Als Speiseröhre wird der muskuläre Schlauch im oberen Verdauungstrakt bezeichnet, der dafür zuständig ist, die aufgenommene und im Mund gekaute Nahrung in den Magen zu transportieren. Bei Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) handelt es sich um eine bösartige Erkrankung, bei der sich Zellen in der Speiseröhre unkontrolliert vermehren. Die Symptome von Speiseröhrenkrebs umfassen:
- Schluckbeschwerden
- Schmerzen oder Brennen hinter dem Brustbein
- Sodbrennen
- ungewollter Gewichtsverlust
- anhaltender Husten
- Heiserkeit und
- Blutungen.
Hierzulande tritt Speiseröhrenkrebs relativ selten auf. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken in Deutschland jährlich circa 6100 Männer und 1800 Frauen an dieser Krebsform. In den meisten Fällen wird die Erkrankung erst in einem fortgeschrittenen Stadium festgestellt, wodurch die Heilungschancen gering sind.
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Im Video: Speiseröhrenkrebs: Diese Symptome sind Warnzeichen
Speiseröhrenkrebs: Welche Ursachen gibt es?
Die genauen Ursachen von Speiseröhrenkrebs sind nicht vollständig bekannt, aber es gibt einige Risikofaktoren, die das Risiko für das Entstehen der Krankheit erhöhen. Neben genetischen Faktoren zählen dazu vor allem:
Rauchen
Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für die Entwicklung von Speiseröhrenkrebs. Der Tabakrauch enthält eine Vielzahl von schädlichen Chemikalien, darunter krebserregende Substanzen wie Nitrosamine, Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und aromatische Amine. Diese können die Zellen der Speiseröhre schädigen und zu genetischen Veränderungen führen, die wiederum Krebs verursachen. Darüber hinaus kann der Kontakt mit den schädlichen Chemikalien im Zigarettenrauch das Gewebe der Speiseröhre direkt schädigen und eine Entzündung und Reizung hervorrufen, die ebenfalls Krebs verursachen kann.
Alkoholkonsum
Alkoholkonsum kann das Gewebe der Speiseröhre ebenfalls direkt schädigen. Obendrein kann der Stoffwechsel von Alkohol im Körper toxische Nebenprodukte erzeugen, wie etwa Acetaldehyd, das Schäden der DNA und genetische Veränderungen verursachen kann. Hinzu kommt, dass der Verzehr alkoholischer Getränke die Aufnahme wichtiger Nährstoffe beeinträchtigen kann, die für die Gesundheit der Zellen und die Reparatur von DNA-Schäden wichtig sind.
Übergewicht
Aber auch Übergewicht gilt als Risikofaktor für das Entstehen von Speiseröhrenkrebs. Übergewicht kann mit einem erhöhten Druck auf den Magen einhergehen, der den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre begünstigt. Dieser Rückfluss, auch als gastroösophagealer Reflux bezeichnet, kann die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen und begünstigt so das Entstehen von Speiseröhrenkrebs. Zudem produziert das überschüssige Fettgewebe Entzündungsstoffe und Hormone, die eine chronische Entzündung im Körper verursachen können, die wiederum die Zellen der Speiseröhre schädigen. Übergewicht erhöht auch die Insulinresistenz – ein erhöhter Insulinspiegel im Blut fördert das Wachstum von Krebszellen.
Refluxkrankheit
Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) kann das Risiko für die Entwicklung von Speiseröhrenkrebs erhöhen. GERD tritt auf, wenn der Mageninhalt, einschließlich der Magensäure, in die Speiseröhre zurückfließt. Dieser Rückfluss kann die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen und zu einer Entzündung führen. Über einen längeren Zeitraum ruft dies Veränderungen in den Zellen der Speiseröhre hervor.
Bei einigen Menschen mit GERD kann sich die Schleimhaut der Speiseröhre aufgrund der chronischen Schädigung durch die Magensäure verändern. Dieser Zustand wird als Barrett-Ösophagus bezeichnet. Menschen mit Barrett-Ösophagus haben ein erhöhtes Risiko, Speiseröhrenkrebs zu entwickeln.
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Haupttypen von Speiseröhrenkrebs
Es wird zwischen zwei Haupttypen von Speiseröhrenkrebs unterschieden: dem Plattenepithelkarzinom und dem Adenokarzinom. Das Plattenepithelkarzinom tritt normalerweise im oberen Teil der Speiseröhre auf und wird häufig mit Rauchen und Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Das Adenokarzinom tritt hauptsächlich im unteren Teil der Speiseröhre auf und ist oft mit gastroösophagealem Reflux (GERD) und Barrett-Ösophagus assoziiert.
Speiseröhrenkrebs vorbeugen
Die beste Möglichkeit, um das Entstehen von Speiseröhrenkrebs zu verhindern, besteht darin, die Risikofaktoren zu vermeiden. Stellen Sie das Rauchen ein, reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum, lassen Sie eine mögliche Refluxkrankheit behandeln und vermeiden Sie Übergewicht.
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