
Die allgemeine Schlafposition geht ganz klar an Seitenschläfer. Knapp 60 Prozent aller Menschen schlafen auf der Seite. Erst dann folgt abgeschlagen die Rückenlage mit circa 30 Prozent und gerade einmal zehn Prozent der Menschen schlafen auf dem Bauch. Aber auf welcher Körperseite schlafen wir am besten?
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass jeder Mensch gerne so schlafen kann, wie es ihm oder ihr am besten gefällt. Egal ob Seite, Rücken oder Bauch. Trotzdem gibt es so gesehen „bessere“ und „schlechtere“ Schlafpositionen. Beispielsweise besteht bei der Rückenlage die Gefahr einer Schlafapnoe. Die Bauchlage schadet unserem Nacken und verursacht Nackenschmerzen. Am besten ist tatsächlich die Seitenlage. Aber auf welcher Seite schlafen wir besser? Die Rechte oder die Linke?
Auf welcher Seite schlafen wir am besten? Studie klärt auf
Egal, ob auf dem Rücken, dem Bauch oder auf der Seite: Jeder hat seine Lieblingsposition beim Einschlafen. Die am häufigsten genutzte Schlafposition der Deutschen ist die auf der Seite: Etwa 60 Prozent sind Seitenschläfer.
Eine neue Studie, die im „The Journal of Clinical Gastroenterology“ veröffentlicht wurde, hat nun herausgefunden, auf welcher Seite schlafen besser ist. Laut den Forschenden der Studie ist die linke Körperseite die bessere, denn auf der rechten Schlafposition werden einige wichtige Körperfunktionen eingeschränkt. Welche das sind, nennen wir im Folgenden.
Vorteile des Schlafens auf der linken Körperseite
Magen und Bauchspeicheldrüse arbeiten langsamer
Wer nachts rechts liegt, sorgt dafür, dass der Magen auf die Bauchspeicheldrüse drückt und diese dadurch langsamer arbeitet. Die Bauchspeicheldrüse ist vor allem wichtig für die Produktion der Verdauungssäfte und die Bildung der Hormone Insulin und Glukagon, die den Blutzuckerspiegel regulieren. Auf der linken Körperseite können die Verdauungssäfte dagegen besser kanalisiert und die Enzyme erfolgreicher abgesondert werden.
Sodbrennen wird gefördert
Auch die Speiseröhre befindet sich auf der rechten Seite. Bei Rechtsschläfern kann die Magensäure nachts leichter in die Speiseröhre zurückfließen und somit unangenehmes Sodbrennen und Verdauungsprobleme auslösen. Die linke Position verhindert hingegen, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre gelangen kann. Die schlechteste Position bei Sodbrennen ist natürlich die Rückenlage.
Herz und Blutkreislauf werden belastet
Linksschläfer haben zudem seltener Herzprobleme. Grund dafür ist die Hauptschlagader, die Aorta, die vom Herzen nach links abgeht. Linksschläfer unterstützen durch ihre Schlafposition den Blutfluss, während sich der Blutkreislauf bei Rechtsschläfern verlangsamt, da das Blut bergauf gepumpt werden muss. Aus diesem Grund wird auch Schwangeren empfohlen, in der Nacht auf der linken Seite zu schlafen. Das Blut kann so nachts besser zwischen Herz, Fötus, Gebärmutter und Nieren zirkulieren. Gleichzeitig entlastet die Schlafposition die Leber.
Lymphsystem und Milz arbeiten schlechter
Auch das Lymphsystem kann durch das Liegen auf der linken Seite gefördert werden. Als Teil des Immunsystems entfernt es nachts Giftstoffe aus unserem Körper. Funktioniert es nicht optimal, können sich Flüssigkeitsansammlungen bilden.
Die Milz ist das größte Organ im Lymphsystem und liegt ebenfalls auf der linken Seite. Es wirkt als eine Art Blutfilter und baut nachts alte, verformte oder falsch veränderte Blutkörperchen, Bakterien und Viren ab. Auf der linken Seite zu schlafen, kann also helfen, die Reinigungsprozesse unseres Körpers zu unterstützen.
Wer häufiger unter Schmerzen im Rücken leidet, kann durch einfache Änderungen seiner Schlafposition seinen Rücken entlasten. Wie das geht, erfährst du in unserem Artikel: Die beste Schlafposition bei Rückenschmerzen. Die beste Schlafposition bei Rückenschmerzen ist allerdings die Rückenlage.
Die beste Schlafposition bei Bluthochdruck
Der Blutdruck ist definiert als der Druck, der auf die Arterienwände ausgeübt wird, wenn sich das Blut durch sie bewegt. Bei einer Hypertonie (auch als Bluthochdruck bezeichnet) prallt das Blut mit extrem hoher Geschwindigkeit gegen die Arterienwände und schädigt diese langfristig, wenn es nicht rechtzeitig behandelt wird. Wird ein zu hoher Blutdruck ignoriert, kann er zu Herzkrankheiten, Schlaganfällen oder Augen- und Nervenschäden führen.
Wer an Bluthochdruck leidet, sollte nachts ebenfalls auf der linken Seite (oder auch Niederdruck-Seite) schlafen. Das entlastet das Herz und verringert den Blutdruck auf die Blutgefäße, sodass das Blut kann reibungsloser zirkulieren kann.
Welche ist die Niederdruckseite?
Die Linke Seite wird auch Niederdruckseite genannt, weil sie das Herz entlastet und den Blutdruck verringert. Das ist gerade mit Menschen, die an Bluthochdruck im Schlaf leiden, besonders wichtig. Sie können mit dem Schlafen auf der Niederdruckseite ihren hohen Blutdruck etwas runter regulieren. Mehr über den Blutdruck im Schlaf findest du in unserem Artikel: „Hoher Blutdruck im Schlaf: Ursachen und Symptome“.
So erkennst du Bluthochdruck
Hier kommen drei schnelle Tipps, an denen Sie Bluthochdruck erkennen können:
- Bei zu hohem Blutdruck nehmen Schwindel, Übelkeit und Ohrensausen zu.
- Regelmäßige Einschlafschwierigkeiten und Schlaflosigkeit.
- Morgendlicher Kopfschmerz, der aber abnimmt, wenn du den Kopf auf eine höhere Position bringst.
Auf der Seite schlafen: Das sollten Sie beachten
Beim Schlafen auf der Seite sollte man auf mehrere Aspekte achten, um die Gesundheit der Wirbelsäule zu fördern. Die Wahl einer geeigneten Matratze ist entscheidend; sie sollte fest genug sein, um Unterstützung zu bieten, aber auch nachgiebig genug, um den Körperkonturen zu folgen. Das Kissen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, um Kopf und Nacken in einer neutralen Position zu halten, um Nackenschmerzen zu vermeiden.
Auch die Position der Beine ist von Bedeutung. Leicht gebeugte Beine und eventuell ein Kissen zwischen den Knien können helfen, die Hüften und die Wirbelsäule auszurichten. Zudem kannst du ein zusätzliches Kissen im unteren Rückenbereich platzieren, um die natürliche Krümmung der Lendenwirbelsäule zu unterstützen. Versuche darüber hinaus auch die Schlafseite regelmäßig zu wechseln. Dies verhindert asymmetrischen Druck auf die Wirbelsäule.
Quellen