Durchfall: Alles, was Sie wissen müssen

Durchfall, auch Diarrhö genannt, ist eine unangenehme und lästige Erfahrung, die jeden treffen kann. Er zeichnet sich durch lose, wässrige Stuhlgänge aus, die häufig mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Lesen Sie hier, was Sie über Durchfall wissen müssen.

Durchfall kann unangenehm und lästig sein, aber in den meisten Fällen ist er harmlos.© iStock/Asiya Hotaman
Durchfall kann unangenehm und lästig sein, aber in den meisten Fällen ist er harmlos.

Welche Arten von Durchfall gibt es?

Durchfall kann sich in verschiedenen Formen und Ausprägungen manifestieren, die sich durch unterschiedliche Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze auszeichnen. Im Folgenden beleuchten wir einige der wichtigsten Arten von Durchfall genauer:

Einteilung nach der Ursache

  1. Infektiöser Durchfall: Dies ist die häufigste Form von Durchfall, ausgelöst durch verschiedene Erreger wie Viren (z. B. Noroviren, Rotaviren), Bakterien (z. B. Salmonellen, Campylobacter) oder Parasiten (z. B. Giardien).
    • Symptome: Wässriger Stuhlgang, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, in einigen Fällen Fieber.
  2. Nicht-infektiöser Durchfall: Diverse Ursachen können hier eine Rolle spielen:
    • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Laktoseintoleranz, Zöliakie, Fructoseintoleranz führen nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel zu Durchfall.
    • Medikamente: Antibiotika, Blutdrucksenker, Chemotherapeutika können als Nebenwirkung Durchfall verursachen.
    • Stress: Psychischer Stress kann den Magen-Darm-Trakt beeinflussen und Durchfall auslösen.
    • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Reizdarmsyndrom (RDS) gehen häufig mit Durchfall einher.
    • Andere Erkrankungen: Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion, Bauchspeicheldrüseninsuffizienz können Durchfallsymptome verursachen.
  3. Reisediarrhö: Diese Art des Durchfalls tritt häufig bei Reisenden in Regionen mit mangelnder Hygiene auf und wird meist durch bestimmte Bakterien (z. B. Escherichia coli) oder Parasiten (z. B. Giardien) ausgelöst.

Einteilung nach der Konsistenz des Stuhls

  1. Wässriger Durchfall: Die häufigste Form, bei der der Stuhlgang flüssig und wässrig ist.
  2. Breiiger Durchfall: Der Stuhl ist fester als bei wässrigem Durchfall, aber immer noch weich und ungeformt.
  3. Blutiger Durchfall: Blut im Stuhl kann auf eine ernstere Erkrankung hindeuten und sollte immer ärztlich abgeklärt werden.

Einteilung nach der Dauer

  1. Akuter Durchfall: Dauert weniger als zwei Wochen an und ist größtenteils durch eine Infektion bedingt.
  2. Anhaltender Durchfall: Persistiert zwei bis vier Wochen und kann verschiedene Ursachen haben.
  3. Chronischer Durchfall: Dauert länger als vier Wochen an und kann auf eine chronische Darmerkrankung hinweisen.

Zusätzliche Formen von Durchfall

  • Osmotischer Durchfall: Entsteht durch Aufnahme von zu viel Zucker oder Salzen, die Wasser in den Darm ziehen und Durchfall verursachen.
  • Sekretorischer Durchfall: Hormonelle Störungen oder bestimmte Medikamente führen zu einer übermäßigen Sekretion von Flüssigkeit in den Darm, was Durchfall auslöst.
  • Steatorrhö: Fetthaltiger Stuhlgang aufgrund einer mangelhaften Fettverdauung (z. B. bei Bauchspeicheldrüseninsuffizienz).

Welche Symptome bringt Durchfall mit sich? 

Die typischen Symptome umfassen eine erhöhte Stuhlfrequenz, wässrige oder sehr weiche Stuhlbeschaffenheit und manchmal auch ein dringendes Bedürfnis zur Stuhlentleerung. Begleiterscheinungen können Bauchkrämpfe, Blähungen und ein Gefühl der Unruhe im Verdauungstrakt sein. Bei schweren Fällen können Übelkeit, Erbrechen und Fieber hinzukommen. Lang anhaltender oder chronischer Durchfall kann zu Dehydration und Nährstoffmangel führen, was die Notwendigkeit einer angemessenen Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr unterstreicht.

Durchfall: Diese 8 Anzeichen deuten auf einen starken Flüssigkeitsverlust hin

Durchfall kann unangenehm und lästig sein, aber in den meisten Fällen ist er harmlos und heilt von selbst ab. Wichtig ist jedoch, auf Anzeichen von starkem Flüssigkeitsverlust zu achten, da diese zu ernsthaften Komplikationen führen kann. Folgende Anzeichen können auf einen starken Flüssigkeitsverlust bei Durchfall hindeuten:

  1. Sie haben ständig Durst und Ihr Mund fühlt sich trocken an.
  2. Der Urin ist dunkelgelb oder bernsteinfarben und die Menge ist deutlich geringer als üblich.
  3. Sie fühlen sich schlapp und haben keine Energie.
  4. Es kann zu Schwindel, Benommenheit und Kopfschmerzen kommen.
  5. Die Haut fühlt sich trocken und rissig an, die Lippen sind spröde.
  6. Die Augen erscheinen eingesunken und die Augenlider können hängen.
  7. Die Augen tränen weniger oder gar nicht.
  8. In einigen Fällen kann Fieber auftreten.
Wichtig ist bei Durchfall, auf Anzeichen von starkem Flüssigkeitsverlust zu achten.urchfall kann sich in verschiedenen Formen und Ausprägungen manifestieren© iStock/Larisa Stefanuyk
Wichtig ist bei Durchfall, auf Anzeichen von starkem Flüssigkeitsverlust zu achten.

Welche Ursachen kann Durchfall haben? 

Die häufigsten Ursachen für Durchfall sind:

  • Infektionen: Viren, Bakterien und Parasiten können Infektionen im Magen-Darm-Trakt verursachen, die zu Durchfall führen. Die häufigsten Erreger sind Noroviren, Rotaviren und Salmonellen.
  • Lebensmittelvergiftung: Der Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln, z. B. durch rohes oder ungekochtes Fleisch, verunreinigte Milchprodukte oder verderbliche Lebensmittel, kann zu einer Lebensmittelvergiftung führen.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Menschen mit Laktoseintoleranz oder Zöliakie können nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel Durchfall bekommen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie Antibiotika, können Durchfall als Nebenwirkung haben.
  • Stress: Stress und Angst können Magen-Darm-Probleme verursachen, einschließlich Durchfall.
  • Erkrankungen: Chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Reizdarmsyndrom (RDS) können ebenfalls zu Durchfall führen.

Durchfall: Wann zum Arzt?

In den meisten Fällen ist Durchfall selbstlimitierend und heilt ohne Behandlung innerhalb weniger Tage ab. Wichtig ist, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust durch Trinken von viel Wasser, Elektrolytgetränken und leichten Suppen auszugleichen. Es gibt einige Situationen, in denen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten, wenn Sie Durchfall haben:

1. Säuglinge und Kleinkinder

Bei Durchfall bei Säuglingen und Kleinkindern ist es besonders wichtig, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, da diese schnell austrocknen können. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn der Durchfall länger als zwei Tage anhält oder mit Fieber, Blut im Stuhl oder starken Bauchschmerzen verbunden ist.

2. Ältere Menschen

Ältere Menschen sind anfälliger für Dehydration und sollten bei Durchfall einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn sie zusätzlich an Grunderkrankungen leiden.

3. Blut im Stuhl

Blut im Stuhl kann auf eine ernstere Erkrankung hindeuten und sollte immer ärztlich abgeklärt werden.

4. Fieber und starke Bauchschmerzen

Fieber und starke Bauchschmerzen können auf eine schwerwiegende Infektion hindeuten und erfordern sofortige ärztliche Hilfe.

5. Anhaltender Durchfall

Wenn der Durchfall länger als drei Tage anhält, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

6. Gewichtsverlust

Wenn Sie durch den Durchfall Gewicht verlieren, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Schwangerschaft

Durchfall kann in der Schwangerschaft zu Komplikationen führen. Daher sollten Schwangere bei Durchfall immer einen Arzt aufsuchen.

Welche Hausmittel helfen bei Durchfall? 

Durchfall kann sehr unangenehm sein, aber oft helfen einfache Hausmittel, um die Beschwerden zu lindern. Zunächst ist es wichtig, viel Flüssigkeit zu trinken, um den Verlust von Wasser und Elektrolyten auszugleichen. Kräutertees wie Kamillen- oder Fencheltee können beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt wirken. Auch eine Schonkost mit Zwieback, Bananen und geriebenem Apfel unterstützt die Regeneration des Verdauungssystems. Um den Körper mit wichtigen Mineralstoffen zu versorgen, eignet sich eine selbstgemachte Elektrolytlösung aus Wasser, Salz und Zucker. Sollte der Durchfall jedoch länger als zwei Tage anhalten oder mit weiteren Symptomen wie Fieber einhergehen, ist ein Arztbesuch ratsam.

Wie kann man Durchfall vorbeugen?

Um Durchfall vorzubeugen, ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, die reich an Ballaststoffen ist und den Verzehr von fettigen sowie stark gewürzten Speisen einzuschränken. Regelmäßiges Händewaschen, besonders nach dem Toilettenbesuch und vor dem Essen, kann die Übertragung von Krankheitserregern verhindern. Zudem sollte man darauf achten, nur sauberes Trinkwasser zu konsumieren und bei Reisen in Länder mit niedrigeren Hygienestandards vorsichtig mit rohen Lebensmitteln umzugehen. Eine angemessene Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Verdauung und hilft, den Körper hydriert zu halten.

Quellen: