Demenz bei jungen Menschen: Auf diese 5 Warnzeichen sollten Sie achten

Demenz wird oft als Krankheit des Alters betrachtet, doch sie kann auch junge Menschen unter 65 Jahren treffen – teilweise bereits in ihren 40ern. Demenz im jungen Lebensalter unterscheidet sich häufig deutlich von der klassischen Altersdemenz und stellt Betroffene sowie ihr Umfeld vor besondere Herausforderungen. Die ersten Symptome sind oft unspezifisch und werden daher leicht übersehen oder falsch gedeutet, was eine frühe Diagnose erschwert.

Menschen im Büro© nd3000/iStock
Auch junge Erwachsene können frühzeitig von Demenz betroffen sein.

Was ist Demenz im jungen Lebensalter überhaupt, und wie häufig ist sie?

Demenz im jungen Lebensalter bezeichnet Demenzerkrankungen, bei denen die ersten Symptome vor dem 65. Lebensjahr auftreten. Sie ist deutlich seltener als die klassische Altersdemenz: In der Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen sind etwa 100 von 100.000 Menschen betroffen, in Deutschland entspricht dies schätzungsweise 20.000 bis 24.000 Betroffenen. Das sind weniger als 2 % aller Demenzfälle.

Junge Menschen mit Demenz: Auf diese Anzeichen sollten Sie achten

Viele verbinden Demenz mit hohem Alter – doch auch jüngere Menschen können betroffen sein. Die sogenannte „junge Demenz“ beginnt oft schleichend und wird häufig spät erkannt. Wer die ersten Warnzeichen kennt, kann schneller handeln und wichtige Weichen für den Umgang mit der Erkrankung stellen.

1. Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis

Die Merkfähigkeit für neue Informationen lässt nach, Termine werden vergessen oder Dinge werden verlegt, obwohl sie nur kurz zuvor in der Hand waren. Dies geht oft über die übliche Vergesslichkeit hinaus.

2. Sprach- und Wortfindungsstörungen

Betroffene suchen zunehmend nach Worten, verhaspeln sich oder benutzen Ausweichformulierungen. Auch Schwierigkeiten, Gesagtes zu verstehen, können auftreten.

3. Veränderungen von Persönlichkeit und Verhalten

Plötzliche Stimmungsschwankungen, Rückzug aus dem sozialen Leben, Antriebslosigkeit oder ungewohnte Reizbarkeit und Feindseligkeit zählen zu häufigen frühen Anzeichen, insbesondere bei frontotemporaler Demenz.

4. Probleme mit Planung und Alltagsaufgaben

Komplexere Tätigkeiten (z.B. das Planen einer Reise, das Ausfüllen von Formularen oder das Bezahlen mit Wechselgeld) werden zur Herausforderung. Auch gewohnte Arbeiten im Haushalt oder Beruf gelangen immer weniger.

5. Orientierungsprobleme und Schwierigkeiten bei der zeitlichen Einordnung 

Betroffene verlieren die Orientierung zu Zeit, Ort und manchmal sogar zu Personen, die ihnen eigentlich vertraut sind. Selbst auf bekannten Wegen können sie sich plötzlich verirren oder fühlen sich in gewohnten Situationen verloren.

Fazit: Treten mehrere dieser Anzeichen über Wochen oder Monate hinweg auf und beeinträchtigen sie Alltag, Job oder Familienleben, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Gerade bei jungen Menschen ist eine frühe Diagnose wesentlich, um gezielt zu unterstützen und Fehlbehandlungen zu vermeiden. Auch andere Erkrankungen können ähnliche Symptome zeigen – eine klare Abklärung beim Facharzt ist deshalb unerlässlich.