Helfen Ameisen bald bei der Krebsdiagnose? Studie zeigt Erstaunliches

Wie Krebs in der Zukunft diagnostiziert wird, weiß man heute noch nicht. Es wird aber immer wahrscheinlicher, dass Insekten dabei eine wesentliche Rolle spielen könnten. Forschende haben kürzlich herausgefunden, wie schnell Ameisen auf den Geruch bestimmter Krebszellen konditioniert werden können.

Ameisen erkennen Krebszellen am Geruch

Wussten Sie, dass Ameisen einen ausgezeichneten Geruchssinn haben? An ihren Fühlern befinden sich etwa viermal mehr Geruchsrezeptoren als bei anderen Insekten. Ihr Geruchssinn hilft ihnen bei der Orientierung und der Suche nach Nahrung.

Ihre olfaktorischen Fähigkeiten sind sogar so gut, dass sie problemlos Krebszellen erschnüffeln können – und das könnte die Krebsdiagnose in Zukunft revolutionieren.

Im Video: Feuerameisen jetzt in Europa!

Alles rund ums Thema „Krebs“ bei vital.de

> > Warum erkranken immer mehr junge Menschen an Krebs?

In einer Studie von 2022 stellten Forschende um Forschungsleiter Baptiste Piqueret fest, dass Ameisen nicht nur Krebszellen in Gewebeproben riechen, sondern sogar unterschiedliche Krebsarten voneinander unterscheiden konnten.

Das Besondere an dem Experiment: Die Forschenden konnten die Ameisen innerhalb weniger Versuche erfolgreich konditionieren, Krebs zu erschnüffeln. Für die Krebsdiagnose könnte dies ein großer Durchbruch sein. Denn, so die Autoren der Studie:

Im Vergleich zu Hunden können Insekten sehr einfach unter kontrollierten Laborbedingungen gezüchtet werden, sie sind günstig, sie haben einen hervorragenden Geruchssinn und Hunderte Insekten lassen sich gleichzeitig in nur wenigen Übungseinheiten trainieren.

Tierische Spürnasen im Einsatz

Der Geruchssinn von vielen Tieren ist dem des Menschen haushoch überlegen. Dass Hunde um ein Vielfaches besser riechen können als ihre menschlichen Halter, nutzen letztere seit Anbeginn der Partnerschaft zwischen Hund und Mensch. Auf die Spürnase von Hunden verlassen wir uns etwa bei der Jagd, bei der Fährtenlese oder bei Drogen- und Sprengstoffkontrollen am Flughafen.

Studien zeigten, dass nicht nur Hunde, sondern auch Nagetiere, Insekten und sogar Fadenwürmer mit ihrem Geruchssinn Krebs erschnüffeln können – und zwar mit bis zu 90-prozentiger Sicherheit.

Auf die Nasen von Ratten etwa verlassen sich auch Nichtregierungsorganisationen wie APOPO. Hier werden Ratten von engagierten Trainern ausgebildet, um versteckte Landminen in ehemaligen Kriegsgebieten in Südostasien und Afrika zu erschnüffeln. Dass die Nager außerdem auch Tuberkulose riechen können und so helfen, Ausbrüche zu vermeiden, macht sie zu echten Helden.

 

Für mehr spannende Themen folgen Sie vital.de auf Instagram, Facebook, WhatsApp, Pinterest und Google News. Spannende Themen, leckere Rezeptideen und regelmäßige Gewinnspiele gibt es in unserem Newsletter – jetzt kostenlos anmelden!