
Was ist Demenz im jungen Lebensalter überhaupt, und wie häufig ist sie?
Demenz im jungen Lebensalter bezeichnet Demenzerkrankungen, bei denen die ersten Symptome vor dem 65. Lebensjahr auftreten. Sie ist deutlich seltener als die klassische Altersdemenz: In der Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen sind etwa 100 von 100.000 Menschen betroffen, in Deutschland entspricht dies schätzungsweise 20.000 bis 24.000 Betroffenen. Das sind weniger als 2 % aller Demenzfälle.
Junge Menschen mit Demenz: Auf diese Anzeichen sollten Sie achten
Viele verbinden Demenz mit hohem Alter – doch auch jüngere Menschen können betroffen sein. Die sogenannte „junge Demenz“ beginnt oft schleichend und wird häufig spät erkannt. Wer die ersten Warnzeichen kennt, kann schneller handeln und wichtige Weichen für den Umgang mit der Erkrankung stellen.
1. Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis
Die Merkfähigkeit für neue Informationen lässt nach, Termine werden vergessen oder Dinge werden verlegt, obwohl sie nur kurz zuvor in der Hand waren. Dies geht oft über die übliche Vergesslichkeit hinaus.
2. Sprach- und Wortfindungsstörungen
Betroffene suchen zunehmend nach Worten, verhaspeln sich oder benutzen Ausweichformulierungen. Auch Schwierigkeiten, Gesagtes zu verstehen, können auftreten.
3. Veränderungen von Persönlichkeit und Verhalten
Plötzliche Stimmungsschwankungen, Rückzug aus dem sozialen Leben, Antriebslosigkeit oder ungewohnte Reizbarkeit und Feindseligkeit zählen zu häufigen frühen Anzeichen, insbesondere bei frontotemporaler Demenz.
4. Probleme mit Planung und Alltagsaufgaben
Komplexere Tätigkeiten (z.B. das Planen einer Reise, das Ausfüllen von Formularen oder das Bezahlen mit Wechselgeld) werden zur Herausforderung. Auch gewohnte Arbeiten im Haushalt oder Beruf gelangen immer weniger.
5. Orientierungsprobleme und Schwierigkeiten bei der zeitlichen Einordnung
Betroffene verlieren die Orientierung zu Zeit, Ort und manchmal sogar zu Personen, die ihnen eigentlich vertraut sind. Selbst auf bekannten Wegen können sie sich plötzlich verirren oder fühlen sich in gewohnten Situationen verloren.
Fazit: Treten mehrere dieser Anzeichen über Wochen oder Monate hinweg auf und beeinträchtigen sie Alltag, Job oder Familienleben, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Gerade bei jungen Menschen ist eine frühe Diagnose wesentlich, um gezielt zu unterstützen und Fehlbehandlungen zu vermeiden. Auch andere Erkrankungen können ähnliche Symptome zeigen – eine klare Abklärung beim Facharzt ist deshalb unerlässlich.