Durchfall durch Stress: Anzeichen und Tipps

Stress wirkt sich nicht nur negativ auf unsere Psyche aus, sondern kann auch unsere körperliche Gesundheit beeinträchtigen. Eines von vielen möglichen Symptomen ist Durchfall durch Stress. Aber woran erkennt man ihn? Wir klären Sie über Anzeichen und Tipps auf. 

Ein wichtiger Termin steht an, und plötzlich meldet sich der Darm? Stress kann unsere Verdauung gehörig durcheinanderbringen, denn die Verbindung zwischen unserer Psyche und unserem Darm ist eng, was auch als Darm-Hirn-Achse bezeichnet wird.

Sind wir gestresst, schüttet unser Körper Stresshormone wie Cortisol aus. Diese beeinflussen nicht nur unser Herz und unsere Muskeln, sondern auch unseren Verdauungstrakt. Unter Stress und psychischer Belastung kann sich die Darmtätigkeit beschleunigen und die Aufnahme von Flüssigkeit im Darm verringern, was häufig Durchfall zur Folge hat.

Durchfall durch Stress: Diese Symptome gibt es

Stressbedingter Durchfall kann sich auf verschiedene Weise äußern. Typische Anzeichen sind:

  • Häufiger Stuhlgang: Mehr als dreimal täglich.
  • Weicher oder wässriger Stuhl: Die Stuhlkonsistenz ist verändert und oft dünnflüssig.
  • Bauchschmerzen und -krämpfe: Oft treten krampfartige Schmerzen im Bauchbereich auf.
  • Dranggefühl: Ein starker Drang zur Toilette, auch wenn nur wenig Stuhlgang erfolgt.
  • Blähungen: Häufiges Auftreten von Blähungen.
  • Übelkeit: Bei manchen Menschen geht der Durchfall mit Übelkeit einher.
  • Zusammenhang mit Stresssituationen: Der Durchfall tritt häufig in Verbindung mit stressigen Ereignissen auf.
  • Fehlen anderer körperlicher Symptome: Im Gegensatz zu anderen Darmerkrankungen fehlen oft Begleitsymptome wie Fieber oder Gewichtsverlust.
  • Besserung der Symptome bei Stressabbau: Wenn der Stress reduziert wird, klingen die Beschwerden häufig ab.

Die Diagnose von stressbedingtem Durchfall ist nicht immer leicht, da die Symptome meist denen anderer Darmerkrankungen ähneln. Eine genaue Diagnose kann nur durch einen Arzt oder eine Ärztin gestellt werden. Diese werden in der Regel eine gründliche Anamnese durchführen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie eine Stuhlprobe anordnen, um Erkrankungen als Ursache auszuschließen.

Was kann man gegen stressbedingten Durchfall tun?

Stress kann nicht nur Verdauungsprobleme hervorrufen, sondern langfristig gefährliche Folgen haben. Unter anderem kann die andauernde psychische Belastung Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychische Störungen wie Angstzustände und Depressionen, ein geschwächtes Immunsystem und Schlafstörungen hervorrufen. Daher sollten Sie bei Durchfall durch Stress unbedingt rechtzeitig entgegenwirken. Zu den besten Maßnahmen zählen:

1. Stressmanagement

Stressmanagement ist das A und O, wenn Sie zu viel Stress haben, der sich durch Durchfall äußert. Das Ziel sollte sein, Ihren Körper in einen entspannten Zustand zu versetzen, damit sich die Verdauung normalisiert. Durch Entspannungstechniken wie Meditation oder tiefe Bauchatmung kann der Stresspegel gesenkt werden, was sich wiederum positiv auf den Darm auswirkt. Auch regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf, der essenziell für die Regeneration des Körpers ist, können Stress lösen, Entspannung fördern und die Verdauung regulieren. 

2. Ernährungsumstellung

Auch eine Ernährungsumstellung bei Durchfall durch Stress kann helfen, da bestimmte Lebensmittel beruhigend auf den Darm wirken. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse können den Stuhl regulieren und eine gesunde Darmfunktion unterstützen. Probiotische Lebensmittel wie Joghurt oder fermentierte Produkte können das Gleichgewicht der Darmflora wiederherstellen und die Verdauung verbessern. Vermeiden Sie Reizstoffe wie Kaffee, Alkohol und scharfe Speisen, den den gestressten Darm weiter reizen.

3. Therapie

Leiden Sie stark unter dem Stress, kann auch eine Therapie sinnvoll sein, da diese dabei hilft, die zugrunde liegenden Stressoren zu identifizieren und zu bewältigen. Durch den Austausch mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin können emotionale Belastungen und Ängste reduziert werden, was sich positiv auf den Stresspegel und somit auf den Darm auswirken kann. Zudem kann eine Therapie Strategien vermitteln, um Stress effektiv zu managen und gesunde Bewältigungsmechanismen zu entwickeln, die zur Reduzierung von stressbedingtem Durchfall beitragen können.

4. Medikamente

In schweren Fällen, wenn die bereits genannten Maßnahmen keine ausreichende Wirkung zeigen, können auch Medikamente zur Linderung der Symptome verschrieben werden. Antidiarrhoika wie Loperamid können den Stuhlgang verlangsamen und die Häufigkeit von Durchfall reduzieren. Die Einnahme von Arzneimitteln sollte jedoch immer nach Anweisung des Arztes erfolgen und von diesem betreut werden.