5 Anzeichen für Vitamin B1-Mangel, die Sie nicht ignorieren sollten

Vitamin B1, auch Thiamin genannt, ist ein unverzichtbarer Nährstoff für den menschlichen Körper. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und ist besonders wichtig für das Nervensystem. Ein Mangel an Vitamin B1 bleibt oft lange unbemerkt, kann aber schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

Lebensmittel mit Vitamin B1© iStock/monticelllo
Ein unbehandelter Vitamin-B1-Mangel kann zu dauerhaften Schäden am Nervensystem und am Herzen führen.

Wenn dem Körper Vitamin B1 fehlt: Auf diese 5 Symptome sollten Sie achten

Wer die Warnzeichen kennt, kann frühzeitig gegensteuern und ernsthafte Komplikationen vermeiden. Hier sind fünf Symptome, die auf einen gefährlichen Vitamin-B1-Mangel hinweisen können:

1. Müdigkeit und Konzentrationsstörungen

Ein frühes Anzeichen für einen Vitamin-B1-Mangel ist eine anhaltende Müdigkeit, oft begleitet von Konzentrationsschwäche, Teilnahmslosigkeit oder sogar Depressionen. Die Leistungsfähigkeit – sowohl körperlich als auch geistig – nimmt ab.

2. Neurologische Beschwerden

Typisch sind Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühle in Händen und Füßen. Auch Muskelschwäche, Krämpfe und Reflexstörungen können auftreten. Im weiteren Verlauf drohen sogar Lähmungen und Missempfindungen, was auf eine Schädigung der Nerven (Polyneuropathie) hindeutet.

3. Herz-Kreislauf-Probleme

Ein ausgeprägter Vitamin-B1-Mangel kann das Herz schädigen. Symptome sind Herzrasen, Kurzatmigkeit, Wassereinlagerungen (Ödeme) und im schlimmsten Fall Herzinsuffizienz. Besonders die sogenannte „nasse Beriberi“ ist durch Herzprobleme gekennzeichnet.

4. Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust

Betroffene verlieren häufig den Appetit und nehmen ungewollt ab. Übelkeit, Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme sind ebenfalls möglich.

5. Psychische Veränderungen

Ein Mangel an Vitamin B1 kann zu innerer Unruhe, Reizbarkeit, Angstzuständen und Stimmungsschwankungen führen. In schweren Fällen drohen Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen oder sogar Psychosen.

In welchen Lebensmitteln steckt Vitamin B 1?

Vitamin B1 (Thiamin) steckt in vielen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln. Besonders reich an Vitamin B1 sind:

  • Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Haferflocken, Weizenkeime, Haferkleie und Naturreis.
  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Sojabohnen und Kichererbsen.
  • Nüsse und Samen wie Sonnenblumenkerne, Sesam, Paranüsse, Erdnüsse, Cashews und Pinienkerne.
  • Schweinefleisch (insbesondere Filet und Schinken) sowie in geringerem Maße Rindfleisch und Fisch.
  • Hefe (speziell Bierhefe) und einige Gemüsearten wie Erbsen und Kartoffeln.

Mit einer abwechslungsreichen Ernährung, die diese Lebensmittel einschließt, lässt sich der tägliche Vitamin-B1-Bedarf in der Regel gut decken

Für wen ist eine Nahrungsergänzung mit Vitamin B1 sinnvoll?

Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin B1 ist besonders für Menschen sinnvoll, die zu den Risikogruppen für einen Mangel gehören. Dazu zählen vor allem Personen mit chronischem Alkoholmissbrauch, da Alkohol die Aufnahme und Verwertung von Vitamin B1 im Körper beeinträchtigt. 

Auch Menschen mit bestimmten Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn, Zöliakie oder nach Operationen am Verdauungstrakt können Schwierigkeiten haben, ausreichend Vitamin B1 aus der Nahrung aufzunehmen. 

Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Bedarf, ebenso wie Leistungssportler, körperlich stark Arbeitende oder Menschen, die durch Stress, Fieber oder starkes Schwitzen mehr Vitamin B1 benötigen. 

Im Alter kann die Aufnahmefähigkeit für das Vitamin abnehmen, weshalb auch ältere Menschen häufiger von einem Mangel betroffen sind. Wer sich sehr einseitig ernährt, zum Beispiel als Veganer ohne gezielte Auswahl vitaminreicher Lebensmittel, läuft ebenfalls Gefahr, nicht genug Vitamin B1 zu sich zu nehmen. 

In all diesen Fällen kann eine Nahrungsergänzung nach ärztlicher Rücksprache sinnvoll sein, um einen Mangel und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken zu vermeiden. Für gesunde Erwachsene mit ausgewogener Ernährung ist eine Supplementierung in der Regel jedoch nicht notwendig.