
Knochenabbau erkennen: 6 Warnsignale, die Sie nicht ignorieren sollten
Knochenschwund, auch Osteoporose genannt, ist eine weit verbreitete Erkrankung, bei der die Knochenmasse abnimmt und die Knochenstruktur zunehmend geschwächt wird. Dieser Prozess verläuft oft unbemerkt und schleichend, sodass die Betroffenen zunächst keine Beschwerden spüren. Erst wenn die Knochen so porös sind, dass sie leichter brechen, treten typische Symptome auf:
1. Rückenschmerzen – besonders plötzlich und heftig
Osteoporose führt häufig zu Einbrüchen der Wirbelkörper, sogenannten Sinterungsfrakturen. Diese verursachen oft plötzliche, starke Rückenschmerzen, die anders sind als gewöhnliche Verspannungen oder Muskelbeschwerden.
2. Abnahme der Körpergröße
Wenn Sie im Laufe der Jahre deutlich an Körpergröße verlieren – mehr als 2 bis 3 Zentimeter – kann das ein Zeichen für zusammengesunkene Wirbelkörper sein. Diese entstehen durch den Knochenabbau und führen zu einer Verkürzung der Wirbelsäule.
3. Gekrümmte Haltung (Rundrücken oder „Witwenbuckel“) und veränderte Körperform
Durch Wirbelbrüche und Fehlhaltungen kann sich die Wirbelsäule verformen. Ein typisches Bild ist der Rundrücken mit nach vorne geneigtem Oberkörper, oft begleitet von einem vorgewölbten Bauch („Osteoporose-Bäuchlein“) und charakteristischen Hautfalten am Rücken („Tannenbaumphänomen“).
4. Knochenbrüche bei leichter Belastung oder Stürzen
Wenn Knochen bereits bei harmlosen Stürzen oder alltäglichen Bewegungen brechen – etwa Hüft-, Handgelenks- oder Wirbelbrüche – deutet das stark auf Osteoporose hin. Die Knochen sind dann so porös, dass sie ihre Stabilität verloren haben.
5. Chronische Schmerzen in Rücken, Hüfte oder Gelenken
Schmerzsymptome, die länger anhalten und sich nicht durch Muskelverspannungen erklären lassen, können auf Knochenbrüche oder eine beginnende Osteoporose hinweisen. Besonders Rückenschmerzen sind ein häufiges erstes Symptom.
6. Beeinträchtigte Beweglichkeit und unsicherer Gang
Die veränderte Körperhaltung und Schmerzen führen oft zu Bewegungseinschränkungen und einem unsicheren, kleinschrittigen Gang. Dies erhöht das Sturzrisiko und damit die Gefahr weiterer Knochenbrüche.
Gibt es neue Medikamente zur Behandlung von Osteoporose?
Neue Medikamente zur Behandlung von Osteoporose umfassen vor allem das osteoanabole Mittel Abaloparatid (Handelsname Eladynos®), das seit 2024 in der EU für postmenopausale Frauen mit hohem Frakturrisiko zugelassen ist. Es stimuliert die Knochenbildung ähnlich wie Teriparatid und hat in Studien die Wirksamkeit bei der Verringerung von Wirbelsäulenfrakturen gezeigt.
Zudem wird an neuen Therapieansätzen geforscht, etwa mit dem Rheuma-Medikament Baricitinib, das entzündungsbedingte Knochenschwundprozesse hemmen könnte, befindet sich aber noch in der experimentellen Phase. Neben Abaloparatid sind auch Romosozumab und Teriparatid wichtige neue osteoanabole Optionen, die vor allem bei sehr schwerer Osteoporose als Erstlinientherapie empfohlen werden.
Quelle: Gelbe Liste
Wie kann man Osteoporose vorbeugen?
Um Osteoporose vorzubeugen, sind vor allem eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf schädliche Gewohnheiten entscheidend. Eine kalziumreiche Ernährung, etwa durch Milchprodukte, grünes Blattgemüse und angereicherten Fisch, versorgt die Knochen mit dem wichtigen Mineralstoff Kalzium. Ebenso wichtig ist Vitamin D, das der Körper durch Sonnenlicht selbst bildet und das die Kalziumaufnahme fördert. Daher empfiehlt es sich, täglich einige Minuten an der frischen Luft zu verbringen.