Alkoholmissbrauch und Demenz: Das ist das Korsakow-Syndrom
Menschen mit Korsakow-Syndrom haben Schwierigkeiten, neue Informationen zu speichern und sich an aktuelle Ereignisse zu erinnern. Dies liegt an einer Schädigung des Kurzzeitgedächtnisses. Daher wird das Syndrom auch als amnestisches Syndrom bezeichnet. Auf Dauer kann sich auch das Langzeitgedächtnis verschlechtern.
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Demenz kann durch jahrelangen Alkoholmissbrauch ausgelöst werden. Alkoholkranke Menschen, die über lange Zeit regelmäßig Alkohol in großen Mengen konsumieren, können ihr Gehirn irreparabel schädigen. Das Krankheitsbild der Demenz durch Alkoholkonsum wird als Korsakow-Syndrom bezeichnet. Es ist nach dem russischen Psychiater und Neurologen Sergei Korsakow benannt, der das Krankheitsbild im ausgehenden 19. Jahrhundert erstmals beschrieb.
Beim Korsakow-Syndrom kommen verschiedene Symptome und Krankheitszeichen zusammen. Die häufigsten 5 Symptome sind:
- Gedächtnisstörungen (Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis betroffen)
- Bewusstseinsstörungen
- Verwirrtheit
- Koordinationsstörungen
- motorische Probleme (etwa Störungen des Gangbilds)
Korsakow-Syndrom: Behandlung und Prognose
Das Korsakow-Syndrom wird hauptsächlich durch einen Mangel an Thiamin (Vitamin B1) verursacht. Es tritt häufig bei Personen auf, die über einen längeren Zeitraum hinweg starken Alkoholmissbrauch betrieben haben, insbesondere wenn gleichzeitig eine schlechte Ernährung vorliegt.
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Der Mangel an Thiamin führt zu Schäden im Gehirn, insbesondere im Bereich des Thalamus und der Mammillarkörper. Diese Hirnregionen sind für das Gedächtnis und die Bildung neuer Erinnerungen wichtig, daher sind Gedächtnisstörungen ein Hauptsymptom des Korsakow-Syndroms.
Die Behandlung des Korsakow-Syndroms besteht hauptsächlich aus der Verabreichung von Thiamin, um den Mangel zu beheben. In einigen Fällen kann auch eine Ergänzung mit anderen Vitaminen und Elektrolyten erforderlich sein. Darüber hinaus können therapeutische Ansätze wie kognitive Rehabilitation und Psychotherapie eingesetzt werden, um den Patienten dabei zu helfen, mit ihren Gedächtnisproblemen umzugehen und ihre funktionale Unabhängigkeit zu verbessern.
Bei vielen Betroffenen wird das Korsakow-Syndrom aber nicht rechtzeitig diagnostiziert. Dann sind die Schäden durch die Alkoholsucht meist irreparabel. Für einen Teil der Erkrankten verläuft die Krankheit tödlich.
Korsakow-Syndrom: Ursachen
Schwerer und langer Alkoholmissbrauch kann das Korsakow-Syndrom auslösen. Die Zusammenhänge sind folgende:
- Das Korsakow-Syndrom entsteht eigentlich durch einen schweren Vitamin-B1-Mangel.
- Alkoholkranke Menschen sind besonders gefährdet, da sie den Großteil ihrer täglichen Kalorien aus Alkohol beziehen. Dem Körper mangelt es an Vitaminen und Mineralstoffen.
- Der Vitamin-B1-Mangel lässt eine chronische Gehirnentzündung entstehen, die Wernicke-Enzephalopathie.
- Aus dieser chronischen Entzündung entsteht bei einigen Menschen mit entsprechender erblicher Voraussetzung dann das Korsakow-Syndrom.
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