Lungenkrebs-Risiko durch Vitamine? Diese Präparate stehen im Verdacht

Vitamine gelten gemeinhin als gesund und werden oft in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen, um dem Körper einen Extra-Schub an Vitalstoffen zu verschaffen. Doch neue Forschungsergebnisse zeigen, dass bestimmte Vitaminpräparate – vor allem in hoher Dosierung oder bei besonderen Risikogruppen wie Rauchern – das Risiko für Lungenkrebs sogar erhöhen könnten. Warum das so ist, welche Vitamine betroffen sind und was das für den Alltag bedeutet, zeigt dieser Artikel.

Hand mit Tabletten darin© iStock/stock_colors
Hoch dosierte Vitaminpräparate können bei bestimmten Gruppen sogar das Risiko bestimmter Krebsarten erhöhen.

Immer mehr Studien zeigen: Nicht alle Vitamine sind in beliebiger Menge gesund. Besonders einige Vitaminpräparate stehen im Verdacht, das Risiko für Lungenkrebs zu erhöhen – vor allem bei Überdosierung und bei bestimmten Risikogruppen wie Rauchern.

Wann Vitamine Ihrer Lunge schaden können

Besonders kritisch stehen hochdosierte Produkte mit Vitamin B6 und Vitamin B12 im Fokus, da Studien zeigen, dass Männer, die diese über Jahre hinweg regelmäßig einnehmen – insbesondere Raucher – ein signifikant erhöhtes Lungenkrebsrisiko aufweisen. 

Auch Vitamin A und dessen Vorstufe Beta-Carotin bergen Gefahren: Für Raucher wurde nachgewiesen, dass eine regelmäßige Supplementierung das Risiko für spezifische Lungenkrebsarten deutlich steigern kann. Hinzu kommt, dass sehr hohe Dosen von Vitamin E laut manchen Studien das Fortschreiten von Lungenkrebs begünstigen könnten, auch wenn die Datenlage hierzu noch uneindeutig ist. 

Insgesamt zeigen die Forschungsergebnisse, dass eine übermäßige oder ungezielte Einnahme von hoch dosierten Vitaminpräparaten keineswegs unbedenklich ist und im Einzelfall sogar das Krebsrisiko erhöhen kann – hauptsächlich dann, wenn bereits Risikofaktoren wie Tabakkonsum bestehen. Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, sollte daher auf eine ausgewogene Ernährung mit natürlichen Vitaminquellen setzen und Nahrungsergänzungsmittel nur nach ärztlicher Beratung einnehmen.

Wie unterscheiden sich natürliche Vitaminquellen von künstlich zugeführten Präparaten hinsichtlich des Krebsrisikos?

Natürliche Vitaminquellen unterscheiden sich in ihrem Einfluss auf das Krebsrisiko deutlich von künstlich zugeführten Präparaten. Aus zahlreichen Studien ergibt sich, dass künstliche, hoch dosierte Vitaminpräparate das Risiko bestimmter Krebsarten erhöhen können. Natürliche Vitamine aus frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse zeigen diesen Effekt hingegen nicht, sondern sind mit einem eher geringeren Krebsrisiko assoziiert.

Das liegt daran, dass natürliche Lebensmittel ein komplexes Zusammenspiel aus Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen bieten, die gemeinsam – also im „Komplex“ – zum gesundheitlichen Schutz beitragen. Isolierte, synthetische Vitamine enthalten diese Begleitstoffe nicht und können bei Überdosierung schädlich wirken oder gar das Krebsrisiko steigern. Zudem kann der Körper natürliche Vitamine besser erkennen, aufnehmen und sinnvoll verwerten als künstliche Varianten. Studien, die negative Wirkungen dokumentieren, wurden fast immer mit isolierten, synthetischen Vitaminen durchgeführt, nie mit Vitaminen aus natürlichen, ganzen Lebensmitteln.

Für die Krebsprävention ist eine abwechslungsreiche, pflanzenbasierte Ernährung mit natürlichen Vitaminquellen sicherer und effektiver als die ungezielte Einnahme von künstlichen Vitaminpräparaten.