Morbus Crohn: Ursachen, Symptome und Behandlung

Morbus Crohn, auch als chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) bekannt, ist eine komplexe Erkrankung, die den gesamten Verdauungstrakt vom Mund bis zum Anus betreffen kann. Die Krankheit führt zu einer Entzündung der Darmwand, die eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen kann, darunter Bauchschmerzen, Durchfall, Müdigkeit und Gewichtsverlust.

Morbus Crohn© iStock/peakSTOCK
Morbus Crohn kann den Alltag Betroffener stark beeinträchtigen.

Obwohl Morbus Crohn nicht heilbar ist, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die die Symptome kontrollieren und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können. In Deutschland leiden schätzungsweise rund 320.000 Menschen an Morbus Crohn. Die Krankheit ist eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und kann Menschen jeden Alters betreffen, tritt jedoch am häufigsten zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr auf. In diesem Artikel beleuchten wir die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Morbus Crohn und bieten Informationen für Betroffene und Angehörige.

Was ist Morbus Crohn?

Morbus Crohn gehört zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), die durch eine abnormale Reaktion des Immunsystems auf Darmbakterien ausgelöst werden. Diese Fehlreaktion führt zu einer Entzündung der Darmwand, die verschiedene Symptome hervorrufen kann. Die Entzündung kann alle Teile des Verdauungstrakts betreffen, am häufigsten jedoch den Dünndarm und den Dickdarm. In einigen Fällen kann die Entzündung auch den Mund, die Speiseröhre oder den Magen betreffen.

Welche typischen Symptome treten bei Morbus Crohn auf?

Die Symptome sind vielfältig und können in ihrer Intensität variieren. Häufig leiden Betroffene unter wiederkehrenden Bauchschmerzen, Durchfall und einem Gefühl der Völle oder Blähungen. Auch können Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust auftreten. In schweren Fällen können Darmblutungen oder -fisteln hinzukommen. Zusätzlich zu den gastrointestinalen Beschwerden können auch Symptome außerhalb des Darms, wie Gelenkschmerzen, Hautprobleme oder Augenentzündungen, bei Morbus Crohn auftreten. Die Krankheit verläuft oft in Schüben, wobei Phasen mit starken Beschwerden von Zeiten relativer Beschwerdefreiheit abgelöst werden.

Was sind die Ursachen von Morbus Crohn?

Experten gehen davon aus, dass eine Kombination aus genetischen, umweltbedingten und immunologischen Faktoren zur Entwicklung der Krankheit beiträgt. Eine Rolle spielen möglicherweise auch Veränderungen in der Darmflora sowie Ernährungsgewohnheiten. Betroffene leiden unter Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust. Die Behandlung zielt darauf ab, die Entzündungsreaktionen zu kontrollieren und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Lesetipp der Redaktion zum Thema Morbus Crohn

Morbus Crohn – als Michaela Schara diese Diagnose erhielt, war sie erleichtert. Endlich eine Erklärung, was mit ihr los war! Doch dann erkannte sie, dass die chronisch entzündliche Darmerkrankung ihr Leben ganz schön auf den Kopf stellte. Zur Erkrankung kamen zahlreiche soziale, bürokratische und vor allem kräftezehrende Hürden hinzu. 

Mit Morbus Crohn im Alltag: 8 Tipps für ein besseres Leben

Morbus Crohn kann den Alltag stark beeinträchtigen und die Lebensqualität Betroffener erheblich einschränken. Doch mit der richtigen Einstellung, dem richtigen Wissen und einigen praktischen Tipps lässt sich lernen, mit der Krankheit umzugehen und ein erfülltes Leben zu führen.

1. Informieren Sie sich

Verschaffen Sie sich umfassendes Wissen über Morbus Crohn, seine Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Je mehr Sie über die Krankheit wissen, desto besser können Sie sie verstehen und mit ihr umgehen. Nutzen Sie seriöse Informationsquellen wie die Websites von Selbsthilfegruppen, Fachgesellschaften oder seriöse Gesundheitsportale.

2. Finden Sie den richtigen Arzt

Ein Arzt mit Erfahrung in der Behandlung von Morbus Crohn ist wichtig für eine optimale Therapie und Betreuung. Scheuen Sie sich nicht, verschiedene Ärzte zu konsultieren, bis Sie einen finden, mit dem Sie sich wohlfühlen und der auf Ihre individuellen Bedürfnisse eingeht.

3. Arbeiten Sie aktiv mit Ihrem Arzt zusammen

Seien Sie offen und ehrlich zu Ihrem Arzt und sprechen Sie über Ihre Symptome, Bedenken und Fragen. Beteiligen Sie sich aktiv an der Entscheidungsfindung bezüglich Ihrer Behandlung und stellen Sie Fragen, wenn Sie etwas nicht verstehen. Halten Sie regelmäßige Termine zur Kontrolle und Besprechung des Therapieverlaufs ein.

4. Ernähren Sie sich bewusst

Eine ausgewogene und entzündungsarme Ernährung kann dazu beitragen, die Symptome von Morbus Crohn zu lindern und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Führen Sie ein Ernährungstagebuch, um herauszufinden, welche Lebensmittel Ihre Symptome beeinflussen. Lassen Sie sich von einem Ernährungsberater bei der Erstellung eines individuellen Ernährungsplans unterstützen.

5. Vermeiden Sie Stress

Stress kann die Symptome von Morbus Crohn verschlimmern. Daher ist es wichtig, Stress abzubauen und Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung zu erlernen. Achten Sie auf ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft. Vermeiden Sie Stressfaktoren so weit wie möglich und lernen Sie, Nein zu sagen.

6. Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus

Der Austausch mit anderen Menschen mit Morbus Crohn kann sehr hilfreich sein. In Selbsthilfegruppen oder Online-Foren können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen, Erfahrungen teilen und Unterstützung erhalten. Das Gefühl, nicht allein mit der Krankheit zu sein, kann sehr motivierend und hilfreich sein.

7. Akzeptieren Sie die Krankheit

Morbus Crohn ist eine chronische Erkrankung, die Sie ein Leben lang begleiten wird. Es ist wichtig, die Krankheit zu akzeptieren und zu lernen, mit ihr zu leben. Konzentrieren Sie sich auf die positiven Dinge in Ihrem Leben und setzen Sie sich kleine, erreichbare Ziele. Suchen Sie bei Bedarf psychologische Unterstützung, um mit den Herausforderungen der Krankheit umzugehen.

8. Leben Sie ein aktives und erfülltes Leben

Lassen Sie sich von Morbus Crohn nicht einschränken. Mit der richtigen Einstellung und Behandlung können Sie ein aktives und erfülltes Leben führen. Reisen Sie, treiben Sie Sport, pflegen Sie Hobbys und genießen Sie die schönen Dinge im Leben. Morbus Crohn muss kein Hindernis für ein glückliches und erfülltes Leben sein.

Wie wird Morbus Crohn diagnostiziert?

Die Diagnose von Morbus Crohn kann aufgrund der vielfältigen Symptome und der Ähnlichkeit mit anderen Erkrankungen komplex sein. Um die Diagnose zu stellen, stützt sich der Arzt auf verschiedene Faktoren, darunter:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung
  • Laboruntersuchungen (Blut, Stuhl)
  • Bildgebende Verfahren (Röntgen, Ultraschall, CT, MRT)
  • Endoskopische Untersuchungen (Koloskopie, Ileocoloskopie)

Behandlungsstrategien bei Morbus Crohn

Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und Entzündungsschübe zu reduzieren. Hierbei kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, wie etwa entzündungshemmende Wirkstoffe, Immunmodulatoren und Biologika. Auch Ernährungsumstellungen können unterstützend wirken. In schweren Fällen oder bei Komplikationen kann eine Operation notwendig sein, um betroffene Darmabschnitte zu entfernen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patienten, Gastroenterologen und Ernährungsberatern sind für ein effektives Management der Krankheit entscheidend.

Wer hat ein erhöhtes Risiko, an Morbus Crohn zu erkranken?

Das Risiko, an Morbus Crohn zu erkranken, ist bei Menschen mit folgenden Faktoren erhöht:

  • Menschen mit Familienangehörigen ersten Grades, die an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leiden, haben ein deutlich höheres Risiko, an der Krankheit zu erkranken.
  • Bestimmte genetische Varianten, insbesondere im NOD2-Gen, können das Risiko für Morbus Crohn erhöhen.
  • Rauchen ist der wichtigste Umweltfaktor, der das Risiko für Morbus Crohn erhöht. Raucher haben ein bis zu dreimal höheres Risiko, an der Krankheit zu erkranken, als Nichtraucher.
  • Eine Ernährung mit hohem Anteil an verarbeiteten Lebensmitteln, rotem Fleisch und Zucker kann das Risiko für Morbus Crohn erhöhen.
  • Einige Darminfektionen, vornehmlich durch das Bakterium Mycobacterium avium paratuberculosis, werden mit einem erhöhten Risiko für Morbus Crohn in Verbindung gebracht.
  • Chronischer Stress kann die Symptome von Morbus Crohn verschlimmern und den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.
  • Frauen erkranken etwas häufiger an Morbus Crohn als Männer.
  • Die Krankheit tritt am häufigsten zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr auf, kann aber in jedem Alter auftreten.
  • Morbus Crohn ist in Industrieländern häufiger als in Entwicklungsländern.

Quellen: