Was ist eine Psychose?
Der Begriff Psychose bezeichnet Zustände, die sich durch eine temporäre Veränderung in der Wahrnehmung der Realität auszeichnen. Dies kann sich in Form von Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder gestörtem Denken äußern. Personen mit einer Psychose können Stimmen hören, Dinge sehen, die nicht existieren, oder glauben, dass sie verfolgt werden oder besondere Fähigkeiten haben.
Es gibt verschiedene Arten von Psychosen, darunter Schizophrenie, schizoaffektive Störung und bipolare Störung.
Bei einer Psychose wird unterschieden zwischen zwei Formen:
- Primäre Psychose: Es liegt keine feststellbare Ursache vor
- Sekundäre Psychose: Das Gehirn wird unmittelbar oder indirekt beeinträchtigt – sei es durch organische Erkrankungen, Nebenwirkungen von Medikamenten oder Drogenkonsum.
Psychosen treten bei Männern und Frauen gleichermaßen auf und sind relativ häufig. Weltweit erkranken schätzungsweise 3-4 Prozent der Bevölkerung im Laufe des Lebens an einer Psychose.
Wichtig: Jemand, der eine Psychose erlebt, benötigt sofortige medizinische Hilfe. Wenn Sie glauben, dass Sie oder jemand, den Sie kennen, eine Psychose erlebt, suchen Sie bitte sofort einen Arzt oder einen Psychiater auf. Die Behandlung umfasst in der Regel eine Kombination aus Medikation und Therapie. Mit der richtigen Behandlung können viele Menschen mit Psychosen ein normales Leben führen.
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Psychose erkennen: Diese Anzeichen sprechen für die Erkrankung
Eine Psychose kann ein vielfältiges Krankheitsbild haben.
- Typischerweise leiden Betroffene unter Halluzinationen oder Wahnvorstellungen und ernsthaften Denkstörungen, die häufig von intensiven Ängsten begleitet werden.
- Desorientierung, Bewusstseinsstörungen und massive Gedächtnisstörungen können bei einer sekundären Psychose auftreten.
- Zusätzlich können Antriebsstörungen oder sogenannte "Ich-Störungen" auftreten. Diese besagt, dass eine Abgrenzung zwischen dem Ich (selbst) und der Umwelt als fließend wahrgenommen wird.
Diese Ursachen können eine Psychose hervorrufen
Psychosen können durch verschiedene Auslöser herbeigeführt werden. Die genaue Ursache von Psychosen ist nicht bekannt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, chemischen und Umweltfaktoren beteiligt ist. Unter anderem können medizinische Erkrankungen wie ein Hirntumor dahinter stecken. Durch den Gebrauch oder Entzug von Substanzen wie Alkohol und Drogen kann eine Psychose ebenfalls ausgelöst werden.
Behandlung einer Psychose
Die Behandlung von Psychosen hängt von der spezifischen Art der Störung und der Schwere der Symptome ab. Betroffene sollten daher in jeden Fall medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Eine Psychose ist nicht heil-, aber gut behandelbar: Antipsychotika sind die am häufigsten verschriebenen Medikamente. Sie können helfen, die Symptome zu kontrollieren und Rückfälle vorbeugen, indem sie die Botenstoffe im Gehirn kontrollieren. Ebenfalls erforderlich ist eine Psychotherapie. Dort lernen Betroffene, wie sie auf Stress oder bestimmte Situationen reagieren sollten.
Hier finden Betroffene und Angehörige Hilfe
Liegt die Vermutung nahe, dass Sie unter einer Psychose leiden, ist die erste Anlaufstelle Ihr Hausarzt. Er kann Ihnen eine Einschätzung geben und Sie an spezialisierte Fachärzte überweisen. In akuten Fällen kann eine stationäre Aufnahme in einer psychiatrischen Klinik eine Alternative sein.
Auch finden Sie im Internet Unterstützung. So bietet zum Beispiel die Caritas eine Online-Beratungsstelle. Auch die Asklepios Kliniken sind eine erste Anlaufstelle für ein Erstgespräch.
Eine Übersicht mit Angeboten bei psychischen Problemen bietet Ihnen auch die Website der Stiftung Gesundheitswissen.