Mönchspfeffer: Diese Beschwerden kann die Heilpflanze lindern

Egal ob hormonelle Schwankungen oder PMS – Mönchspfeffer ist ein natürliches Heilmittel gegen die verschiedensten Beschwerden. Doch wie hilft er dabei, den Hormonhaushalt wieder ins Lot zu bringen? Wir erklären Ihnen, was die Heilpflanze alles kann!

Was ist Mönchspfeffer?

Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) wird auch Keuschlamm genannt, da er laut mittelalterlichen Quellen früher von Mönchen und Nonnen verwendet wurde, um die Lust zu mindern. Jedoch konnte diese Wirkung bis heute nicht bewiesen werden. Der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist ein Strauch, der drei bis fünf Meter groß wird. Die kleinen Blüten sind bläulich, rosa und/oder violett, die sich ährenartig anordnen. Die bräunlich-schwarze Frucht ist eine kugelige Steinbeere. Die Heilpflanze ist eine Pflanzenart und stammt aus der Gattung Vitex in der Familie der Lippenblütler. Mönchspfeffer gehört zu den Eisenkrautgewächsen (Verbenaceae) und blüht von Juni bis September im gesamten Mittelmeerraum und im Westen Asiens. Er wächst hauptsächlich an Flussufern und in Küstennähe.

Was ist Prolaktin?

Prolaktin ist ein Hormon, welches in der Hirnanhangsdrüse gebildet wird. Nach einer Geburt sorgt es für die Milchproduktion. In der Regel wird Prolaktin durch Dopamin gehemmt. Ist dieser Vorgang, z. B. durch eine Störung der Hirnanhangsdrüse, gehemmt, erhöht sich der Prolaktinspiegel.

Anwendungsgebiete von Mönchspfeffer

Die reifen Früchte des Mönchspfeffers enthalten ätherisches Öl, Iridoidglykoside (Agnusid, Aucubin), Triglyceride und bizyklische Diterpene. Untersuchungen zeigten, dass der Extrakt aus den Früchten Frauen bei Symptomen des prämenstruellen Syndroms (PMS) und Wechseljahrsbeschwerden hilft. Seinen festen Platz in der Frauenheilkunde erlangt Mönchspfeffer durch seine hormonmodulierende Wirkung. Es stimuliert die Andockstellen des Nervenbotenstoffes Dopamin in der Hypophyse, wodurch die Ausschüttung von Prolaktiv gehemmt wird. Die Einnahme von Mönchspfeffer erhöht ebenso die Synthese des Gelbkörperhormons Progesteron.

Die Heilpflanze kommt bei folgenden Krankheitsbildern zum Einsatz:

  • Prämenstruelles Syndrom (PMS) mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Völlegefühl, depressive Verstimmung, Reizbarkeit
  • Unregelmäßige, zu kurze oder zu lange Zyklen
  • Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten
  • Kinderwunsch und Potenzstörungen
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • Regulierung des Hormonhaushalts
  • Polyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS)
Selbst bei Männern kann Mönchspfeffer den Prolaktin-Spiegel herabsetzen, wodurch die Heilpflanze die Lust steigern und Erektions- sowie Fruchtbarkeitsstörungen behandeln kann.

Dosierung von Mönchspfeffer

Da es sich bei Mönchspfeffer um ein pflanzliches Mittel handel, geht die Spanne zur Dosierung weit auseinander. Laut des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes (BGA) und des heutigen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) liegt die Dosierung bei 30-40 mg pro Tag. Gängige frei verkäufliche Medikamente enthalten diese Höhe der Dosierung. Sind Sie sich dennoch unsicher bezüglich der richtigen Anwendung, kontaktieren Sie vorab erst Ihren Arzt.

Bei PMS und Zyklusstörungen empfiehlt sich eine tägliche Einnahme über mindestens drei Monate, um eine gewünschte Wirkung und Linderung der Beschwerden zu erzielen. Leiden Sie unter hormonell bedingter Unfruchtbarkeit und wünschen sich ein Kind, sollten Sie Mönchspfeffer erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen, um schwanger zu werden.

Wirkung von Mönchspfeffer

Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Mönchspfeffer wirkt auf die Dopaminrezeptoren, indem das Thyreoidea stimulierende Hormon und der Prolaktinspiegel erhöht werden. Dadurch werden körperliche sowie psychische Beschwerden vor und während der Periode gemildert.
 

Bei Akne

Ein unausgeglichener Hormonhaushalt bei Frauen kann Akne begünstigen. Genau dort setzt die Anwendung mit Mönchspfeffer an, indem es den Hormonhaushalt normalisiert, sodass sich die natürlichen Schwankungen der Hormone einpendeln. Somit wird Akne, besonders vor der Periode, vorgebeugt. Ebenso wirken sich seine antientzündlichen Eigenschaften positiv auf Akne und Unreinheiten aus.
 

Wechseljahre

Bestimmte Wirkstoffe des Mönchspfeffers können Wechseljahrsbeschwerden lindern, z. B. indem er nächtliches Schwitzen verhindert und Hitzewallungen mindert, wodurch sich die Schlafqualität verbessert.
 

Für Männer

Ein chronisch erhöhter Prolaktinspiegel kann bei Männern dazu führen, dass Libidio-, Erektions- oder Fruchtbarkeitsstörungen auftreten. Mönchspfeffer kann dazu beitragen, dass sich die Potenz erhöht.
 

Polyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS)

 
Bei dem Polyzystisches Ovar-Syndrom handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, die mit einem stark gestörten Hormonhaushalt einhergeht. Die Symptome der Krankheit können Zyklusstörungen oder sogar Unfruchtbarkeit sein. Dadurch, dass Mönchspfeffer den Prolaktinspiegel senken kann, soll es Studien zufolge auch bei PCOS helfen können. 

Mönchspfeffer bei Kinderwunsch

Frauen, die aufgrund von Zyklusunregelmäßigkeiten Probleme dabei haben, schwanger zu werden, denen kann ebenfalls eine Einnahme von Mönchspfeffer helfen. Da dieser den Zyklus reguliert, können sich die natürlichen Hormonschwankungen einpendeln und die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden steigt. 

Mönchspfeffer: Wann tritt die Wirkung ein?

Da jeder Körper anders ist, lässt sich der genaue Zeitpunkt der potenziellen Effekte bei einer Einnahme von Mönchspfeffer nicht genau vorhersagen. Es wird empfohlen, ihn in ausreichend hoher Konzentration über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten einzunehmen, bis sich eine erste Wirkung auf den Körper bemerkbar macht.

Video: Mönchspfeffer bei Kinderwunsch – Wann hilft er wirklich?

Nebenwirkungen von Mönchspfeffer

Gelegentlich kann die Einnahme von Mönchspfeffer Nebenwirkungen hervorrufen. Dazu zählen:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Akne
  • Kopfschmerzen 
  • Schwindel
  • Juckreiz
  • Allergische Symptome wie Schwellungen im Gesicht, Atemnot und Schluckbeschwerden 

Wenn Beschwerden dieser Art auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und die Einnahme sofort beenden. 

Wann sollte man Mönchspfeffer nicht nehmen?

In den meisten Fällen treten durch die Einnahme von Mönchspfeffer keine Nebenwirkungen auf, allerdings sollten Schwangere und stillende Frauen Mönchspfeffer nicht einnehmen. Ebenso sollten Personen aufpassen, die Medikamente mit Dopamin-Antagonisten und Dopamin-Agonisten nehmen, da es zu Wechselwirkungen kommen kann. Frauen, die Antiöstrogene nehmen oder einen Östrogen-abhängigen Tumor hatten, z.B. Brustkrebs, sollten ebenfalls auf Mönchspfeffer verzichten.

Auch Frauen, die unter speziellen Krankheiten wie Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs oder der Unterleibs-Erkrankungen Endometriose leiden, sollten auf die Anwedung von Mönchspfeffer verzichten. Darüber hinaus ist die Heilpflanze der Gattung Vitex eher für Frauen als für Männer geeignet.

Wo kann ich Mönchspfeffer kaufen?

Mönchspfeffer gibt es in Form von Tabletten, Tropfen und Hartkapseln in der Apotheke und in der Online-Apotheke zu kaufen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welches Präparat sich für Sie am besten eignet.