
Wie Sex das Immunsystem stärkt
Dass sich Sex positiv auf unsere Stimmung und unseren Stresspegel auswirkt, ist bekannt. Aber welche positiven Auswirkungen hat er auf unser Immunsystem?
1. Sex fördert die Bildung von Antikörpern
Dieser Frage gingen amerikanische Wissenschaftler um Dr. Tierney Lorenz 2015 nach: Sie untersuchten 32 Frauen vor den Wechseljahren, von denen 15 regelmäßig Sex hatten und 17 völlig abstinent waren. Im Blut der sexuell aktiven Probandinnen fanden sie deutlich höhere Konzentrationen von Immunglobulin G (IgA), einem Antikörper, der vor Viren und Bakterien schützt. IgG kommt im Blut und in der Lymphflüssigkeit vor und kann im Körper zirkulieren, um Infektionen zu bekämpfen.
2. Sex bringt den Blutkreislauf in Schwung
Sex ist nicht nur eine Quelle der Lust und des Vergnügens, sondern kann sich auch positiv auf die Durchblutung auswirken. Er kann die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöhen, ähnlich wie ein moderates Training. Dies fördert die Durchblutung des gesamten Körpers, einschließlich der Organe, Muskeln und der Haut. Die Ausschüttung von Hormonen wie Adrenalin und Stickstoffmonoxid während des Geschlechtsverkehrs führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Sex kann auch die Mikrozirkulation verbessern, d.h. die Durchblutung der kleinsten Blutgefäße.
3. Sex setzt Glückshormone frei
Sex ist nicht nur ein lustvolles und befriedigendes Erlebnis, sondern kann auch einen wahren Cocktail an Glückshormonen im Körper freisetzen, die das Immunsystem stärken. Oxytocin, Dopamin, Endorphine und Serotonin überschwemmen den Körper und tragen zu einem Gefühl der Euphorie, Entspannung und Zufriedenheit bei.
4. Sex kann vor Krebs schützen
Regelmäßiger Geschlechtsverkehr kann die Zahl der T-Zellen erhöhen, die eine zentrale Rolle bei der zellulären Immunantwort spielen. Diese Zellen erkennen und zerstören infizierte Zellen und Krebszellen.
5. Sex ist ein Stresskiller
Wenn sich zwei Körper berühren, passiert nicht nur auf emotionaler, sondern auch auf rein körperlicher Ebene viel Gutes: Bei der Berührung wird das "Kuschelhormon" Oxytocin aktiviert. Spezielle Nervenbahnen, die nur auf zärtliche, langsame Berührungen reagieren, signalisieren unserem Gehirn, dass Oxytocin ausgeschüttet werden darf: Der Alleskönner baut Stresshormone ab, senkt Puls und Blutdruck, lindert Schmerzen, schafft Vertrauen und mindert Aggressionen. Vor allem die stressmindernde Wirkung ist gut für unser Immunsystem. Übrigens: Küssen kann auch einen messbaren Einfluss auf unsere Stresshormone haben. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Küssen den Cortisolspiegel senken und gleichzeitig den Oxytocinspiegel erhöhen kann.
Video: Fünf gute Gründe für mehr Sex
Wie oft sollte man Sex haben, damit das Immunsystem profitiert?
Studien deuten jedoch darauf hin, dass regelmäßiger Sex die Abwehrkräfte verbessern kann. Zwei- bis dreimal Sex pro Woche scheint optimal zu sein, um die Antikörperproduktion im Körper anzukurbeln und so das Immunsystem zu stärken. Schon einmal pro Woche kann aber einen positiven Effekt haben.
Und wie viel Sex ist grundsätzlich ideal?
Die Frage nach der idealen Menge an Sex lässt sich nicht pauschal beantworten. Es gibt keine allgemeingültige Norm, da die Bedürfnisse und Präferenzen von Menschen individuell sehr unterschiedlich sein können.
Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle:
- Alter: In jungen Jahren ist der Sexualtrieb oft ausgeprägter als im Alter.
- Geschlecht: Männer haben im Durchschnitt einen höheren Sexualtrieb als Frauen.
- Beziehungsstatus: Singles haben tendenziell weniger Sex als Menschen in einer Partnerschaft.
- Gesundheit: Krankheiten oder körperliche Einschränkungen können die Libido beeinflussen.
- Stress: Stress kann den Wunsch nach Sex reduzieren.
- Persönliche Vorlieben: Manche Menschen haben einfach mehr Lust auf Sex als andere.
Wichtiger als die Häufigkeit ist die Zufriedenheit, denn entscheidend ist, dass man mit der Menge an Sex in seinem Leben zufrieden ist.
5 Tipps für ein erfülltes Sexleben
- Kommunikation: Sprechen Sie offen und ehrlich mit Ihrem Partner/ Ihrer Partnerin über Ihre sexuellen Bedürfnisse und Wünsche.
- Experimentieren: Seien Sie offen für Neues und probieren Sie verschiedene Dinge aus.
- Entspannung: Stress kann den Sexualtrieb hemmen. Achten Sie auf ausreichend Entspannung und Stressabbau.
- Körperpflege: Achten Sie auf Ihre Körperpflege und fühlen Sie sich in Ihrer Haut wohl.
- Gemeinsam Zeit verbringen: Nehmen Sie sich Zeit füreinander und pflegen Sie Ihre Beziehung.
Sex stärkt das Immunsystem: Aber welche Auswirkungen hat er auf die Prostata?
Medizinische Studien haben jedoch gezeigt, dass regelmäßige sexuelle Aktivität tatsächlich positive Effekte auf die Prostatagesundheit haben kann. Sie kann das Risiko einer Prostatitis verringern und zur Vorbeugung gegen Prostatakrebs beitragen. Wichtig ist dabei ein gesundes Maß und die Beachtung individueller körperlicher Bedürfnisse. Übermäßiger oder zwanghafter Sex könnte hingegen zu physischen Beschwerden führen und sollte vermieden werden. Im Zweifelsfall ist eine Beratung durch einen Urologen empfehlenswert.
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