Heilerde: Wirkung und Anwendung des Hausmittels

Heilerde kommt teils seit Jahrhunderten als Heilmittel gegen verschiedene Beschwerden zum Einsatz. Doch was muss man zu Wirkung und Anwendung des Hausmittels wissen? Wir klären Sie rund um das Thema Heilerde auf. 

Heilerde wird seit Jahrhunderten als Heilmittel sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet. Das Pulver, das aus eiszeitlichen Lößablagerungen gewonnen wird, ist ein Naturprodukt und enthält eine Vielzahl von Mineralien und Spurenelementen. Dazu zählen vor allem:

  • Aluminium-Silikat
  • Calcium
  • Magnesium
  • Kalium
  • Natrium
  • Eisen
  • Kupfer
  • Zink

Aufgrund seiner Inhaltsstoffe kann Heilerde im Körper auf verschiedene Weise wirken und bei unterschiedlichen Beschwerden für Linderung sorgen.

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Heilerde: Wirkung des Hausmittels

Entgiftend

Heilerde besitzt eine hohe Absorptionskapazität, was bedeutet, dass sie in der Lage ist, Substanzen zu binden und aufzunehmen. Dies gilt insbesondere für Giftstoffe, überschüssiges Fett und andere Verunreinigungen. Wenn Heilerde auf die Haut aufgetragen wird, zieht sie überschüssiges Öl und Schmutz aus den Poren und hinterlässt die Haut sauber und erfrischt. Innerlich angewendet, kann sie im Verdauungstrakt Giftstoffe und schädliche Substanzen binden und sie aus dem Körper entfernen.

Durch die Fähigkeit, Schadstoffe zu binden, kann Heilerde auch Schwermetalle wie Blei, Quecksilber oder Cadmium daran hindern, vom Körper aufgenommen zu werden und ihre schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit reduzieren.

Entzündungshemmend

Ein weiterer Vorteil von Heilerde sind ihre entzündungshemmenden Eigenschaften. Indem das Heilmittel bestimmte entzündungsfördernde Moleküle neutralisiert, kann eine Einnahme Entzündungen reduzieren, was bei der Behandlung von Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen oder Psoriasis für Abhilfe sorgen kann. Im Verdauungstrakt kann Heilerde Entzündungen und damit einhergehende Beschwerden wie Durchfall, wie etwa beim Reizdarmsyndrom, lindern.

PH-Wert stabilisierend

Heilerde kann auch dazu beitragen, den pH-Wert im Körper zu stabilisieren. Ein ausgeglichener pH-Wert ist wichtig für eine optimale Funktion des Körpers. Im Verdauungstrakt kann Heilerde dazu beitragen, den pH-Wert im Magen und Darm zu regulieren und so Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen oder Übersäuerung entgegenwirken.

Gegen Durchfall

Dadurch, dass Heilerde überschüssige Flüssigkeit im Verdauungstrakt aufnimmt, kann Heilerde zudem den Stuhl fester machen und gegen Durchfall helfen. Darüber hinaus kann die Einnahme von Heilerde dazu beitragen, Entzündungen zu lindern und den Darm zu beruhigen, was ebenfalls zu einer Verringerung von Durchfall-Symptomen führen kann. 

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Anwendung von Heilerde

Innere Anwendung

Innerlich wird Heilerde zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen, wie zum Beispiel Sodbrennen, Magenschmerzen oder Durchfall verwendet. Ebenfalls kann sie zur Entgiftung und Reinigung des Körpers zum Einsatz kommen. Die empfohlene Dosierung für die innere Anwendung beträgt in der Regel 1-2 Teelöffel Heilerde, die in einem Glas Wasser verrührt werden. Nehmen Sie die Heilerde ungefähr 30 Minuten vor oder nach den Mahlzeiten ein. Wer den Geschmack von Heilerde nicht mag, kann das Hausmittel auch als Kapseln einnehmen.

Äußere Anwendung

Äußerlich wird Heilerde zur Behandlung von Hautproblemen, wie Akne oder Ekzemen genutzt. Sie kommt auch bei der Behandlung von Entzündungen und Schmerzen zum Einsatz. Bei der äußeren Anwendung wird die Heilerde entweder als Paste oder als Umschlag auf die betroffene Stelle aufgetragen.

Wirkung von Heilerde nicht nachgewiesen

Wissenschaftlich ist die gesundheitsfördernde Wirkung von Heilerde bisher nicht hinreichend belegt. Dem gegenüber stehen jedoch viele positive Erfahrungsberichte aufgrund des langen Einsatzes von Heilerde in der Volksmedizin.

Für wen ist Heilerde nicht geeignet?

Heilerde gilt im Allgemeinen als sicher. Trotzdem können Nebenwirkungen, wie Verstopfung oder in seltenen Fällen Allergien und Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Kommt es zu Symptomen dieser Art, sollten Sie die Einnahme von Heilerde abbrechen. 

Abgesehen davon ist die Anwendung von Heilerde für bestimmte Personengruppen nicht oder nur eingeschränkt geeignet. Dazu zählen Kinder, Schwangere sowie stillende Frauen. Die Sicherheit der Einnahme von Heilerde während der Schwangerschaft oder Stillzeit ist nicht ausreichend erforscht, weshalb Sie ärztlichen Rat einholen sollten, bevor Sie mit der Anwendung beginnen.

Heilerde enthält verschiedene Mineralien wie Aluminium, Eisen und Natrium. Daher kann die Einnahme bei Personen mit Nierenerkrankungen zu einer erhöhten Belastung der Nieren führen. Menschen mit bestimmten Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sollten ebenfalls vorsichtig sein, wenn es um die Einnahme von Heilerde geht. Deren absorbierenden Eigenschaften können Beschwerden verschlimmern oder unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.

Auch im Falle einer regelmäßigen Medikamenteneinnahme sollte zuvor Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin gehalten werden, um möglichen Wechselwirkungen vorzubeugen.