Ernährungsplan für Morbus Crohn: Basiswissen für die Darmerkrankung

Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die das gesamte Verdauungssystem betreffen kann. Für Betroffene spielt die Ernährung eine zentrale Rolle – sowohl bei der Symptomlinderung als auch bei der Vorbeugung von Schüben. Dieser Artikel bietet Ihnen grundlegendes Wissen über die Ernährung bei Morbus Crohn und stellt einen Beispiel-Ernährungsplan vor.

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei Morbus Crohn.© iStock/Alexey Yaremenko
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei Morbus Crohn.

Was ist Morbus Crohn und wie beeinflusst es die Ernährung?

Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die den Verdauungstrakt betrifft und zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust führen kann. 

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle im Management der Krankheit, da bestimmte Lebensmittel die Symptome verschlimmern können. Eine individuell angepasste Diät, oft reich an Nährstoffen und arm an bestimmten Ballaststoffen, kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und Mangelerscheinungen vorzubeugen. Es gibt jedoch keinen Einheitsansatz; Betroffene müssen oft durch Auslassdiäten herausfinden, welche Lebensmittel gut vertragen werden und welche Beschwerden auslösen.

Morbus Crohn: Beispiel-Ernährungsplan für einen Tag in der Remissionsphase

Dieser Plan berücksichtigt leicht verdauliche, nährstoffreiche Lebensmittel und vermeidet bekannte Trigger wie Ballaststoffe in rohem Gemüse oder stark verarbeitete Lebensmittel. Er sollte immer individuell angepasst und mit medizinischem Fachpersonal abgestimmt werden.

Frühstück

  • Haferflockenbrei mit reifem Bananenpüree und Mandelmus
  • Gekochtes Ei
  • Kräutertee

Zwischenmahlzeit

  • Smoothie aus gekochtem Obst (z.B. Apfel und Birne)

Mittagessen

  • Gedämpftes Hühnchen
  • Gekochter Reis
  • Gedünstete Karotten
  • Olivenöl

Zwischenmahlzeit

  • Joghurt (laktosefrei, falls nötig) mit gekochtem Pfirsichkompott

Abendessen

  • Fischfilet (gegrillt oder gedämpft)
  • Süßkartoffelpüree
  • Gedünsteter Spinat

Spätmahlzeit (bei Bedarf)

  • Reiswaffel mit Erdnussbutter

Getränke über den Tag verteilt

  • Reichlich stilles Wasser
  • Verdünnte Fruchtsäfte ohne Zusätze

Morbus Crohn: Welche Lebensmittel sollten Betroffene generell meiden, welche sind besonders empfehlenswert?

Generell empfiehlt es sich, blähende Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, einige Kohlsorten oder Zwiebeln zu meiden. Auch sehr fettige Speisen und Milchprodukte können Probleme bereiten. Ballaststoffreiche Kost kann bei akuten Entzündungen ungünstig sein. 

Empfehlenswert sind hingegen gut verträgliche, gekochte Gemüsesorten, mageres Fleisch, Fisch und leicht verdauliche Kohlenhydrate wie Reis oder Nudeln aus Weißmehl. 

Wichtig ist auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, vorzugsweise in Form von Wasser oder Kräutertees. Da jeder Betroffene unterschiedlich reagiert, ist das Führen eines Ernährungstagebuchs sinnvoll, um herauszufinden, welche Lebensmittel gut vertragen werden.

Welche Rolle spielen Nahrungsergänzungsmittel bei Morbus Crohn?

Nahrungsergänzungsmittel können bei Morbus Crohn eine wichtige unterstützende Rolle spielen, sollten aber mit Vorsicht und unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden:

  • Sie können helfen, Nährstoffmängel auszugleichen, die durch die Erkrankung oder eingeschränkte Ernährung entstehen. Häufige Mängel betreffen Eisen, Vitamin B12, Folsäure, Vitamin D und Calcium.
  • Bei einem diagnostizierten Eisenmangel können Eisenpräparate verschrieben werden. Bei schwerer Anämie werden oft Eiseninfusionen gegeben.
  • Vitamin-B12-Supplementierung kann nötig sein, besonders wenn Teile des Dünndarms entfernt wurden.
  • Probiotika können in manchen Fällen hilfreich sein, um die Darmflora zu unterstützen. Ihre Wirksamkeit bei Morbus Crohn ist aber nicht eindeutig belegt.
  • Die Supplementierung sollte individuell an den Patienten angepasst und regelmäßig ärztlich überprüft werden.
  • Nahrungsergänzungsmittel können die medizinische Behandlung unterstützen, ersetzen diese aber nicht.
  • In akuten Schubphasen kann vorübergehend eine Trinknahrung zur Nährstoffversorgung eingesetzt werden.

Insgesamt ist es wichtig, Nahrungsergänzungsmittel gezielt und unter fachlicher Begleitung einzusetzen, da eine unkontrollierte Einnahme auch kontraproduktiv sein kann.