Post-Covid, Allergien, Alter: Warum wir unseren Geruchssinn verlieren – und was wir dagegen tun können

Es gibt viele Gründe, warum Menschen schlecht oder im schlimmsten Fall gar nichts mehr riechen können. Die Folgen sind ernsthaft – und gehen weit über das Verpassen süßer Schokodüfte aus der Osterküche oder den Geruch angenehmer Parfüms hinaus. Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, den Geruchssinn wiederherzustellen und die Nase in ihre volle Funktion zurückzuführen.

Frau berührt ihre Nase© Freepik /©pointstudio
Wenn die Nase streikt: Ursachen, Folgen und Wege.

Der Frühling ist da. Die Sonne lässt sich immer häufiger am Himmel blicken, die Temperaturen steigen und angenehme Blumendüfte liegen in der Luft. Aber leider nicht in allen Nasen. Die Zahl der Menschen mit vorübergehenden oder gar dauerhaften Geruchsstörungen wächst gefühlt von Jahr zu Jahr.

Viele Ursachen, ein Problem: Jede Fünfte und jeder Fünfte kann wenig bis nichts mehr riechen

Geruchsstörungen können viele Ursachen haben und werden in zwei Hauptkategorien unterteilt: sinunasale und nicht-sinunasale Störungen. Sinunasale Riechstörungen entstehen, wenn der Luftstrom zur Riechschleimhaut behindert wird. Das geschieht oft durch Entzündungen in der Nase oder den Nasennebenhöhlen, die durch Infektionen oder Allergien ausgelöst werden. Auch anatomische Veränderungen wie Nasenpolypen oder eine verkrümmte Nasenscheidewand können die Geruchswahrnehmung beeinträchtigen. In einigen Fällen sind Hormonveränderungen – etwa während der Schwangerschaft – oder hormonproduzierende Tumore der Auslöser. Die gute Nachricht: Wird die zugrunde liegende Ursache behandelt, kehrt der Geruchssinn in den allermeisten Fällen vollständig oder zumindest zu großen Teilen auch wieder zurück.

Anders sieht es bei nicht-sinunasalen Riechstörungen aus, die durch Schäden am Riechapparat selbst verursacht werden. Ein häufiger Grund sind Kopfverletzungen, die dazu führen können, dass die Riechnerven abreißen oder Hirnregionen, die für das Riechen zuständig sind, beschädigt werden. Auch Giftstoffe wie Tabakrauch, Pestizide oder Chemikalien sowie eine Strahlentherapie können die Riechschleimhaut schädigen. Zudem sind virale Infektionen – darunter Corona-Infektionen mit SARS-CoV-2 – als Ursache bekannt. Hierbei kann es zu einer Veränderung des Geruchssinns kommen, die sich jedoch bei einem Drittel der Betroffenen innerhalb eines halben Jahres wieder bessert.

Frau mit Maske© Freepik
Post-COVID: Wenn der Geruchssinn verloren geht – und wie er zurückkehren kann.

Je älter wir werden, desto weniger können wir uns auf unser Riechorgan verlassen

Weitere Faktoren, die das Riechvermögen beeinträchtigen können, sind neurologische Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson, bei denen Nervenzellen im Gehirn absterben. Aber auch Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen oder Depressionen stehen in Zusammenhang mit Geruchsstörungen. Zudem können bestimmte Medikamente wie Antibiotika, Blutdrucksenker oder Chemotherapeutika das Riechvermögen vorübergehend beeinflussen. Ein wichtiger Aspekt ist auch das Alter der Menschen: Mit steigenden Lebensjahren nimmt die Geruchswahrnehmung erfahrungsgemäß ab.

Nach Untersuchungen leidet inzwischen bereits jede Fünfte und jeder Fünfte unter Geruchsstörungen. Die bisherige Standardbehandlung dagegen ist sehr aufwendig und nur von mittelmäßigem Erfolg gekrönt.

Einen echten Gamechanger könnte jetzt das NOSA Smell Training darstellen. Das zeigen die Ergebnisse eines Pilotprojekts des schwedischen Unternehmens NOSA in Zusammenarbeit mit dem Karolinska Institut in Stockholm. Nach dem erfolgreichen Testlauf soll das erprobte Riechtraining im Verlauf dieses Jahres in ganz Europa ausgerollt werden. NOSA-Chef Adrian Liljefors: "Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung unseres Produkts war die konsequente Vermeidung von Allergenen. Tests von Wettbewerbsprodukten zeigten, dass viele Allergene enthielten, was für uns keine Option war. Die Markteinführung verlief schneller als erwartet. Innerhalb weniger Monate war das Produkt in fast allen großen Apotheken der DACH-Region verfügbar, und bereits im ersten Jahr konnten wir über 5.000 Menschen helfen, ihren Geruchssinn wiederzuerlangen."

Test mit Vergleichsgruppe zeigt die Überlegenheit des neuen NOSA-Riechtrainings

Adrian Liljefors und Dr. Johan Lindström© NOSA
Adrian Liljefors (l.) und Professor Dr. Johan Lindström (r.).

Auch Wissenschaftler Dr. Johan Lundström vom Karolinska Institut zeigt sich erfreut über die Erfolge des innovativen Riechtrainings, das mit zwei unterschiedlichen Patientengruppen durchgeführt wurde und das vielen Betroffenen eine valide Hoffnung auf Linderung ihrer Beschwerden und die Rückgewinnung ihres Geruchssinns gibt: "Eine Gruppe absolvierte ein Riechtraining mit dem NOSA-Riechtraining und eine Gruppe folgte der Standardbehandlung. Wir fanden heraus, dass 93,3 Prozent der Patienten in der NOSA-Gruppe das gesamte Riechtraining absolvierten, verglichen mit 76,8 Prozent in der Gruppe, die die Standardbehandlung erhielt. Betrachtet man die Anzahl der Patienten, die eine klinisch relevante Verbesserung erreichten, so erreichten 37 Prozent der NOSA-Gruppe dieses Kriterium im Vergleich zu 19,6 Prozent in der Standardbehandlungsgruppe." Es gibt für Betroffene damit eine gute Chance, dass sie diesen – oder spätestens den nächsten Frühling – mit all ihren zurückgewonnenen Sinnen genießen können.