Hepatitis A: Was Sie über die Infektionskrankheit wissen müssen

Hepatitis A ist eine Form der Hepatitis und als Reise-Hepatitis bekannt. Diese Form wird vor allem durch kontaminiertes Wasser und Lebensmittel übertragen. Medikamente zur Behandlung gibt es nicht, allerdings schützen Impfungen zuverlässig vor einer Ansteckung.

Hepatits A: Was ist das eigentlich?

Hepatitis A ist auch als Reise-Hepatitis bekannt, da die Krankheit vor allem durch kontaminierte Lebensmittel und verunreinigtes Wasser übertragen wird. Wie alle Hepatitis-Formen führt auch Hepatitis A zu einer akuten Leberentzündung.

Im Video: So unterscheiden sich die Hepatitis-Arten voneinander

Für die Leberentzündung durch Hepatitis A sind Hepatitis-A-Viren verantwortlich. Sie kommen überall auf der Welt vor und sind extrem robust. Hepatitis-A-Viren sterben erst bei Temperaturen über 85 Grad Celsius ab, auch milde Seifen und Desinfektionsmittel mit weniger als 70-prozentigem Alkohol können ihnen nichts anhaben.

Wie verbreitet sich Hepatitis A?

Hepatitis A wird hauptsächlich durch den fäkal-oralen Weg übertragen. Man spricht hier von Schmier-Infektionen. Das bedeutet, dass das Virus von infizierten Personen über den Stuhl ausgeschieden wird und von dort ­– über Umwege wie die Hände, Lebensmittel oder Geschirr – von einer anderen Person aufgenommen werden kann.

  • Ein häufiger Infektionsweg ist etwa, wenn eine infizierte Person Lebensmittel oder Getränke zubereitet und dabei unzureichende Handhygiene anwendet.
  • Auch durch den Konsum von kontaminiertem Leitungswasser können Erreger in den Körper gelangen und eine Leberentzündung auslösen. Aufgrund schlechter Hygienestandards kann Leitungswasser in anderen Ländern etwa mit Abwasser in Kontakt kommen und wird so verunreinigt.

Auch durch engen persönlichen Kontakt mit einer erkrankten Person, wie zum Beispiel beim Sex, können Hepatitis-A-Viren übertragen werden. Im Gegensatz zu anderen Formen von Hepatitis ist die Übertragung durch Blut bei Hepatitis A weniger häufig.

Was sind die Symptome einer Infektion?

Bei Erwachsenen löst eine Infektion mit Hepatitis-A-Viren fast immer akute Symptome aus. Für gewöhnlich ähneln die Symptome oft denen einer Lebensmittelvergiftung. Besonders Reisende sollten sich daher bei klassischen Symptomen wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen lieber ärztlich untersuchen lassen.

Hepatitis A führt bei Erwachsenen zu diesen Symptomen, die oft ein bis zwei Wochen anhalten können:

  • leichtes Fieber
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Müdigkeit
  • Druck im Bauch
  • Schmerzen im rechten Oberbauch (dort wo die Leber liegt)

Da die Erreger eine Leberentzündung auslösen, vergrößert sich das Organ während der Infektion. Das führt zu Druck und Schmerzen im Bauch. Mitunter kann eine Infektion auch zu Gelbsucht führen. Bei weitem nicht bei allen Erkrankten bricht eine Gelbsucht aus. Anzeichen dafür sind:

  • Gelbfärbung der Haut
  • Gelbfärbung des Augenweiß

Die akuten Symptome bei Hepatitis A können mild bis schwer sein und dauern normalerweise weniger als zwei Monate, obwohl einige Menschen länger krank sein können.

Wie lange dauert die Erkrankung?

Die Dauer einer Hepatitis A-Erkrankung kann variieren. Selbst die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung mit den Erregern und Ausbruch der Erkrankung, kann stark variieren. Die Inkubationszeit liegt zwischen 15 und 50 Tagen. 

Die akuten Symptome, die nach einer Infektion auftreten, dauern in der Regel ein bis zwei Wochen, können aber in einigen Fällen auch bis zu mehreren Monaten anhalten. 

Die meisten Menschen erholen sich jedoch innerhalb von zwei Monaten vollständig und erlangen eine lebenslange Immunität gegen das Virus, was bedeutet, dass sie nicht erneut an Hepatitis A erkranken können. Es ist wichtig zu beachten, dass während der Erholungsphase Müdigkeit und andere Symptome noch einige Wochen oder sogar Monate anhalten können.

Wie wird Hepatitis A behandelt?

Gegen Hepatitis A gibt es keine Medikamente. Ist die Leber einmal infiziert, muss der Körper selbst mit Antikörpern gegensteuern und die Erreger bekämpfen. 

Die Behandlung von Hepatitis A sieht daher in der Regel so aus, dass unterstützende Pflege geleistet wird. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und kann Folgendes umfassen:

  • Ausreichend Flüssigkeitszufuhr, um Dehydration zu vermeiden, die durch Übelkeit und Erbrechen verursacht werden kann.
  • Ausreichend Ruhe, um dem Körper zu helfen, sich zu erholen.
  • Vermeidung von Alkohol und bestimmten Medikamenten, die die Leber belasten können.

In den meisten Fällen erholen sich die Menschen vollständig von Hepatitis A ohne bleibende Leberschäden. In seltenen Fällen kann Hepatitis A jedoch zu einer schweren Lebererkrankung oder Leberversagen führen, die eine Notfallbehandlung erfordern.

Kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?

Den besten Schutz vor einer Ansteckung bietet die Impfung gegen Hepatitis A. Sie können sich entweder mit einem Einzelimpfstoff gegen den Erreger Hepatovirus A (HAV) immunisieren lassen, oder in einer Kombiimpfung gegen Hepatitis A und B gleichzeitig schützen lassen.

Bis ausreichend Antikörper nach der Impfung entstehen, vergehen laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zwischen 12 und 15 Tage. Bei den allermeisten Menschen, die sich gegen Hepatitis A impfen lassen, hält der Impfschutz zwischen zehn bis 20 Jahre

Obwohl eine Impfung die beste präventive Maßnahme gegen eine Ansteckung mit HAV sind, gibt es andere Möglichkeiten, sich vor den Erregern zu schützen. Hygiene spielt eine wichtige Rolle. Regelmäßiges Händewaschen gehört dazu, genau wie eine Sauberkeit in Küche und WC

Vor allem Reisende sollten in fremden Ländern, deren örtliche Hygienestandards stark vom hierzulande gewohnten abweichen, kein Frischwasser oder Leitungswasser trinken. Trinken Sie sicherheitshalber nur abgekochtes Wasser oder gekauftes Mineralwasser aus verschlossenen Flaschen. 

Essen Sie auf Reisen nur komplett gegartes Fleisch und Gemüse. Rohe Lebensmittel sollten bestmöglich gemieden werden. Dazu gehören auch Smoothies.