne Decke haben oder ob es sich dabei beispielsweise um krankheitsbedingten Schüttelfrost handelt.

Wie kann ich Frieren im Bett vorbeugen?

Abgesehen von den obigen Alternativen, gibt es auch noch andere Möglichkeiten, wie Sie Frieren im Bett vorbeugen können. Hier kommen ein paar Tipps, um der unangenehmen Kälte vorzubeugen:

 1. Treiben Sie Sport

Bei Sport fährt der Metabolismus Ihres Körpers hoch und damit auch Ihren Blutdruck und Ihre Körpertemperatur. Durchblutung sorgt dafür, dass Ihnen warm wird. Das funktioniert sogar in den kalten Monaten. Doch Achtung: Zwischen dem Sport und dem Zubettgehen sollten mindestens zwei Stunden liegen, sonst drohen Schlafprobleme. Keine Sorge, auch danach strahlt Ihr Körper noch genügend Wärme aus, dass Sie nicht anfangen zu frieren und gewärmt in den Schlaf finden.

2. Wärmen Sie Ihre Füße und Hände

Gerade Frauen leiden an kalten Füßen und Händen, da ihre Durchblutung an diesen Stellen nicht so stark ist wie bei Männern. Dabei sorgen warme Füße und Hände auch dafür, dass die Temperatur im gesamten Körper steigt. Gehen Sie also mit dicken Socken an den Füßen ins Bett, frieren Sie auch insgesamt nicht so schnell. Andersherum gilt natürlich auch, dass Sie am gesamten Körper anfangen zu frösteln, wenn Ihre Füße und Hände kalt sind. Ein kleiner Tipp: Kalte Füße werden nur selten in den Socken warm. Socken halten die Füße warm. Aufwärmen sollten Sie aber anders. 

3. Eine Wärmflasche ins Bett legen

Das kannten schon die Menschen im Mittelalter. Um dem Frieren im Bett vorzubeugen, legte man schon damals eine geschlossene Pfanne mit warmen Kohlen unter die Bettdecke. Wollte man sich schlafen legen, musste man nur unter die kuschelig warme Bettdecke krabbeln. Da konnte dann auch das Zimmer kalt sein. Und dieser Trick funktioniert noch heute. Legen Sie einfach (mindestens) 20 Minuten, bevor Sie schlafen gehen, eine Wärmflasche in Ihr Bett. Später wartet dann ein warmes Bett auf Sie, in dem Sie garantiert nicht frieren. Zusätzlich können Sie die Wärmflasche noch an Ihre Füße legen und Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe.

4. Gehen Sie warm baden

Hilft auch, sollte Ihnen generell abends kalt sein. Ein angenehm warmes Bad hilft aber nicht nur gegen Frieren im Bett. Es weitet auch Ihre Gefäße und verbessert damit Ihren Blutdruck und die Durchblutung. Ein weiterer Vorteil: Ein warmes Bad kann eine gute Abendroutine sein. Routinen können Ihrem Körper helfen, sich auf den Schlaf vorzubereiten. 

5. Trage warme Schlafkleidung

Wählen Sue Schlafkleidung aus wärmenden Materialien wie Fleece oder Wolle. Dadurch bleiben Sie während der Nacht besser isoliert.

Kann man Kälteempfindlichkeit abtrainieren?

Sich die Kälteempfindlichkeit abzutrainieren ist sicherlich möglich, aber eigentlich keine gute Idee. Wer kälteempfindlich ist, ist das meist nicht ohne Grund. Vielleicht leidet er oder sie an einem Nährstoffmangel. Oder die Person schleppt eine leichte Erkältung mit sich herum, weshalb ihr immer kalt ist. Dann mit Gewalt gegen das Frieren im Bett vorzugehen, kann die Problematik noch verschärfen

Sollte Kälteempfindlichkeit plötzlich auftreten und vorher nicht bestanden haben, kann dies ein Anzeichen einer Erkrankung sein. Bekannte Ursachen für Kälteempfindlichkeit können sein:

  • Niedriger Blutdruck
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Fibromyalgie
  • Durchblutungsstörungen (vor allem bei kalten Händen und Füßen)

Auch verschiedene Medikamente können für Kälteempfindlichkeit sorgen. Sollte Ihnen also plötzlich kalt werden und Sie anfangen an zu frösteln, nachdem Sie gerade ein Medikament eingenommen haben, messen Sie Ihre Körpertemperatur. Liegt Ihre Körpertemperatur unter 36,5 Grad, sollten Sie mit Ihrem Arzt über ein Ausweichpräparat sprechen.