Vitamin D bei Krebs: So kann der Nährstoff helfen

Vitamin D spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit. Eine Studie am Deutschen Krebsforschungszentrum ergab sogar, dass eine Vitamin-D-Einnahme die Krebssterblichkeit erheblich senken könnte. Wir erklären, was Sie über Vitamin D bei Krebs wissen müssen. 

Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das für eine Vielzahl von Funktionen im Körper unerlässlich ist. Unter anderem spielt es eine Rolle bei der Regulation des Kalzium- und Phosphatstoffwechsels, der Knochengesundheit, dem Immunsystem und unserer Muskelfunktion. Vitamin D kann über die Nahrung oder durch Sonneneinstrahlung aufgenommen werden, weshalb es auch als Sonnenvitamin bezeichnet wird. Die beste Quelle für Vitamin D sind fettreiche Fische wie Lachs, Thunfisch und Makrelen, aber auch Eier, Milchprodukte und Pilze enthalten den Nährstoff. 

Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt 15 Mikrogramm (µg). Liegt ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel vor, wie beispielsweise bei älteren Menschen, Schwangeren oder Stillenden, kann der Bedarf höher sein.

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Vitamin D bei Krebs: So kann der Nährstoff helfen

Eine Studie am Deutschen Krebsforschungszentrum verglich die Daten von 14 Studien mit über 100.000 Proband:innen in Bezug auf die Wirksamkeit von Vitamin D3 auf die Krebssterblichkeit der Bevölkerung. Ben Schöttker, Epidemiologe am Deutschen Krebsforschungszentrum, erklärt: "Nach derzeitiger Studienlage schützt eine Vitamin-D3-Einnahme wahrscheinlich nicht davor, an Krebs zu erkranken, könnte aber die Wahrscheinlichkeit senken, an einer Krebserkrankung zu versterben. Die bisherigen Studien zur Krebssterblichkeit haben jedoch sehr unterschiedliche Ergebnisse geliefert und uns interessierten die Gründe dafür." Das Ergebnis: In der Zusammenfassung von zehn Studien, innerhalb welcher die Studienteilnehmer tägliche Dosen Vitamin D einnahmen, lag eine Verringerung der Krebssterblichkeit um 12 Prozent vor. 

"Diese zwölfprozentige Reduktion der Krebssterblichkeit haben wir nach ungezielten Vitamin D3-Gaben an Personen mit und ohne Vitamin-D-Mangel beobachtet. Wir können daher davon ausgehen, dass der Effekt für diejenigen Menschen, die tatsächlich einen Vitamin-D-Mangel aufweisen, erheblich höher ist", erklärt Schöttker. Ein möglicher Grund hierfür ist ihm zufolge die regelmäßigere Bioverfügbarkeit eines bestimmten Hormons, das erst durch Reaktionen von Vitamin D im Körper entsteht und, das wahrscheinlich das Tumorwachstum hemmen kann. 

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Erhöhtes Risiko für Vitamin-D-Mangel bei Krebspatienten

Verschiedene Faktoren sind dafür verantwortlich, dass Krebspatienten schneller einen Vitamin-D-Mangel entwickeln können. Der Nährstoff wird größtenteils durch die Einwirkung von Sonnenlicht auf die Haut synthetisiert. Krebspatienten, insbesondere solche, die sich einer intensiven Behandlung unterziehen, verbringen in der Regel viel Zeit drinnen oder sind empfindlich gegenüber Sonnenlicht. Dadurch kann ihre Fähigkeit, Vitamin D aus Sonnenlicht zu produzieren, eingeschränkt sein. Außerdem können Krebs und die damit verbundenen Behandlungen wie Chemotherapie oder Bestrahlung den Appetit beeinträchtigen und zu einer verringerten Nahrungsaufnahme führen. Dadurch besteht das Risiko, dass wichtige Nährstoffe, einschließlich Vitamin D, nicht ausreichend aufgenommen werden.

Bei einigen Krebsarten kann obendrein der Tumor selbst oder die jeweilige Behandlungsmethode den Stoffwechsel von Vitamin D im Körper beeinflussen. Dies kann eine verringerte Aktivierung oder eine erhöhte Inaktivierung von Vitamin D und dadurch wiederum einen Vitamin-D-Mangel zur Folge haben. Hinzu kommt, dass Krebserkrankungen meist mit chronischen Entzündungsprozessen einhergehen. Diese Entzündungen können den Vitamin-D-Stoffwechsel beeinflussen und die Verfügbarkeit von Vitamin D im Körper reduzieren.