
Der Erreger kann für ältere Menschen mit Grunderkrankungen zur ernsten Gefahr werden. Bei vielen Menschen herrscht jedoch Unwissen darüber, wer gefährdet ist, schwere Krankheitsverläufe infolge einer RSV-Infektion durchzumachen: Jeder dritte Befragte über 50 kann nicht benennen, was als Grunderkrankung zu bezeichnen ist – wie eine repräsentative Umfrage des Biopharma-Unternehmens GSK zeigt. Hier erfahren Sie, bei welchen Krankheiten schwere Infektionen drohen und wie sich Risikogruppen schützen können.
Vorsicht, erhöhtes Risiko: Diese Erkrankungen machen RSV besonders gefährlich
Der Atemwegserreger Respiratorisches Synzytial-Virus führt bei vielen Erwachsenen zu harmlosen Beschwerden wie Husten, Schnupfen und leichtem Fieber. Für ältere Menschen (ab 60 Jahren) mit chronischen Erkrankungen kann eine RSV-Infektion jedoch zum Albtraum werden und im Krankenhaus enden – mit Sauerstoffmaske oder sogar künstlicher Beatmung. "Je schwerer eine Infektion ist, desto stärker werden die Atemwegssymptome. Es kann zum Beispiel zu Luftnot kommen", erklärt Prof. Dr. Thomas Weinke, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Infektiologie und Tropenmedizin. Im schlimmsten Fall endet eine schwere RSV-Infektion tödlich.
Zu den Grunderkrankungen, die das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf erhöhen, zählen:
- Chronische Erkrankungen der Atmungsorgane wie Asthma und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
- Chronische Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen
- Chronische neurologische Erkrankungen (Erkrankungen des Gehirns und Nervensystems)
- Chronische neuromuskuläre Erkrankungen (Erkrankungen, die die Muskeln und ihre Nerven betreffen)
- Chronische hämatoonkologische Erkrankungen (Krebserkrankungen, die das blutbildende System betreffen)
- Diabetes mellitus mit Komplikationen
- Angeborene oder erworbene Immunschwäche
Ein weiteres Risiko: Infolge einer RSV-Infektion kann sich die bestehende Grunderkrankung verschlimmern. Fachleute sprechen von einer Exazerbation. "Eine 65-jährige Patientin mit der chronischen Lungenerkrankung Asthma kann infolge einer RSV-Infektion zum Beispiel langfristig vermehrt unter Asthmaepisoden leiden. Das bedeutet, dass im Alltag häufiger Phasen von Luftnot auftreten. Das sind sehr unangenehme Situationen, die die Lebensqualität einschränken und den Bewegungsradius der Betroffenen erheblich einschränken können", erläutert Prof. Dr. Weinke.

Prävention im Fokus: Wie sich Risikopatienten schützen können
Ältere Menschen mit Grunderkrankungen stehen dem RS-Virus glücklicherweise nicht schutzlos gegenüber. Eine wichtige Rolle spielen Hygienemaßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und regelmäßiges Händewaschen. "Denn: RS-Viren können […] über die Hände und nicht nur durch Sprechen und ein Anhusten weitergegeben werden", erklärt Prof. Dr. Weinke.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt zudem allen Menschen über 75 sowie jenen ab 60 mit Grunderkrankungen eine RSV-Impfung. Sie kann das Risiko für schwere Krankheitsverläufe minimieren und muss nach derzeitigem Kenntnisstand nur einmal verabreicht werden.
Prof. Dr. Weinke betont: "Mit der RSV-Impfung haben wir ein fantastisches Mittel in der Hand. Man hat in wissenschaftlichen Studien gezeigt, wie gut und effektiv RSV-Impfungen wirken." Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die empfohlenen Personengruppen vollständig.