
Was ist Spermidin?
Spermidin ist ein biogenes Polyamin, das in jeder Körperzelle vorkommt und auch von Darmbakterien gebildet wird. Es spielt eine zentrale Rolle bei der sogenannten Autophagie – einem Selbstreinigungsprozess der Zellen, bei dem beschädigte Zellbestandteile abgebaut und verwertet werden.
Besonders reich an Spermidin sind Lebensmittel wie Weizenkeime, reifer Käse, Pilze und Hülsenfrüchte.
Zellschutz und Anti-Aging: Was kann Spermidin wirklich ?
Die Forschung sieht in Spermidin großes Potenzial, da es die Autophagie anregt und so die Zellgesundheit fördert. Studien zeigen, dass Spermidin die Funktion der Mitochondrien – die „Kraftwerke“ der Zellen – verbessert und damit altersbedingtem Gedächtnisverlust entgegenwirken kann. Auch eine schützende Wirkung auf das Herz, etwa durch verlangsamte Telomerverkürzung, wird diskutiert. Epidemiologische Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine spermidinreiche Ernährung die gesunde Lebensspanne verlängern könnte.
Spermidin wird als unterstützende Therapie bei verschiedenen Erkrankungen erforscht, darunter neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson, Long Covid, Herz-Kreislauf-Störungen und sogar Haarausfall. Die Hoffnung: Durch die Förderung der Zellreinigung könnten Ablagerungen und Fehlfunktionen, die zu diesen Krankheiten beitragen, reduziert werden.
Was sagt die Wissenschaft zu Spermidin als Nahrungsergänzungsmittel?
Obwohl die positiven Effekte in Labor- und Tierstudien vielversprechend sind, gibt es bei der Einnahme von Spermidin als Nahrungsergänzungsmittel noch offene Fragen. Erste Studien zeigen, dass oral eingenommenes Spermidin im Körper teilweise schnell abgebaut wird, sodass die tatsächliche Wirkung beim Menschen noch weiter erforscht werden muss. Die Dosis und die Bioverfügbarkeit spielen dabei eine wichtige Rolle.