Hepatitis C: Prävention, Früherkennung und Therapie

Hepatitis C ist eine virale Infektion, die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht wird. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Symptome auftreten und wie Sie sich vor einer Ansteckung schützen können.

In Kürze: Was Sie über Hepatitis C wissen müssen

  • Hepatitis C (HCV) ist eine virale Infektion, die hauptsächlich die Leber betrifft. 
  • Hepatitis C wird hauptsächlich durch Kontakt mit dem Blut einer infizierten Person übertragen.
  • Viele Menschen mit Hepatitis C zeigen während der akuten Phase der Infektion keine auffälligen Symptome. Einige Personen haben milde, grippeähnliche Symptome.
  • Wenn das Hepatitis-C-Virus länger als sechs Monate im Körper verbleibt, wird die Infektion als chronisch betrachtet.
  • Hepatitis C wird durch Bluttests diagnostiziert.

Hepatitis C: Beschreibung

Hepatitis C (HCV) ist eine virale Infektion, die hauptsächlich die Leber betrifft. Es handelt sich um eine der Hauptarten von viralen Hepatitisinfektionen, neben Hepatitis A und Hepatitis B. Hepatitis C kann sowohl in akuter als auch in chronischer Form auftreten.

Im Video: Hepatitis: Arten, Symptome, Ursachen

Wie verbreitet sich Hepatitis C?

Hepatitis C verbreitet sich hauptsächlich durch direkten Kontakt mit dem infizierten Blut einer Person, die das Hepatitis-C-Virus (HCV) trägt. Die Hauptübertragungswege sind:

  1. Durch gemeinsame Nutzung von Nadeln oder Injektionsausrüstung: Der häufigste Übertragungsweg für Hepatitis C ist der Austausch von infizierten Nadeln, Spritzen oder anderen Gegenständen, die zur Injektion von Drogen verwendet werden. Menschen, die intravenöse Drogen konsumieren und dieselben Nadeln oder Ausrüstung teilen, haben ein hohes Risiko, sich mit Hepatitis C zu infizieren.
  2. Bluttransfusionen und Organtransplantationen vor 1992: Vor der Einführung von Screening-Verfahren für Hepatitis C in Blutspenden und Transplantationsorganen in den frühen 1990er Jahren bestand ein Risiko für die Übertragung des Virus durch infiziertes Blut oder Organe.
  3. Medizinische Verfahren und Verletzungen: In Gesundheitseinrichtungen kann es zu Hepatitis-C-Infektionen kommen, wenn medizinische Geräte nicht ordnungsgemäß sterilisiert werden oder wenn Gesundheitspersonal sich mit infiziertem Blut verletzt und die Verletzung nicht ordnungsgemäß behandelt wird.
  4. Von Mutter zu Kind: Selten kann eine schwangere Frau das Hepatitis-C-Virus auf ihr Kind während der Geburt übertragen. Das Risiko liegt bei etwa 6 %.
  5. Sexuelle Übertragung: Die sexuelle Übertragung von Hepatitis C ist möglich, aber verglichen mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV oder Hepatitis B ist das Risiko geringer, insbesondere wenn es keinen Blutkontakt gibt. Es besteht jedoch ein höheres Risiko bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr bei Menschen mit mehreren Sexualpartnern oder bei sexuell übertragbaren Infektionen, die die Schleimhäute beschädigen können.
  6. Seltenere Übertragungswege: Hepatitis C kann auch selten durch das gemeinsame Verwenden von Gegenständen wie Rasierern, Zahnbürsten oder Nagelknipsern übertragen werden, wenn diese mit infiziertem Blut kontaminiert sind. Es kann jedoch nur bei sichtbaren Spuren von Blut passieren.

Was sind die Symptome einer Hepatitis C-Infektion?

Die Symptome einer Hepatitis C-Infektion können sehr unterschiedlich sein und variieren von Person zu Person. Einige Menschen entwickeln möglicherweise keine erkennbaren Symptome (insbesondere während der akuten Phase), während andere milde bis schwere Beschwerden zeigen können. Hier sind die häufigsten Symptome:

  1. Akute Phase: In der akuten Phase der Hepatitis C-Infektion, die wenige Wochen bis zu sechs Monate nach der Exposition gegenüber dem Virus dauern kann, können folgende Symptome auftreten:
  • Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein
  • Leichte bis mäßige Übelkeit und Erbrechen
  • Appetitverlust
  • Bauchschmerzen oder Unwohlsein im rechten Oberbauch
  • Dunkler Urin
  • Heller Stuhl
  • Gelbfärbung der Haut und Augen (Gelbsucht oder Ikterus) - dies tritt jedoch nicht immer auf.
  1. Chronische Phase: Viele Menschen mit Hepatitis C entwickeln keine offensichtlichen Symptome während der chronischen Phase der Infektion, die sich über viele Jahre erstrecken kann. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen jahrelang nichts von ihrer Infektion wissen, da sich die Leber langsam schädigen kann, ohne offensichtliche Warnsignale auszulösen.
  2. Fortgeschrittene Lebererkrankung: In späteren Stadien der chronischen Hepatitis C kann sich die Lebererkrankung verschlimmern und zu folgenden Komplikationen führen:
    • Schwere Müdigkeit und Schwäche
    • Bauchschwellung (Aszites) und Beinödeme
    • Blutungen, die schwer zu stoppen sind
    • Mentale Veränderungen oder Verwirrung (Hepatische Enzephalopathie)
    • Gelbsucht und Juckreiz der Haut
    • Leberzirrhose (Narbenbildung in der Leber)
    • Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom)

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Wie lange dauert eine Hepatitis C-Erkrankung?

Die Dauer einer Hepatitis C-Erkrankung hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere davon, ob die Infektion akut oder chronisch verläuft und wie sie behandelt wird. 

  1. Akute Hepatitis C: Die akute Phase der Hepatitis C umfasst die ersten Wochen bis zu sechs Monate nach der Exposition gegenüber dem Hepatitis-C-Virus. Während dieser Zeit kann der Körper versuchen, das Virus selbst zu bekämpfen und es auszumerzen. In einigen Fällen kann das Immunsystem die Infektion erfolgreich beseitigen, und die Person erholt sich ohne Behandlung vollständig. Allerdings verläuft die akute Hepatitis C oft asymptomatisch oder mit milden Symptomen, weshalb sie oft unbemerkt bleibt.
  2. Chronische Hepatitis C: Wenn das Virus nach sechs Monaten immer noch im Körper vorhanden ist, wird die Infektion als chronisch betrachtet. Die chronische Phase kann viele Jahre oder sogar Jahrzehnte andauern, ohne dass offensichtliche Symptome auftreten. Während dieser Zeit kann sich das Virus in der Leber vermehren und allmählich Leberschäden verursachen, was langfristige Komplikationen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs begünstigen kann.

Wie wird Hepatitis C behandelt?

Die Behandlung von Hepatitis C hat sich in den letzten Jahren erheblich verbessert, dank der Entwicklung hochwirksamer antiviraler Medikamente. Die Standardbehandlung für Hepatitis C besteht aus direkt wirkenden antiviralen (DAA) Medikamenten, die darauf abzielen, das Hepatitis-C-Virus zu eliminieren und eine Heilung zu erreichen. Die Behandlung wird in der Regel von einem erfahrenen Hepatologen oder einem Arzt, der auf Lebererkrankungen spezialisiert ist, durchgeführt.

Ist Hepatitis C heilbar? 

Ja, Hepatitis C ist in den meisten Fällen heilbar. Dank neuer Medikamente, die direkt gegen das Virus wirken, können 95 % der Infizierten geheilt werden. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 8-12 Wochen und ist gut verträglich.

Es ist wichtig, dass sich alle Menschen, die mit Hepatitis C infiziert sind, testen und behandeln lassen. Die Behandlung kann die Viruslast im Körper senken und so die Leber vor weiteren Schäden schützen.

Wie kann ich mich vor einer Hepatitis C-Ansteckung schützen?

Um sich vor einer Hepatitis C-Infektion zu schützen, ist es wichtig, sich bewusst über die Übertragungswege des Virus zu sein und entsprechende Vorkehrungen zu treffen:

  1. Vermeiden von gemeinsam genutzten Nadeln und Spritzen. 
  2. Sicheren Sex praktizieren.
  3. Safer Piercing und Tattooing.
  4. Vermeiden von gemeinsam genutzten persönlichen Gegenständen.
  5. Kontrolliertes Blutspenden und Organspenden.
  6. Infektionskontrolle in medizinischen Einrichtungen.
  7. Gesunde Lebensweise.

Hepatitis C wird nicht durch den alltäglichen Kontakt wie Umarmungen, Küssen, Händeschütteln oder das Teilen von Lebensmitteln oder Getränken übertragen.

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