Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die den gesamten Verdauungstrakt betreffen kann, von der Mundhöhle bis zum After. Am häufigsten ist jedoch der Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm betroffen. Die genaue Ursache der Erkrankung ist nicht vollständig geklärt, es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, immunologischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt.
Symptome
Die Symptome von Morbus Crohn können stark variieren und umfassen:
- Bauchschmerzen und Krämpfe
- Durchfall, oft mit Blut und Schleim
- Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Fieber
- Anämie (Blutarmut)
Komplikationen
Häufig treten im Laufe der Zeit Komplikationen bei Morbus Crohn auf. Zu den möglichen Komplikationen gehören:
- Darmverengungen (Stenosen)
- Darmdurchbrüche (Perforationen)
- Fisteln (unnatürliche Verbindungen zwischen verschiedenen Darmabschnitten oder zwischen Darm und Haut)
- Mangelernährung durch gestörte Nährstoffaufnahme
- Erhöhtes Risiko für Darmkrebs
Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten
Eine Diagnose von Morbus Crohn ist nicht einfach und bedarf meistens eine monate- oder gar jahrelange Beobachtung. Meist besteht sie aus einer Kombination von Blut- und Stuhltest, Ultraschall oder MRT und Magen- und Darmspiegelungen. Auch klinische Untersuchungen gehören häufig zu den Diagnosemethoden.
Ist Morbus Crohn einmal entdeckt, zielt eine Behandlung in den meisten Fällen darauf ab die Entzündungen zu reduzieren, Symptome zu lindern und Komplikationen zu verhindern. Dies umfasst meist:
- Den Einsatz von Medikamenten wie Entzündungshemmer (z.B. Kortikosteroide), Immunsuppressiva und Biologika.
- Eine Ernährungsumstellungen und spezielle Diäten.
- Im schlimmsten Fall chirurgische Eingriffe bei Komplikationen oder wenn Medikamente nicht ausreichend wirken.
Morbus Crohn verläuft oft in Schüben, wobei Phasen mit starken Symptomen und Phasen mit wenig oder keinen Symptomen abwechseln. Eine engmaschige Betreuung durch ein interdisziplinäres Ärzteteam ist oft notwendig, um die Krankheit optimal zu managen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Risikofaktoren und Hinweise
Es gibt ein paar Dinge, die Sie tun können, um Morbus Crohn vorzubeugen. Folgende Dinge sollten Sie deswegen beachten:
- Es kann eine familiäre Vorbelastung bestehen. Leidet oder leidete ein enges Familienmitglied bereits unter Morbus Crohn? Denn: Personen mit Familienmitgliedern, die an Morbus Crohn oder anderen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leiden, haben ein erhöhtes Risiko.
- Verzichten Sie auf Rauchen. Rauchen kann das Risiko auf Morbus Crohn erhöhen und den Krankheitsverlauf drastisch verschlechtern.
- Achten Sie auf den Beginn von Komplikationen beim Stuhlgang. Es gibt zwei Phasen, in denen Morbus Crohn zumeist ausbricht. Einmal im Alter zwischen 15 und 35 Jahren und dann noch einmal zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr.
- Männer und Frauen sind gleichhäufig von der Darmerkrankung betroffen.
- Studien zeigen, dass Menschen in städtischen Gebieten häufiger an Morbus Crohn erkranken als Menschen in ländlichen Gebieten, was auf Unterschiede in der Exposition gegenüber Umweltfaktoren und Lebensstil zurückzuführen sein könnte.
- Die Krankheit ist in nördlichen und westlichen Ländern häufiger als in südlichen und östlichen Ländern. Diese Differenzen könnten auf genetische Faktoren, Umwelteinflüsse und Unterschiede in der Gesundheitsversorgung zurückzuführen sein.
Was Sie selbst bei Morbus Crohn tun können
Neben medizinischer Hilfe, können Sie sich auch selbst etwas gegen Morbus Crohn tun, um Ihr Leben zu erleichtern. Hier kommen hilfreiche Tipps im Umgang mit Morbus Crohn:
Ernähren Sie sich ausgewogen
Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, einen Nährstoffmangel zu vermeiden und die Symptome zu lindern. Häufig werden kleinere, häufigere Mahlzeiten empfohlen.
Vermeiden Sie "Trigger-Lebensmittel"
Bestimmte Lebensmittel können Symptome verschlimmern, z.B. fettreiche, scharfe oder ballaststoffreiche Speisen. Versuchen Sie diese zu vermeiden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, um die genauen Lebensmittel zu erfahren. Zudem kann es hilfreich sein, ein Ernährungstagebuch zu führen, um individuelle Trigger zu identifizieren.
Nutzen Sie Nahrungsergänzungsmittel
Bei Mangelerscheinungen kann die Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen notwendig sein, z.B. Vitamin B12, Eisen, Kalzium und Vitamin D. Besprechen Sie diese aber dringend vorher mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Bewegen Sie sich ausreichend
Regelmäßige, moderate körperliche Aktivität kann das allgemeine Wohlbefinden fördern und Stress abbauen. Zudem unterstützt Bewegung einen gesunden Lebensstil. Es reichen bereits 150 Minuten moderate Bewegung (Schwimmen, Laufen, Fahrradfahren) in der Woche, um das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Nutzen Sie Therapien und Beratungen
Psychologische Beratung oder eine Therapie kann helfen, mit den emotionalen Herausforderungen der Krankheit umzugehen. Selbsthilfegruppen und der Austausch mit anderen Betroffenen können ebenfalls unterstützend wirken.
Suchen Sie sich soziale Unterstützung
Es ist wichtig, Unterstützung von Familie und Freunden zu haben. Reden Sie offen über Ihre Erkrankung. Das kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden und Unterstützung zu erhalten.