Bauchspeicheldrüsenentzündung: Vorsicht, 3 mögliche Komplikationen

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann weit mehr anrichten als nur akute Schmerzen – ihre Komplikationen sind oft unerwartet und potenziell lebensbedrohlich. Die richtige Behandlung ist entscheidend, denn ohne schnelle medizinische Intervention können sich schwerwiegende Folgen entwickeln.

Frau fasst sich an den schmerzenden Bauch© Foto: Getty Images/Siarhei Khaletski
Starke Bauchschmerzen können ein Warnzeichen für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sein – ärztliche Abklärung ist dann dringend erforderlich.

Bauchspeicheldrüsenentzündung: 3 mögliche Folgen

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) kann je nach Schweregrad unterschiedlich verlaufen – von einer milden, selbstlimitierenden Entzündung bis hin zu einem schweren, potenziell lebensbedrohlichen Zustand. Im Verlauf der Erkrankung können verschiedene Komplikationen auftreten, die eine intensive medizinische Betreuung notwendig machen. Zu den wichtigsten zählen:

Pankreasnekrose

Eine häufige Komplikation ist die Pankreasnekrose, also das Absterben von Bauchspeicheldrüsengewebe. Dieser Zustand tritt meist bei schwerer akuter Pankreatitis auf und kann die Bildung von infizierten Nekroseherden nach sich ziehen. Solche Infektionen gelten als besonders gefährlich, da sie zu einer Sepsis (Blutvergiftung) und Multiorganversagen führen können. Die Sterblichkeitsrate bei infizierter Nekrose ist deutlich erhöht, weshalb frühzeitige Diagnose und ggf. eine antibiotische oder chirurgische Therapie entscheidend sind.

Bildung von Pseudozysten

Eine weitere ernstzunehmende Folge kann die Bildung von Pseudozysten sein. Diese entstehen, wenn sich Flüssigkeit und abgestorbenes Gewebe in der Umgebung der Bauchspeicheldrüse ansammeln. Solche Zysten sind meist gutartig, können aber größer werden und benachbarte Organe verdrängen. Je nach Lage und Größe besteht das Risiko von Infektionen, Blutungen oder sogar Rupturen. Pseudozysten müssen nicht immer behandelt werden, bedürfen aber in jedem Fall einer engmaschigen Kontrolle.

Exokrine und endokrine Pankreasinsuffizienz

Langfristig kann sich aus wiederholten oder chronischen Entzündungen eine exokrine und endokrine Pankreasinsuffizienz entwickeln. Dabei verliert die Bauchspeicheldrüse ihre Fähigkeit, Verdauungsenzyme und Insulin in ausreichendem Maß zu produzieren. Dies führt zu Symptomen wie Fettstühlen, Gewichtsverlust und schließlich Diabetes mellitus. Die Behandlung erfolgt hier symptomatisch durch Enzymsubstitution und ggf. Insulintherapie.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pankreatitis weit über eine einfache Entzündung hinausgehen kann. Frühzeitige medizinische Abklärung und engmaschige Überwachung sind entscheidend, um schwerwiegende Folgeerscheinungen zu vermeiden oder frühzeitig zu behandeln.

Wichtig: Treten Symptome wie starke Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber auf, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die frühzeitig erkannt und behandelt werden muss, um Komplikationen zu vermeiden. Selbst scheinbar harmlose Beschwerden können ein Hinweis auf einen ernsten Verlauf sein – daher gilt: Im Zweifel immer ärztlich abklären lassen.