
Wie funktioniert der neue Bluttest?
Der Test richtet sich an Erwachsene ab 55 Jahren mit ersten Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung, wie Gedächtnisproblemen, Sprachstörungen oder Orientierungsproblemen. Er misst im Blut die Konzentration zweier Proteine: pTau217 und Beta-Amyloid 1-42. Deren Verhältnis zueinander gilt als Hinweis auf die für Alzheimer typischen Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques) im Gehirn.
Was sind die Vorteile gegenüber bisherigen Diagnoseverfahren?
Bislang war die Alzheimer-Diagnose aufwendig und teuer: Sie erforderte meist eine Kombination aus ausführlicher Anamnese, neurologischen Untersuchungen, kognitiven Tests, Gehirn-Scans (PET) oder der Analyse der Rückenmarksflüssigkeit. Der neue Bluttest ist dagegen deutlich günstiger, weniger belastend und schneller verfügbar. In einer Studie lag die Genauigkeit bei über 90 Prozent, was ihn präziser macht als viele herkömmliche Methoden ohne PET oder Liquor-Analyse.
Wie zuverlässig ist der Test?
Laut FDA und aktuellen Studien erkennt der Test Amyloid-Ablagerungen mit hoher Genauigkeit: 91,7 Prozent der positiv Getesteten hatten tatsächlich Alzheimer-typische Veränderungen im Gehirn, bei negativ Getesteten lag die Trefferquote bei 97,3 Prozent. Dennoch ersetzt der Bluttest keine vollständige Diagnostik – er ist ein wichtiger Baustein, muss aber im Gesamtbild mit anderen Untersuchungen interpretiert werden.
Welche Einschränkungen gibt es?
Fachleute betonen, dass der Test vor allem für Menschen mit bereits bestehenden Symptomen geeignet ist. Er kann nicht mit Sicherheit voraussagen, ob jemand in Zukunft an Alzheimer erkrankt, wenn noch keine Symptome vorliegen. Zudem gibt es Hinweise, dass die Aussagekraft bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich sein kann und falsch-positive Ergebnisse möglich sind.
Was bedeutet der Bluttest für Betroffene?
Der neue Bluttest könnte die Alzheimer-Diagnose revolutionieren: Er ist weniger invasiv, schneller und günstiger als bisherige Methoden. Damit können mehr Menschen frühzeitig und gezielt behandelt werden – ein entscheidender Vorteil, da neue Medikamente vor allem im Frühstadium der Erkrankung wirken. Für die breite Anwendung bleibt abzuwarten, wie sich der Test im Alltag bewährt und ob er auch außerhalb der USA bald zugelassen wird.
Quellen: