5 Parasiten im Essen, die krank machen können

Parasiten in Lebensmitteln stellen eine unterschätzte Gefahr für unsere Gesundheit dar. Wir erklären, welche 5 Parasiten über kontaminierte Nahrungsmittel übertragen werden und schwerwiegende Erkrankungen verursachen können. 

Es gibt einhundert verschiedene Parasiten, die durch Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden können, allerdings besteht in Deutschland aktuell kein hohes Risiko für eine Infektion. Trotzdem gilt, mögliche Risikofaktoren zu kennen, denn der richtige und hygienische Umgang mit Lebensmitteln reduziert das Risiko erheblich. 

Diese 5 Parasiten im Essen können krank machen

Bei Parasiten handelt es sich um Organismen, die auf oder in anderen Lebewesen, dem Wirt, leben und sich von deren Nährstoffen ernähren, wobei sie den Wirt mitunter schädigen. Sie können in Lebensmitteln vorkommen, wenn diese mit Parasiten oder deren Eiern kontaminiert wurden. Zu den häufigsten Parasiten in Lebensmitteln gehören:

1. Fadenwürmer

Fadenwürmer, auch Nematoden genannt, sind eine artenreiche Gruppe von Würmern, die weltweit verbreitet sind und sowohl frei lebend als auch parasitisch vorkommen. Ihre Körperlänge variiert meist zwischen 1 und 3 mm, wobei es auch deutlich kleinere und größere Arten gibt. Einige Arten sind als Parasiten für Menschen und Tiere von medizinischer Bedeutung, während andere Pflanzen befallen oder als frei lebende Organismen eine wichtige ökologische Rolle spielen. 

Gefährlich für den Menschen können etwa Trichinellen sein, die die sogenannte Trichinellose verursachen, eine potenziell gefährliche Erkrankung. Menschen infizieren sich durch den Verzehr von rohem oder unzureichend erhitztem Fleisch, insbesondere Schweinefleisch oder Wildfleisch. Die Larven der Parasiten können sich im ganzen Körper ausbreiten und schwere Symptome verursachen. Um eine Infektion zu vermeiden, sollte Fleisch auf mindestens 74 Grad Celsius erhitzt werden.

2. Toxoplasma gondii

Toxoplasma gondii ist ein weltweit verbreiteter, einzelliger Parasit, der die Toxoplasmose verursacht. Er kann nahezu alle Säugetiere und Vögel befallen, wobei Katzen als Endwirte fungieren. Menschen können sich durch verschiedene Lebensmittel mit Toxoplasma gondii infizieren. Hauptinfektionsquellen sind rohes oder unzureichend erhitztes Fleisch, vor allem Schweine- und Lammfleisch, sowie ungewaschenes Obst und Gemüse. Auch Rohwurstprodukte und Hackfleisch können den Erreger enthalten. Darüber hinaus kann eine Infektion durch den Verzehr von mit infektiösen Dauerstadien (Oozysten) kontaminierten Lebensmitteln erfolgen, die durch Katzenkot in die Umwelt gelangen und auf Obst, Gemüse oder ins Trinkwasser geraten.

Besonders gefährlich ist eine Infektion für Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Zur Prävention sollten Betroffene rohes Fleisch und ungewaschenes Gemüse vermeiden.

3. Giardia lamblia

Giardia lamblia ist ein einzelliger Parasit, der eine Durchfallerkrankung namens Giardiasis verursacht. Der Erreger befällt den oberen Dünndarm und kann Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und wässrige Durchfällen hervorrufen. Menschen können sich mit Giardia lamblia hauptsächlich durch den Verzehr von kontaminiertem Trinkwasser infizieren. Auch verunreinigte Lebensmittel, insbesondere ungewaschenes Obst und Gemüse, können eine Infektionsquelle darstellen.

In seltenen Fällen ist auch eine Übertragung durch den Verzehr von kontaminierten Meeresfrüchten möglich. Der Parasit ist sehr widerstandsfähig und kann in Form von Zysten längere Zeit in der Umwelt überleben, was die Verbreitung über Wasser und Lebensmittel begünstigt.

4. Fuchsbandwurm

Der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) ist ein Parasit von 2,5 bis 6 mm Länge, der hauptsächlich Füchse befällt und in deren Darm lebt. Für seinen Entwicklungszyklus benötigt er jedoch Zwischenwirte wie kleine Nagetiere. Menschen können sich durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel infizieren, wobei Infektionen in Deutschland sehr selten sind und oft viele Jahre unentdeckt bleiben. Zu den potenziellen Infektionsquellen gehören ungewaschene Waldfrüchte wie Heidel- und Preiselbeeren, Pilze, Fallobst sowie bodennah wachsendes Gemüse und Salat aus Freilandkulturen. Auch Trinkwasser könnte eine mögliche Infektionsquelle darstellen. Gründliches Waschen und Kochen der Lebensmittel reduziert das Infektionsrisiko deutlich.

5. Anisakis-Wurm

Der Anisakis-Wurm ist ein Fadenwurm, der zur Gattung Anisakis gehört und als Parasit in Meeressäugetieren wie Delphinen und Walen lebt. Menschen können sich durch den Verzehr von rohem oder unzureichend erhitztem Salzwasserfisch oder Tintenfisch infizieren. Besonders häufig tritt die Infektion in Ländern auf, in denen roher Fisch traditionell konsumiert wird, wie beispielsweise Japan.

Zu den Risikolebensmitteln gehören Sushi, Sashimi, roher Hering wie Matjes und andere ungenügend erhitzte oder nur schwach marinierte Meeresfische. Die Larven des Wurms können sich in die Magen- und Darmwand des Menschen einbohren und dort eine Erkrankung namens Anisakiasis verursachen, die sich durch Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall äußert.