Filzläuse: Was tun gegen die Sackratten?

Filzläuse zählen zu den sexuell übertragbaren Infektionen und verursachen bei Betroffenen unangenehme Symptome. Etwa geht ein Befall meist mit einem starken Juckreiz einher. Doch was kann man gegen die Schamläuse tun?

Mann fasst sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zwischen die Beine© iStock/MARHARYTA MARKO
Filzläuse sind für Betroffene nicht nur mit Scham verbunden, sondern verursachen auch einen starken Juckreiz.

Was sind Filzläuse?

Filzläuse, auch als Schamläuse oder umgangssprachlich als Sackratten bezeichnet, sind parasitäre Insekten, die in den Schamhaaren und seltener auch in anderen behaarten Bereichen des Körpers wie Achselhöhlen, Brusthaaren oder Bartbereichen leben. Sie ernähren sich von menschlichem Blut und können sowohl beim Geschlechtsverkehr übertragen werden als auch durch engen Kontakt mit infizierten Gegenständen wie Bettwäsche oder Kleidung. Die Läuse vermehren sich schnell, da die Weibchen rund 25 Eier auf einmal in einer Eihülle in die Haare kleben. Im Gegensatz zu anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen Kondome nicht vor einer Ansteckung.

Filzläuse: Welche Symptome gibt es?

Die Symptome einer Filzlausbefall im Genitalbereich umfassen:

  • starken Juckreiz
  • sichtbare Läuse
  • Eier (Nissen) in den Schamhaaren
  • Hautreizungen oder Hautausschlag im betroffenen Bereich

Der intensive Juckreiz im Genitalbereich wird von Betroffenen als besonders unangenehm beschrieben. Er entsteht durch die Reaktion des Körpers auf den Speichel der Läuse. Mit einer Größe von ein bis zwei Millimetern sind die Schamläuse mit bloßem Auge sichtbar und sie weisen eine grau-braune Farbe auf.

So werden Filzläuse behandelt

Wenn Sie vermuten, Filzläuse zu haben, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu bekommen. Diese können Ihnen Medikamente verschreiben, die auf die betroffenen Bereiche aufgetragen werden, wie spezielle Lotionen oder Shampoos, die die Läuse abtöten. In der Regel muss das entsprechende Mittel auf die betroffenen Stellen aufgetragen und in die Haut einmassiert werden. Dabei sollten Sie unbedingt die angegebene Einwirkzeit beachten. Anschließend sollten die Haare oder der Intimbereich gründlich mit warmem Wasser und Seife gewaschen werden, um die abgetöteten Läuse und ihre Eier zu entfernen.

Außerdem ist wichtig, alle Kleidungsstücke, Bettwäsche und Handtücher, die mit den Filzläusen in Kontakt gekommen sein könnten, gründlich zu waschen und zu trocknen, um einen erneuten Befall zu vermeiden. 

Teilen Sie Ihren Sexualpartnern Ihren Filzläusebefall mit, damit diese sich ebenfalls untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen können. Vermeiden Sie engen Körperkontakt mit anderen Personen, um eine Ausbreitung der Läuse zu verhindern. Nach der Behandlung ist es wichtig, den betroffenen Bereich regelmäßig auf erneuten Befall zu überprüfen. 

Sind die Schamläuse gefährlich?

Gefährlich sind die Filzläuse selbst nicht, allerdings birgt ein Befall dennoch Gefahren. Wenn Betroffene die juckenden Stellen aufkratzen, besteht ein erhöhtes Risiko, sich mit Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, HIV oder Syphilis anzustecken. 

Tipps zum Vorbeugen

  1. Vermeiden Sie engen Körperkontakt mit Personen, bei denen ein Filzläusebefall bekannt ist.
  2. Eine Rasur des Intimbereichs erschwert es Parasiten, sich einzunisten.
  3. Teilen Sie keine persönlichen Gegenstände wie Kämme, Bürsten, Handtücher oder Kleidung mit anderen Personen.
  4. Achten Sie auf eine gute Körperhygiene, insbesondere im Intimbereich. Regelmäßiges Waschen mit warmem Wasser und Seife kann dazu beitragen, Läuse abzuwehren.
  5. Verwenden Sie bei sexuellen Kontakten Kondome, um das Risiko einer Übertragung von Filzläusen zu verringern.
  6. Reinigen Sie Bettwäsche, Handtücher und Kleidung regelmäßig und waschen Sie sie bei hohen Temperaturen, um eventuelle Läuse oder Nissen abzutöten.

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