
Das Thema "Lipödem oder Lymphödem" beschäftigt sich mit zwei unterschiedlichen Erkrankungen des Lymphsystems, die oft miteinander verwechselt werden. Das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, bei der es zu einer ungleichmäßigen Vermehrung von Fettgewebe an den Beinen und manchmal auch an den Armen kommt. Im Gegensatz dazu handelt es sich beim Lymphödem um eine Schwellung, die durch eine gestörte Lymphdrainage verursacht wird und meist in den Extremitäten auftritt.
Wir werden im Folgenden auf die verschiedenen Erkrankungen eingehen und die konkreten Unterschiede genauer beleuchten.
Was ist ein Lipödem?
Ein Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die hauptsächlich Frauen betrifft und durch eine ungleichmäßige Fettverteilung im Körper gekennzeichnet ist. Dabei kommt es zu einer übermäßigen Ansammlung von Fettgewebe, vor allem an Beinen und Armen.
Anzeichen eines Lipödems
Doch wie macht sich ein Lipödem körperlich bemerkbar? Folgende Anzeichen können auftreten:
- Symmetrische Fettansammlung: Die Fettpölsterchen treten meist symmetrisch an beiden Beinen und/oder Armen auf.
- Schmerzen: Betroffene klagen oft über Schmerzen, ein Schweregefühl und Spannungsgefühle in den betroffenen Bereichen.
- Berührungsempfindlichkeit: Die Haut ist oft druckempfindlich und reagiert auf Berührungen schmerzhaft.
- Keine Gewichtsabnahme: Auch bei Diäten und Sport bleibt das Lipödem oft bestehen.
- Knubbelige Beschaffenheit: Das Fettgewebe fühlt sich oft knubbelig an.
Behandlung eines Lipödems
Eine Heilung des Lipödems ist bisher nicht möglich. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Konservative Therapie bildet dabei den ersten Schritt. Hierbei stehen manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie und Bewegung im Vordergrund. Die manuelle Lymphdrainage ist eine spezielle Massagetechnik, die den Lymphabfluss anregt und Schwellungen reduziert. Kompressionsstrümpfe unterstützen diesen Prozess und tragen dazu bei, ein Spannungsgefühl zu verringern. Regelmäßige Bewegung, wie beispielsweise Wassergymnastik oder Nordic Walking, hilft, die Muskulatur zu stärken und den Lymphabfluss zu fördern. Zusätzlich können Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden, um die Beschwerden zu lindern.
Sollte die konservative Therapie nicht ausreichend erfolgreich sein, kann eine operative Behandlung in Betracht gezogen werden. Dabei wird überschüssiges Fettgewebe mittels Liposuktion entfernt. Diese Methode kann die Konturen verbessern und Schmerzen reduzieren. Allerdings ist die Liposuktion keine dauerhafte Lösung und das Lipödem kann wiederkehren.
Mehr zum Thema Lipödem in unserem Podcast
Erfahren Sie in dieser Folge unseres Podcasts, wie sich ein Lipödem bemerkbar macht und wie es behandelt wird.
Was ist ein Lymphödem?
Ein Lymphödem ist eine Schwellung, die durch eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe verursacht wird. Diese Flüssigkeit wird normalerweise durch das Lymphsystem abtransportiert. Ist dieses System jedoch geschädigt oder blockiert, kann die Lymphe nicht mehr ausreichend abfließen und es entsteht ein Stau.
Anzeichen eines Lymphödems
Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Symptome eines Lymphödems vor – welche sehr ähnlich zu denen eines Lipödems sind.
- Schwellung: Meist an Armen oder Beinen, kann aber auch andere Körperbereiche betreffen.
- Spannungsgefühl: Die betroffenen Körperteile fühlen sich oft gespannt und schwer an.
- Bewegungseinschränkungen: Die Schwellung kann die Bewegungsfreiheit einschränken.
- Hautveränderungen: Die Haut kann verdickt und verhärtet sein, es können sich Hautfalten bilden.
Behandlung eines Lymphödems
Das Herzstück der Lymphödemtherapie ist die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE). Sie besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Maßnahmen. Zunächst wird eine manuelle Lymphdrainage durchgeführt. Dabei werden sanfte Massagegriffe eingesetzt, um den Lymphabfluss anzuregen und die Schwellung zu reduzieren. Im Anschluss folgt eine Kompressionstherapie. Spezielle Bandagen oder Strümpfe üben einen gleichmäßigen Druck auf das Gewebe aus und unterstützen den Lymphabfluss. Zusätzlich ist eine Bewegungstherapie wichtig, um die Muskulatur zu stärken und den Lymphabfluss zu fördern.
Bei ausgeprägten Schwellungen kann eine operative Behandlung in Betracht gezogen werden. Dabei werden überschüssige Lymphgefäße entfernt oder neue Verbindungen geschaffen.