Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum erkranken hierzulande etwa 19.000 Menschen jährlich an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Mit zunehmenden Alter steigt das Erkrankungsrisiko. Besonders tückisch: Betroffene haben in frühen Erkrankungsstadien eher selten Symptome. Diese treten erst in einem fortgeschrittenen Stadium ein. Alles Weitere zu Anzeichen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten erfahren Sie im Folgenden.
Video: So arbeitet die Bauchspeicheldrüse
Diese Aufgaben erfüllt unsere Bauchspeicheldrüse
Die etwa 15 bis 20 cm große Bauchspeicheldrüse befindet sich quer in unserem Bauchraum hinter unserem Magen. Das Organ erfüllt direkt zwei lebenswichtige Aufgaben:
- Die Bauchspeicheldrüse produziert Enzyme, welche die Nahrungsbestandteile im Darm spalten.
- Und sie produziert die Hormone Insulin und Glukagon, welche den Blutzuckerspiegel regulieren.
Anzeichen von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bauchspeicheldrüsenkrebs, medizinisch auch als Pankreaskarzinom bezeichnet, ist eine bösartige Tumorerkrankung des Organs. Die meisten Krebserkrankungen finden in dem exokrinen Teil der Pankreas statt, also in dem Bereich, in dem sich die hormonbildenden Zellen befinden. Seltener entwickelt sich der Krebs im endokrinen Gewebe.
Wie zu Beginn kurz erwähnt, macht sich die Erkrankung erst bemerkbar, wenn sie bereits fortgeschritten ist. Anfangs äußert sich der Krebs durch eher unspezifische Symptome. Dazu gehören:
- Schmerzen im Oberbauch oder Rücken
- Mangelnder Appetit
- Übelkeit
- Fettstuhl: Der Stuhl hat eine hellere Farbe, ist schmierig, klebrig oder glänzt.
- Gestörte Insulinproduktion: Patienten können Diabetes bekommen.
Wenn der Bauchspeicheldrüsenkrebs sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, können diese Anzeichen auftreten:
- Unspezifische Schmerzen
- Verdauungsstörungen
- Wasseransammlungen im Bauch
- Entzündete Bauchspeicheldrüse
- Gestörte Blutgerinnung
Vorsorge: Keine Früherkennung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Es gibt kein gesetzliches Programm für eine Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs, da es keine Untersuchungsmethode mit genügend Aussagekraft gibt.
Ursachen von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Die genauen Gründe, die Bauchspeicheldrüsenkrebs verursachen, sind bislang nicht bekannt. Risikofaktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen, können Rauchen und ein erhöhter Alkoholkonsum sein. Auch die Ernährung sowie genetische Faktoren sind zentrale Faktoren.
Ist Bauchspeicheldrüsenkrebs vererbbar?
Das Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken, erhöht sich, wenn in Ihrer Familie weitere Personen an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sind oder waren. Dies gilt vor allem, wenn es sich um zwei oder mehr Verwandte ersten Grades handelt. In diesem Fall erhöht sich das Risiko um das Zwei- bis Dreifache.
Es gibt bestimmte genetische Syndrome, wie das familiäre Pankreaskarzinom-Syndrom und das hereditäre Pankreaskarzinom-Syndrom, die das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen können.
Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Welche Therapieform infrage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab und muss individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Jedoch ist in erster Linie eine Operation die einzige Möglichkeit, Bauchspeicheldrüsenkrebs zu heilen. Dabei wird die Bauchspeicheldrüse ganz oder zu Teilen entfernt. Nach der Operation wird häufig eine Chemotherapie durchgeführt, um das Risiko eines erneuten Auftretens von Tumorzellen zu verringern und die Heilungschancen zu verbessern. Die Chemotherapie kann auch vor der Operation eingesetzt werden, um den Tumor zu verkleinern und seine Entfernung während des Eingriffs zu erleichtern.
Hat der Krebs gestreut und umliegende Organe befallen, ist eine Heilung nicht mehr möglich. Wenn der Tumor nicht operabel ist, ist die Prognose in der Tat nicht gut. Die Lebenserwartung für Patienten mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs ist im Durchschnitt gering, und viele Betroffene sterben innerhalb von drei bis vier Monaten nach der Diagnose. Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen weist Bauchspeicheldrüsenkrebs insgesamt eine der niedrigsten Überlebensraten auf.