Lehmfarbener Stuhl: Das sind die Ursachen

Genauso wie die Konsistenz des Stuhls kann auch die Stuhlfarbe variieren. Aber welche Farbe ist eigentlich normal und welche Ursachen haben Veränderungen? Wir erklären, was lehmfarbener Stuhl bedeutet.

Frau steht vor der Toilette und hält eine Rolle Toilettenpapier in der Hand© iStock/Ivan-balvan
Lehmfarbener Stuhl kann als Folge von Erkrankungen auftreten. 

Normaler Stuhl weist eine hell- bis dunkelbraune Farbe auf. Wenn rote Blutkörperchen in der Milz abgebaut werden, entsteht der Gallenfarbstoff Bilirubin, der mit der Galle in den Darm gelangt und den Stuhl braun färbt. 

Aber verschiedene Faktoren können die Stuhlfarbe verändern, beispielsweise spielt unsere Ernährung dabei eine große Rolle. Besonders nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel können kurzzeitige Farbveränderungen auftreten. Aber auch Bewegung oder die Einnahme bestimmter Medikamente können zu Veränderungen unseres Stuhls führen. Doch was hat lehmfarbener Stuhl zu bedeuten?

Lehmfarbener Stuhlgang: Das sind die Ursachen

Ein ocker- oder lehmfarbener Stuhl kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Dazu zählen vor allem: 

#1 Erkrankungen von Leber oder Gallenblase

In vielen Fällen sind Probleme mit der Leber oder Gallenblase für die Beschwerden verantwortlich. Die Leber produziert Galle, die in die Gallenblase geleitet wird. Wenn die Leber oder Gallenblase nicht richtig funktioniert, kann dies dazu führen, dass weniger Galle in den Darm gelangt, was lehmfarbener Stuhl zur Folge hat. Eine Blockade der Gallenwege, wie z.B. durch Gallensteine, kann ebenfalls dazu führen, dass weniger Galle in den Darm gelangt, was wiederum zu lehmfarbenem Stuhl führt.

#2 Medikamenteneinnahme 

Aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann dazu führen, dass unser Stuhl lehmfarben aussieht. Dazu zählen etwa Antibiotika und Antidiarrhoika. Ebenfalls können Erkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn oder Pankreatitis lehmfarbenen Stuhl verursachen.

#3 Fettstuhl 

In vielen Fällen geht lehmfarbener Stuhl mit einem Fettstuhl (Steatorrhoe) einher. Diesen erkennt man an seinem unangenehmen Geruch und der schleimigen, schmierigen Konsistenz. Unter Fettstuhl versteht man die krankhafte Erhöhung des Fettgehalts im Stuhl. Durch verschiedene Ursachen ist die Fettverdauung gestört oder Fette können nicht oder nur wenig vom Körper aufgenommen werden. Der Fettstuhl geht oft mit Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen und Völlegefühl einher.

#4 Infektion mit Parasiten

Auch eine Infektion mit Parasiten wie Giardia lamblia kann lehmfarbenen Stuhlgang verursachen, da die Erreger die Funktion der Darmschleimhaut beeinträchtigen. Die Parasiten heften sich an die Darmwand an und können Entzündungen hervorrufen, was die normale Verdauung und Nährstoffaufnahme stört. Dadurch kommt es zu einer beschleunigten Darmpassage, wodurch die Nahrung unvollständig verdaut wird. Insbesondere wird die Aufnahme und Verarbeitung von Fetten und Gallensalzen beeinträchtigt, was einen fetthaltigen, übelriechenden und oft gelblich bis lehmfarbenen Stuhl zur Folge hat. Zusätzlich kann die Infektion die Produktion und den Fluss der Galle beeinflussen, was ebenfalls zur Verfärbung des Stuhls beiträgt.

Ist lehmfarbener Stuhlgang gefährlich?

Ein heller Stuhl in Verbindung mit Blähungen kann auf verschiedene Ursachen hinweisen. Eine mögliche Erklärung könnte eine Störung der Leber oder der Gallenblase sein. Wenn diese Organe nicht richtig funktionieren, kann dies zu einer verminderten Produktion oder Freisetzung von Gallenflüssigkeit führen, die den Stuhl normalerweise braun färbt. Die Folge ist ein hellerer Stuhl.

Eine weitere mögliche Ursache für einen hellen Stuhl in Verbindung mit Blähungen könnte eine Verdauungsstörung oder eine Malabsorption sein. Wenn die Nahrung nicht ordnungsgemäß verdaut oder aufgenommen wird, kann dies zu Veränderungen in der Farbe und Konsistenz des Stuhls führen. Suchen Sie bei anhaltenden Beschwerden unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin auf, um die genaue Ursache für diese Symptome zu ermitteln. 

Veränderter Stuhlgang: Wann Sie zum Arzt müssen

Kurzzeitige Veränderungen von Konsistenz oder Farbe des Stuhls können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden und sind erstmal kein Grund zur Sorge. Dauern Veränderungen des Stuhls hinsichtlich Farbe und Konsistenz jedoch für einige Tage an und/oder bekommen Sie zusätzlich noch Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Übelkeit und Erbrechen, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen. Wenden Sie sich am besten an Ihren Hausarzt oder Ihre -ärztin. Um die genauen Ursachen für Ihren veränderten Stuhl feststellen zu können, kann eine Überweisung an einen Gastroenterologen sinnvoll sein.

Besonders bei einem roten Stuhl sollten Sie schnellstmöglich ärztlichen Rat einholen, um ernste Ursachen wie eine Krebserkrankung ausschließen zu können. Weitere Symptome, die auf Darmkrebs hinweisen können, sind veränderte Stuhlgewohnheiten, krampfartige Bauchschmerzen, häufiger Stuhlgang oder anhaltende Müdigkeit sowie Abgeschlagenheit. 

Was die Konsistenz über den Stuhl verrät

Nicht nur die Farbe, sondern auch die Konsistenz des Stuhls kann wichtige Hinweise auf die Gesundheit des Verdauungssystems geben. Normaler Stuhl ist geformt, weich und lässt sich ohne starkes Pressen ausscheiden. Abweichungen können auf verschiedene Ursachen hinweisen:

  • Harter, klumpiger Stuhl deutet oft auf Verstopfung oder eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme hin.
  • Sehr weicher oder breiiger Stuhl kann auf eine gestörte Verdauung oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten hindeuten.
  • Flüssiger Stuhl (Durchfall) ist meist ein Zeichen für Infektionen, Stress oder eine Reaktion auf bestimmte Lebensmittel oder Medikamente.
  • Schmieriger, glänzender Stuhl, der schwer abzuwischen ist, kann ein Hinweis auf Fettstuhl und damit auf Probleme mit der Fettverdauung sein.