Was ist Schizophrenie?
Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung, die das Denken und die Gefühlswelt der Betroffenen stört und zu Realitätsverlust, gestörten Wahrnehmungen und Wahnvorstellungen führt. Sie ist eine der bekanntesten psychischen Erkrankungen und betrifft weltweit Millionen von Menschen; laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leider weltweit etwa 20 Millionen Menschen unter Schizophrenie.
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Missbräuchlicher Cannabis-Konsum steht im Verdacht, Schizophrenien zu begünstigen. Vor allem eine Altersgruppe ist verstärkt betroffen, wie eine Studie andeutet.
Schizophrenie entschlüsselt: So entsteht die Krankheit
Die genaue Ursache von Schizophrenie ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, neurochemischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt.
Ein Forschungsteam aus Reutlingen und Tübingen hat eine Methode entwickelt, um den Ursachen von Schizophrenie auf den Grund zu gehen, ohne Nervenzellen von lebenden Menschen entnehmen zu müssen. Anstelle dessen verwendeten die Wissenschaftler Hautzellen von Menschen, die an Schizophrenie erkrankt sind. Die Zellen wurden dann in Stammzellen umprogrammiert. Aus diesen Stammzellen konnten sowohl Nervenzellen als auch Mikroglia-Zellen differenziert werden. Mikroglia sind die Immunzellen des Gehirns, auch als "Fresszellen des Gehirns" oder "Gehirn-Makrophagen" bezeichnet. Sie sind an der Beseitigung von eindringenden Keimen und abgestorbenen Nervenzellen beteiligt und spielen eine Rolle bei der lebenslangen Formbarkeit des Gehirns.
Die Forschung ergab, dass die Mikroglia-Zellen von erkrankten Personen aktiviert sind und durch entzündliche Prozesse die Neuronen schädigen. Dies führt zur Zerstörung von Synapsen und legt nahe, dass aktivierte Mikroglia die Funktion neuronaler Netzwerke beeinträchtigen und dadurch kognitive Störungen verursachen können. Gleichzeitig stellten die Forscher fest, dass Neuronen die mikroglialen Zellen förmlich anregen. Beide Zelltypen beeinflussten sich also negativ und bilden einen Teufelskreis. Die gute Nachricht ist, dass die Aktivität der Mikroglia durch die Vorbehandlung mit Minocyclin, einem entzündungshemmenden Medikament, reduziert werden konnte. Dadurch wurde der Verlust von Synapsen verringert.
Die Symptome der Schizophrenie
Die Symptome der Schizophrenie können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden: positive Symptome, negative Symptome und kognitive Symptome.
- Positive Symptome umfassen Wahrnehmungsstörungen, wie Halluzinationen (z.B. das Hören von Stimmen, die andere nicht hören können) und Wahnvorstellungen (unwahre Überzeugungen, die trotz gegenteiliger Beweise aufrechterhalten werden). Betroffene können auch desorganisiertes Denken und ungewöhnliches Verhalten zeigen.
- Negative Symptome beziehen sich auf den Verlust von normalen Fähigkeiten und Verhaltensweisen. Dazu gehören der Mangel an Emotionen, sozialer Rückzug, Spracharmut und eingeschränkte Motivation.
- Kognitive Symptome betreffen die Denkfähigkeit und die Informationsverarbeitung. Hierzu zählen Konzentrationsprobleme, Schwierigkeiten beim Gedächtnis, bei der Planung und Organisation von Aufgaben sowie beeinträchtigte Aufmerksamkeit.
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Behandlungsmöglichkeiten von Schizophrenie
Die Behandlung von Schizophrenie umfasst in der Regel eine Kombination aus medikamentöser Therapie, Psychotherapie und sozialer Unterstützung. Antipsychotische Medikamente werden häufig eingesetzt, um Symptome wie Halluzinationen und Wahnvorstellungen zu kontrollieren. Diese Medikamente können jedoch Nebenwirkungen haben und erfordern daher eine sorgfältige Überwachung durch einen Facharzt. Psychotherapie kann helfen, die Bewältigungsfähigkeiten und das Verständnis der Erkrankung zu verbessern. Soziale Unterstützung, wie zum Beispiel Wohn- und Arbeitsunterstützung, kann den Betroffenen dabei helfen, ein stabiles Leben aufzubauen und ihre Unabhängigkeit zu fördern.
Ernährung bei Schizophrenie
Eine gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Schizophrenie. Menschen mit dieser psychischen Erkrankung können von einer ausgewogenen und nährstoffreichen Ernährung profitieren, um ihre Symptome zu lindern und ihre allgemeine Gesundheit zu verbessern. Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Protein und gesunden Fetten ist, kann dazu beitragen, den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und das Risiko von Entzündungen zu verringern. Es ist auch ratsam, auf den Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln, verarbeiteten Lebensmitteln und Alkohol zu verzichten oder diesen zu reduzieren, da sie sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken können.
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