
Was ist das Hodgkin-Lymphom?
Das Hodgkin-Lymphom, auch bekannt als Hodgkin-Krankheit, ist eine bösartige Erkrankung des Lymphsystems. Morbus Hodgkin gehört zu den malignen Lymphomen, die durch das unkontrollierte Wachstum von abnormalen Zellen im lymphatischen Gewebe hervorgerufen werden. Als ein Hauptmerkmal der Krebserkrankung treten Lymphknotenschwellungen auf. In Deutschland sind im Jahr 2019 etwa 1.109 Frauen und 1.422 Männer erkrankt, häufig schon im jungen und mittleren Erwachsenenalter. Zwischen dem 10. und dem 35. Lebensjahr gehört diese Erkrankung daher zu den fünf häufigsten Krebsdiagnosen.
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Bei einem Infekt ist es nicht untypisch, dass auch die Lymphknoten geschwollen sind. Doch nicht immer steckt nur ein harmloses Virus dahinter. Auf welche Symptome Sie achten sollten.
Symptome des Hodgkin-Lymphom
Je nach Stadium und Schweregrad variieren die Symptome des Hodgkin-Lymphoms:
- Schwellungen der Lymphknoten - meistens in Hals, Achselhöhlen oder Leiste
- Fieberschübe über 38 °C
- Nachtschweiß
- Gewichtsabnahme ohne erkennbare Ursache
- Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein
- Juckreiz am ganzen Körper
- Vermehrte Infektionen
- Schmerzen nach Alkoholkonsum
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Ursachen und Risikofaktoren des Hodgkin-Lymphom
Die Ursachen und Risikofaktoren des Hodgkin-Lymphom sind noch weitgehend unklar. Es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielen kann.
Risikofaktoren, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung des Hodgkin-Lymphoms in Verbindung gebracht werden, sind:
Alter: Die Krankheit tritt am häufigsten bei Menschen zwischen 20 und 40 Jahren und bei Menschen über 55 Jahren auf.
Familiäre Vorbelastung: Die Geschwister von Betroffenen mit einem Hodgkin-Lymphom tragen ein erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken.
Geschlecht: Männer haben ein etwas höheres Risiko als Frauen, an der Hodgkin-Krankheit zu erkranken.
Schwaches Immunsystem: Personen mit einem geschwächten Immunsystem, wie z.B. nach einer Organtransplantation, haben ein höheres Risiko zu erkranken.
Virusinfektionen: Bestimmte Viren wie das Epstein-Barr-Virus (EBV), das Hepatitis-B-Virus und das humane Immundefizienzvirus (HIV) können das Risiko für die Entwicklung des Hodgkin-Lymphoms erhöhen.
Autoimmunerkrankungen: Patienten mit rheumatoide Arthritis erkrankten achtmal so häufig an einem Hodgkin-Lymphom wie Patienten mit nur leichtem Rheuma.
Tabakkonsum: Fast 40 Prozent aller Krebsneuerkrankungen sind eine Folge vermeidbarer Risikofaktoren, unter denen das Rauchen der bedeutendste ist (Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft).
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Stadieneinteilung des Hodgkin-Lymphom
Morbus Hodgkin wird in vier Stadien eingeteilt, abhängig davon, wie stark sich die Krebszellen im Körper ausgebreitet haben. Die Stadieneinteilung erfolgt nach der sogenannten Ann-Arbor-Stadienklassifikation.
Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft
Stadium | Befall |
I | Befall von nur einer Lymphknoten-Region |
II | Befall von zwei oder mehr Lymphknotenregionen auf einer Seite des Zwerchfells. (also entweder im Brustkorb oder im Bauchraum) |
III | Befall von zwei oder mehr Lymphknotenregionen auf beiden Seiten des Zwerchfells (also sowohl im Brustkorb als auch im Bauchraum) |
IV | Ausgedehnter Befall von Organen außerhalb des lymphatischen Systems (z.B. Lunge, Leber, Knochenmark), mit oder ohne Befall von Lymphknoten |
Behandlung des Hodgkin-Lymphom
Nach der Diagnoseerstellung hängt die weitere Behandlung vom Stadium der Erkrankung, des Alters des Patienten, der individuellen Situation und anderer gesundheitlicher Bedingungen ab.
Verfahren zur Behandlung von Hodgkin Lymphom sind:
- die Strahlentherapie
- die Chemotherapie
- oder eine Kombination dieser Therapieformen
- in einigen Fällen auch eine Stammzelltransplantation
Die Chemotherapie ist die medikamentöse Hauptbehandlung bei einem Hodgkin-Lymphom. Die verabreichten Zytostatika werden in in der Regel in Kombination mit anderen Medikamenten verabreicht und sollen helfen, die die Krebszellen zu zerstören. Zytostatika können in verschiedenen Formen verabreicht werden: intravenöse Infusionen, Tabletten oder Injektionen.
Die Strahlentherapie kann ebenfalls zur Behandlung des Hodgkin-Lymphom eingesetzt werden. Sie wird meistens nach der Chemotherapie durchgeführt, um eventuell verbliebene Krebszellen zu zerstören.
In einigen Fällen kann auch eine Stammzelltransplantation in Betracht gezogen werden, um beschädigte oder abnormale Zellen zu ersetzen. Die Stammzellen können entweder von einem Spender oder aus dem Körper des Patienten selbst entnommen werden. Dabei wird das Knochenmark des Patienten durch eine Infusion von gesunden Stammzellen ersetzt.
So funktioniert das lymphatische System

Das lymphatische System ist ein Teil des Immunsystems und hat die Aufgabe, den Körper gegen Infektionen und Krankheiten zu schützen. Es besteht aus verschiedenen Organen, Geweben und Gefäßen, die miteinander interagieren: Zu den wichtigsten Bestandteilen des lymphatischen Systems gehören die Lymphknoten, die Milz, der Thymus und die Lymphgefäße.
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