Bauchfett: Darum könnte ein Vitamin D-Mangel schuld sein

Bauchfett gilt als besonders hartnäckig und gesundheitsgefährdend, da es eng mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Problemen in Verbindung steht. Doch wussten Sie, dass ein Mangel an Vitamin D eine Rolle bei der Entstehung von Bauchfett spielen kann? 

Frau fasst das Fett am Bauch unter ihrem T-Shirt an© iStock/sorrapong
Ein Vitamin-D-Mangel könnte für Bauchfett verantwortlich sein. 

Bei Vitamin D handelt es sich um eine Gruppe fettlöslicher Vitamine, die für viele wichtige Funktionen im Körper verantwortlich sind. Es wird auch als "Sonnenvitamin" bezeichnet, da der Körper es hauptsächlich durch Sonneneinstrahlung auf die Haut selbst produzieren kann. Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Knochen und Zähne, indem es die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus dem Darm fördert und deren Einbau in die Knochenstruktur unterstützt. Darüber hinaus stärkt es das Immunsystem, beeinflusst die Muskelkraft und Koordinationsfähigkeit positiv und kann möglicherweise chronische Erkrankungen günstig beeinflussen. Aus diesem Grund ist ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel wichtig für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen.

Darum könnte ein Vitamin-D-Mangel schuld am Bauchfett sein

Wie bereits erwähnt, ist Vitamin D an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt, darunter auch an der Regulation von Fettzellen. Spezielle Rezeptoren für Vitamin D befinden sich direkt auf den Fettzellen und beeinflussen deren Funktion. Ist ausreichend Vitamin D vorhanden, können diese Zellen dazu angeregt werden, gespeichertes Fett in Energie umzuwandeln. Bei einem Vitamin-D-Mangel hingegen wird vermehrt Fett eingelagert, insbesondere im Bauchbereich. Eine Studie der University of Minnesota zeigt zudem, dass Vitamin D die Produktion des Stresshormons Kortisol hemmen kann, welches die Ansammlung von Bauchfett fördert.

Menschen mit Übergewicht oder Adipositas weisen häufig niedrigere Vitamin-D-Spiegel auf. Dies könnte daran liegen, dass Vitamin D im Fettgewebe gespeichert wird und bei einem hohen Körperfettanteil weniger davon im Blut zirkuliert. Gleichzeitig deuten Studien darauf hin, dass ein Mangel an Vitamin D entzündliche Prozesse im Fettgewebe begünstigen kann, was wiederum Stoffwechselprobleme und eine Gewichtszunahme fördern könnte. Auch die Steuerung von Hunger- und Sättigungsgefühlen wird durch Vitamin D beeinflusst: Bei einem Mangel kann es zu einem verstärkten Appetit oder einem nachlassenden Sättigungsgefühl kommen.

Kann eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D gegen Bauchfett helfen?

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D nicht nur die Gewichtszunahme bremsen, sondern auch die Fettverbrennung fördern kann. In einer Studie nahmen Teilnehmerinnen einer Diät mit zusätzlicher Vitamin-D-Supplementierung im Durchschnitt 3,2 Kilogramm mehr ab als diejenigen ohne Supplemente. Darüber hinaus konnte ein höherer Vitamin-D-Spiegel über einen längeren Zeitraum das Risiko für die Bildung von Bauchfett verringern. 

Ein Mangel an Vitamin D könnte demnach ein unterschätzter Faktor bei der Entstehung von Bauchfett sein. Während ein direkter Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Gewichtszunahme nicht zweifelsfrei bewiesen ist, sprechen viele Hinweise dafür, dass eine ausreichende Versorgung mit diesem essenziellen Nährstoff helfen kann, Bauchfett zu reduzieren und langfristig gesund zu bleiben. Es ist daher sinnvoll, den eigenen Vitamin-D-Spiegel regelmäßig zu überprüfen – vor allem in der dunklen Jahreszeit – und gegebenenfalls durch Nahrungsergänzungsmittel zu optimieren.