Ärzte warnen: Geschlechtskrankheiten nehmen wieder zu

In Deutschland steigen die Fälle von Geschlechtskrankheiten alarmierend an, weshalb Experten dringend zu mehr Aufklärung und Schutzmaßnahmen aufrufen.

Die Gesellschaft für sexuelle Gesundheit vermeldet eine kontinuierliche Zunahme von Geschlechtskrankheiten in Deutschland – so sind Fälle von Syphilis-Infektionen, Chlamydien, Gonorrhö (Tripper), Hepatitis B und C sowie Herpes- und HP-Viren gestiegen. 

Mediziner fordern eine verstärkte Aufklärung, insbesondere an Schulen. Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für sexuelle Gesundheit, betonte gegenüber der "Augsburger Allgemeinen", dass die Fälle von sexuell übertragbaren Infektionen in Deutschland kontinuierlich zunehmen. Besonders alarmierend sei die Tatsache, dass sich die Anzahl der Syphilis-Fälle seit dem Jahr 2000 verzehnfacht habe.

Brockmeyer führt dies unter anderem darauf zurück, dass das Internet es einfacher gemacht hat, schnelle sexuelle Kontakte zu finden. Und: Viele Menschen sind der Meinung, dass sie sich nur vor HIV schützen müssen. Brockmeyer plädiert daher für eine umfassende Aufklärung über sexuelle Gesundheit bereits in der Schule. Auch müsste die Impfrate gegen HPV ausgeweitet werden. Für einen flächendeckenden Schutz der Bevölkerung seien die Impfraten in Deutschland zu niedrig (Mädchen 60 Prozent, Jungen 25 Prozent), so Brockmeyer.

Das Problem: Die meisten Infektionen verlaufen symptomlos, weshalb sie nicht erkannt und unwissend weitergegeben werden. Werden Geschlechtskrankheiten nicht behandelt, können weitere Folgeerkrankungen drohen und unter anderem zu Unfruchtbarkeit, Leberzirrhose, Krebs, Schwangerschaftskomplikationen oder anderen Organschäden führen.

So schützen Sie sich bestmöglich vor Geschlechtskrankheiten

Um sich bestmöglich vor Geschlechtskrankheiten zu schützen, gibt es einige wichtige Maßnahmen, die Sie ergreifen können: 

Der erste Schritt ist die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr, da sie einen effektiven Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen bieten und dementsprechend das Risiko reduzieren können. Bedenken Sie: Gegen Herpes, Syphilis und HPV schützen Kondome nicht bedingt, da die Viren auch durch den Kontakt mit infizierten Hautstellen übertragen werden können, die nicht von einem Kondom bedeckt sind.

Es ist auch ratsam, sich regelmäßig auf Geschlechtskrankheiten testen zu lassen, insbesondere wenn man mehrere Sexualpartner hat oder das Risiko einer Ansteckung besteht.