Hoher Blutdruck im Schlaf: Was wichtig ist

Der Blutdruck spielt eine wichtige Rolle für Ihren Körper. In der Regel sinkt er nachts um zehn bis zwanzig Prozent. Doch was passiert, wenn Ihr Blutdruck nicht zur Ruhe kommt? Erfahren Sie mehr über Bluthochdruck im Schlaf und die damit verbundenen Ursachen und Symptome.

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Hoher Blutdruck im Schlaf sollte ernst genommen werden. 

Mit jedem Schlag pumpt unser Herz Blut in die großen Gefäße unseres Blutkreislaufs. Der Druck, der dabei auf die Gefäße ausgeübt wird, wird als Blutdruck bezeichnet. Es werden dabei zwei Werte unterschieden: der systolische Blutdruck und der diastolische Blutdruck. Der systolische Blutdruck bezeichnet den Wert des Drucks beim Herzschlag, und der diastolische Blutdruck den Wert des Drucks auf die Gefäße zwischen den Herzschlägen. Der systolische Blutdruck ist immer höher als der diastolische Blutdruck. Die Blutdruckmesswerte werden in mmHg angegeben (Millimeter Quecksilber).

Hoher Blutdruck im Schlaf: Mögliche Ursachen

Normalerweise fällt unser Blutdruck in der Nacht, während wir schlafen, um zehn bis zwanzig Prozent ab. Bei einigen Menschen kann es jedoch vorkommen, dass ihr Blutdruck im Schlaf erhöht ist – aber warum ist das so? In vielen Fällen ist ein erhöhter Blutdruck das Ergebnis von starkem Stress, unter dem Betroffene oft tagsüber leiden, der sich aber auch nachts bemerkbar machen kann. Anhaltender Stress führt dazu, dass der Körper vermehrt Cortisol ausschüttet, was den Blutdruck erhöht.

Schlechter oder zu wenig Schlaf kann wiederum unseren Körper stressen und so den Blutdruck in die Höhe treiben – ein Teufelskreis. Menschen, die regelmäßig weniger als sechs Stunden pro Nacht schlafen, haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko für erhöhten Blutdruck.

Ein hoher Blutdruck im Schlaf kann auch von nächtlichen Atemaussetzern (Schlafapnoe) herrühren. Diese Störung führt zu gestörtem Schlaf, was den Stresspegel erhöht und dadurch die Adrenalinproduktion begünstigt. Puls und Blutdruck steigen an. Betroffene haben somit ein höheres Risiko für Hypertonie und damit verbundene Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bei bereits bestehendem Bluthochdruck können auch nachts erhöhte Werte auftreten. Manchmal ist der Blutdruck nachts sogar höher, weil blutdrucksenkende Medikamente typischerweise morgens eingenommen werden und ihre Wirkung über den Tag hinweg nachlässt.

Anzeichen von hohem Blutdruck im Schlaf

Ein erhöhter Blutdruck nachts kann sich vor allem durch Ein- und Durchschlafprobleme bemerkbar machen. Auch nächtliche Herzprobleme wie Herzrhythmusstörungen, Herzrasen oder ein Druck auf der Brust können auftreten. Kopfschmerzen nach dem Aufwachen, besonders im Bereich des Hinterkopfes, können ebenfalls auf einen erhöhten Blutdruck hindeuten. Sollten solche Symptome auftreten, ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen.

Welcher Blutdruck ist normal?

Bei den Blutdruckmesswerten wird immer zuerst der systolische Wert und dann der diastolische Wert angegeben – beispielsweise 130/86 mmHg. Bei Erwachsenen ist ein systolischer Blutdruck unter 140 mmHg und ein diastolischer Blutdruck unter 90 mmHg als normal anzusehen. Unser Körper reguliert den Blutdruck nach Bedarf, weshalb verschiedene Faktoren kurzzeitige Veränderungen des Blutdrucks hervorrufen können, wie sportliche Aktivität, Stress, extreme Temperaturen oder Schmerzen. Liegt jedoch einer der Blutdruckwerte über mehrere Messungen hinweg stabil über 140 bzw. 90 mmHg, spricht man von Bluthochdruck (Hypertonie).

Folgen von Bluthochdruck

Hypertonie im Schlaf ist gefährlich, weil sie oft über einen längeren Zeitraum keine spezifischen Symptome zeigt. Dennoch schädigt sie langfristig die Gefäße, was zu Arteriosklerose führen kann. Arteriosklerose wiederum ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Außerdem kann erhöhter Blutdruck Gefäßentzündungen und die Bildung von Blutgerinnseln fördern.

Frau misst Blutdruck© laflor/iStock
Nicht nur die Armhaltung spielt beim korrekten Blutdruckmessen eine Rolle. 

Wie messe ich meinen Blutdruck?

Für genaue Blutdruckwerte ist eine korrekte Blutdruckmessung entscheidend. Beachten Sie folgende Schritte:

  • Vorbereitung: Setzen Sie sich ruhig und entspannt hin, bevor Sie mit der Blutdruckmessung beginnen. Vermeiden Sie vorherige körperliche Anstrengung oder stressige Aktivitäten.
  • Blutdruckmessgerät: Verwenden Sie ein zuverlässiges Blutdruckmessgerät, egal ob ein manuelles mit Blutdruckmanschette und Stethoskop oder ein digitales Gerät.
  • Positionierung: Platzieren Sie die Manschette etwa 2-3 cm über dem Ellenbogen auf der nackten Haut. Achten Sie darauf, dass die Manschette fest, aber nicht zu eng sitzt.
  • Armhaltung: Ihr Arm sollte entspannt auf einer ebenen Fläche ruhen, beispielsweise auf einem Tisch. Die Armbeuge sollte sich auf Herzhöhe befinden, um genauere Messungen zu erhalten.
  • Messung durchführen: Starten Sie die Blutdruckmessung gemäß den Anweisungen des Geräts. Warten Sie, während die Manschette aufgepumpt und entlüftet wird.
  • Mehrere Messungen: Führen Sie die Messung mehrmals hintereinander durch, um genaue Blutdruckwerte zu erhalten.

Beobachten Sie Ihre Blutdruckwerte regelmäßig, um mögliche Abweichungen zu erkennen. Bei Bedenken wie Bluthochdruck oder ungewöhnlichen Werten sollten Sie unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.