
Plötzliche Rückenschmerzen können viele Ursachen haben – doch in seltenen Fällen steckt ein Rückenmarkinfarkt dahinter, ein medizinischer Notfall, der schnell erkannt werden muss.
Die 3 wichtigsten Symptome eines Rückenmarkinfarktes
Ein Rückenmarkinfarkt ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung, bei der die plötzliche Durchblutungsstörung des Rückenmarks zu schweren neurologischen Ausfällen führt. Da ohne schnelle Behandlung bleibende Schäden drohen, sollten diese drei Symptome unbedingt bekannt sein, um im Ernstfall sofort reagieren zu können:
1. Plötzliche, starke Rückenschmerzen
Meist das erste und wichtigste Warnsignal. Die Schmerzen treten abrupt auf, oft gürtelförmig um den Rumpf oder strahlen in Arme und Beine aus. Sie sind intensiv und anders als gewöhnliche Rückenschmerzen.
2. Motorische Ausfälle (Lähmungen oder Muskelschwäche)
Innerhalb von Minuten bis Stunden kann es zu schlaffen oder spastischen Lähmungen der Arme und/oder Beine kommen. Die Betroffenen verlieren oft die Fähigkeit, sich zu bewegen oder zu stehen.
3. Sensorische Störungen und autonome Ausfälle
Dazu gehören Taubheitsgefühle, Kribbeln („Ameisenlaufen“), Verlust von Schmerz- und Temperaturempfinden sowie Blasen- und Darmfunktionsstörungen wie Inkontinenz.
Wie unterscheiden sich diese Symptome von anderen Rückenbeschwerden?
Die Symptome eines Rückenmarkinfarkts unterscheiden sich von anderen Rückenbeschwerden vor allem durch ihren plötzlichen und heftigen Beginn sowie die schnelle Verschlechterung.
Im Gegensatz zu anderen Rückenproblemen, die sich meist langsam entwickeln oder vor allem Schmerzen verursachen, treten beim Rückenmarkinfarkt motorische und sensorische Ausfälle sehr schnell und kombiniert auf. Zudem sind spezifische Empfindungsstörungen wie der Verlust von Schmerz- und Temperaturempfinden charakteristisch.
Rückenmarkinfarkt: Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose eines Rückenmarkinfarkts erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, bildgebenden Verfahren und laborchemischen Tests. Zunächst wird eine ausführliche Anamnese erhoben, um den plötzlichen Beginn und die Art der Symptome zu erfassen. Anschließend folgt eine neurologische Untersuchung, bei der motorische, sensorische und autonome Funktionen geprüft werden, um das betroffene Rückenmarksareal zu bestimmen.
Als wichtigste bildgebende Methode gilt die Magnetresonanztomographie (MRT), die detaillierte Bilder des Rückenmarks liefert und Bereiche mit Durchblutungsstörungen, Ischämien oder Blutungen sichtbar macht. Allerdings gelingt die sichere Erkennung eines Rückenmarkinfarkts mit MRT nur in etwa zwei Dritteln der Fälle. Ergänzend kann eine Computertomographie (CT) eingesetzt werden, insbesondere um Gefäßfehlbildungen oder Kompressionen auszuschließen. Die CT-Angiographie ermöglicht zudem die Darstellung der Blutgefäße zur Erkennung von Durchblutungsstörungen.